Nach dem abrupten Aus der Berner Regionalfluggesellschaft SkyWork springen diverse Airlines in die Bresche, um gestrandete Passagiere nach Hause zu fliegen. Die Passagiere können vergünstigte Tickets buchen.
«Rescue Fare» (Notfalltarif) nennt sich das Angebot, zu dem sich die Mitglieder-Airlines der Internationalen Luftverkehrs-Vereinigung (IATA) auf freiwilliger Basis verpflichtet haben. Das Ziel ist es, beim Grounding einer Airline, den gestrandeten Passagieren eine möglichst günstige Rückreise zu ermöglichen. Die Angebote sind zeitlich befristet.
Das Bundesamt für Zivilluftfahrt (BAZL) hat die Internationale Luftverkehrs-Vereinigung (IATA) gebeten, die freiwillige Vereinbarung zur Repatriierung gestrandeter Passagiere zu aktivieren, wie BAZL-Sprecher Urs Holderegger am Freitag auf Anfrage von Keystone-SDA sagte.
Im vorliegenden Fall haben sich bisher die Swiss zusammen mit Lufthansa, Austrian Airlines, Edelweiss und Brussels Airline sowie die Helvetic Airways und die Fluggesellschaft Germania bereit erklärt, ein «Rescue Fare»-Angebot zu lancieren. Informationen mit den Telefonnummern zur Buchung solcher Flüge finden sich auf der Homepage des Bundesamtes.
Swiss teilte am Freitag mit, dass sie gestrandete Passagiere für 50 Franken beziehungsweise Euro transportiert. Die Tickets sind gültig auf Flügen von und an Destinationen, die von SkyWork bedient wurden. Falls keine Direktverbindungen bestünden, gelte das Angebot auch via einen der Lufthansa-Hubs.
Das Angebot sei positiv aufgenommen und schon von zahlreichen Passagieren genutzt worden, wie Swiss-Mediensprecherin Meike Fuhlrott auf Anfrage sagte. Konkrete Zahlen konnte sie im jetzigen Zeitpunkt noch keine nennen.
Von SkyWork gab es am Freitag nur wenig Neuigkeiten. Der Ball liegt aktuell beim Konkursrichter. Er entscheidet, ob der von SkyWork anbegehrte Konkurs verhängt wird. Einen Entscheid erwarten die SkyWork-Verantwortlichen in der kommenden Woche, wie sie in einem spärlichen Communiqué schreiben.
Am Mittwochabend gab die Berner Regionalfluggesellschaft SkyWork bekannt, dass sie ihren Betrieb wegen Überschuldung per sofort einstellt. Direkt betroffen sind über hundert Angestellte und rund 11'000 Passagiere.
Die Mitarbeitenden von SkyWork wurden aufgefordert, sich sofort bei der Regionalen Arbeitsvermittlung (RAV) zur Stellensuche und Vermittlung zu melden, wie das Berner Wirtschaftsamt beco auf Anfrage mitteilte. Das RAV war bereits am Donnerstag und auch am Freitag in Bern-Belp vor Ort. (whr/sda)