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So sollen Skiferien in der Schweiz attraktiver gemacht werden

So sollen Skiferien in der Schweiz attraktiver gemacht werden

07.11.2017, 13:4807.11.2017, 14:52
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Lenzerheide, 06.03.2014, Fruehlingsgefuehle in Lenzerheide: Wintersportler geniessen das schoene Wetter und die guten Pistenverhaeltnisse in den Bergen am Donnerstag, 06. Maerz 2014. (Photopress/Nicol ...
Bild: PHOTOPRESS

Skifahrkurs mit Erfolgsgarantie, länger gültige Tageskarten und Winterwanderrouten: Schweiz Tourismus lanciert zusammen mit den Skigebieten für diesen Winter neue Angebote, um wieder mehr Leute in die Berge zu locken. Die Vorzeichen, dass dies gelingt, sind gut.

Nach drei durchzogenen Wintersaisons stehen in diesem Jahr die Zeichen für den Schweizer Wintertourismus wieder einmal auf Wachstum. So prognostiziert die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) für den Alpenraum eine Zunahme der Übernachtungszahlen um 3.7 Prozent. Damit hätten die Hotels in den Bergregionen bei den Logiernächten den Frankenschock überwunden.

Die 10 besten Skigebiete der Alpen 2016

Jürg Schmid, der abtretende Direktor von Schweiz Tourismus, zeigte sich an der traditionellen Wintermedienkonferenz am Dienstag in Zürich entsprechend optimistisch. «Die Rahmenbedingungen haben sich so verbessert, dass wir von einem deutlichen Plus ausgehen können», sagte er.

Dazu gehört in erster Linie ein schwächerer Franken. «Im Vergleich zum Vorjahr ist aufgrund der Abwertung des Frankens eine Tageskarte für europäische Gäste in diesem Winter 6.5 Prozent günstiger», sagte Schmid. Dazu komme die Hoffnung, dass der Schweiz beim Schnee diesmal zumindest ein durchschnittlicher Winter bevorstehe.

Das wäre für die Skigebiete gegenüber den letzten drei Jahren eine deutliche Verbesserung. Seit der Wintersaison 2014/15 war die Schneedecke jeweils mit durchschnittlich rund 14 Zentimetern im alpinen Raum über 900 Metern nicht einmal halb so dick wie im langjährigen Durchschnitt von 30 Zentimetern.

Trend zur Nähe

Schmid sieht für den Schweizer Wintertourismus zudem Rückenwind durch die aktuellen Gästetrends. So macht er unter anderem eine Renaissance der Nähe aus. Schweiz Tourismus hofft demnach, dass Schweizerinnen und Schweizer - aber auch die Europäerinnen und Europäer - wieder vermehrt im Inland respektive nahen Ausland Ferien machen.

Die Marketingorganisation des Schweizer Tourismus will dazu aber auch selbst beitragen. Unter dem Titel «Upgrade Your Winter» lanciert Schweiz Tourismus neben den üblichen Marketingmassnahmen zusammen mit der Branche unter anderem drei neue Angebote.

So sind in dieser Wintersaison in 30 Skigebieten Tageskarten bereits am Vortag ab 15 Uhr gültig. Alle Schweizer Skischulen bieten zudem neu einen dreitägigen Skikurs mit Erfolgsgarantie an. Jeder Anfänger oder jede Wiedereinsteigerin soll danach eine blaue Piste bewältigen können.

Schliesslich erweitert SchweizMobil sein Angebot. Ab dem 1. Dezember sind auf der Internetplattform neben Wander-, Bike-, Skating- und Kanurouten neu auch Karten abrufbar, die Winterwanderwege, Schneeschuhtrails, Langlaufloipen und Schlittelpisten aufzeigen.

Aufgebesserter Winter

In der Werbekampagne versucht Schweiz Tourismus gemäss dem diesjährigen Motto den Schweizer Winter als einen «aufgebesserten Winter» zu verkaufen. So sollen die Berge in der Schweiz höher, die Spur im Schnee tiefer und das Erlebnis intensiver sein, wie Schmid sagte. Gleichzeitig warnte er trotz besseren Aussichten vor allzu grosser Euphorie in der Branche.

So gebe es nämlich auch drei Entwicklungen, die für Hoteliers und Bergbahnen eine grosse Herausforderung darstellten. So würden einerseits die Winter durch den Klimawandel immer kürzer. Im Vergleich zu 1970 beginne heute der Winter 12 Tage später und ende 25 Tage früher. Zudem stagniere die Zahl der Skifahrerinnen und Skifahrer, und die Aufenthaltsdauer werde immer kürzer. (sda)

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6 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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w'ever
07.11.2017 14:06registriert Februar 2016
ich kaufe mir jeweils in eine gebiet bei mir in der nähe eine saisonkarte. diese habe ich dann jeweils ab dem zwölften tag "raus". ich gehe demensprechend öfter einfach mal auf den berg, auch wenn das wetter nicht gut ist, denn ich kann ja wieder gehen weil ich die karte ja schon irgendwie bezahlt habe.
was ich jedoch merke ist, dass ich auf dem berg je länger je weniger geld ausgebe. ich bn einfach nicht mehr bereit für eine dosensuppe (10.-) oder für wienerli und pommes (14.-) so viel geld auszugeben.
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