Mal was anderes: Grossartige Bilder von anno dazumal, von erfinderischen Geisten, die innovative Ideen für automobiles Design in die Realität umsetzten! (Mit unterschiedlichem Erfolg.)
Los geht's mit diesem achträdrigen Monstrum:
Milton Reeves, Autobauer aus Columbus, Indiana, nahm eine 1910er Overland-Limousine und fügte an jedem Ende eine neue Achse hinzu. Reeves behauptete, das Fahrzeug sei sicherer und weniger anfällig für Reifenverschleiss.
Der «Skarabäus» von Flugzeugingenieur William Stout, sollte eine Art strassentauglicher Speisewagen sein, der von einem Ford-V-8-Heckmotor angetrieben wurde. Weniger als zehn Stück wurden produziert – nicht zuletzt weil der Scarab mit stolzen 5'000 Dollar (heute etwa 90'000) teurer war als die damaligen Packards und Cadillacs.
Einsitzige, sogenannte «single transport vehicles», auch «cyclecars» genannt, erfreuten sich als billige Transportgefährte in Grossbritannien zwischen 1912 und Ende der 20er-Jahre grosser Beliebtheit.
Wie man dieses Offroad-Ungetüm lenken soll, bleibt schleierhaft. Vielleicht deshalb blieb es nur bei diesem einen Prototypen.
Willkommen in der Kategorie der Gyrocars, der selbstbalancierenden Fahrzeuge! Der Ford Gyron hatte ein motorradähnliches Design, mit einem Rad vorne und einem hinten. Das Fahrzeug wurde durch Gyroskope stabilisiert. Bei Stillstand wurden zwei kleine Stützbeine ausgefahren.
Zwei Räder? Pah – einer tut's auch! Hier sieht man einen Schweizer Ingenieur namens Gerdes auf einem italienischen Konstrukt namens Motoruota.
Ja, es gab auch Versuche, Monowheels (so heissen diese Vorrichtungen im Fachjargon) familientauglich zu machen, ...
... was man vom folgenden Gefährt nicht gerade behaupten kann:
Das kleinste massenproduzierte Auto der Weltgeschichte wurde von 1962 bis 1965 auf der Isle of Man hergestellt. Nummernschild gesehen? Jap, diese Dinger hatten eine Strassenzulassung – obwohl sie keinen Rückwärtsgang hatten, was allerdings nicht allzu sehr störte, da man sie einfach aufhob, um sie zu parkieren.
Ein Konzeptfahrzeug mit vielen innovativen Sicherheitskonzepten, die später zum Standard wurden: Sicherheitsgurte, einen Überrollkäfig, Schiebetüren, Gummistossstangen und Seitenleuchten. Das markanteste Merkmal des Wagens ist jedoch eine zweiteilige Konstruktion, die Motor und Vorderräder über ein Kardangelenk von der Fahrerkabine trennt. Ausserdem sitzt der Lenker erhöht in einem Fahrerturm, der beinahe 360-Grad-Rundumsicht bietet.
Das «Göttinger Ei» galt lange als konsequenteste Umsetzung der Aerodynamik im Fahrzeugbau: Er zeigte bei den Messungen einen Cw-Wert von 0,186 (bei späteren Nachmessungen in den 70er-Jahren gar 0,15 – heutige Pkw kommen auf Cw-Werte von 0,24 bis 0,3). Die Konstruktion des Heckantriebs-Wagens orientierte sich an der Form von Flugzeugtragflächen und war auf minimalen Treibstoffverbrauch ausgerichtet. Mit sieben Sitzplätzen sollte der Wagen gleichzeitig als geräumiges Familienfahrzeug dienen.
Aus Stuttgart, hergestellt von 1956 bis 1958, hatte die Mopetta einen 50-cc-Motor und erreichte eine Spitzengeschwindigkeit von 45 km/h – freilich etwas weniger als das Ding hier:
Die Viertelmeile schaffte Ways in 12 Sekunden und erreichte so eine Endgeschwindigkeit von 200 km/h. Nicht schlecht für einen aufgemotzten VW-Motor auf einem Gitterrahmen!
Ein schwedisches Unikat, gebaut von einem Tierfotografen namens Sigvard Berggren. Sein «Futurecar» basierte auf Ford-Mechanik und hatte einen V8-Motor im Heck.
Wo ist vorne und wo hinten? Diese beiden Models (nicht im Lieferumfang inbegriffen) scheinen sich auch nicht ganz sicher zu sein. Die Produktion lief 1958 an ... und endete noch im selben Jahr. Doch der Zündapp Janus lebt weiter ... als Professor Zündapp aus «Cars 2»!
Ist das der schlechteste Panzer aller Zeiten? Jedenfalls schaffte es diese Kombo aus gepanzertem Luxusfahrzeug und Propellerantrieb nicht an die Kriegsfront. Zum Glück.
Der dreirädrige Allard Clipper (1953) aus Clapham im Süden Londons war als Familienkutsche konzipiert. Schaut mal, wie die lieben Kleinen hinten reinpassen!
Auf der Basis des erfolgreichen Rennwagens A.L.F.A. 40-60 HP entstand 1914 dieser aerodynamisch geformte 7-Plätzer namens Aerodinamica. Das Fahrzeug soll 139 km/h erreicht haben. Leider erwiesen sich neben der eingeschränkten Sicht auch Lautstärke und Hitze des innerhalb der Karosserie befindlichen Motors als nachteilig. Nach wenigen Monaten wurde die Karosserie zu einem offenen Tourenwagen umgebaut.
1942, zur dunkelsten Stunde der Nazi-Besetzung, lag Paris, die «Stadt der Lichter», unter einer Decke der Dunkelheit. Aber dann begannen Berichte über ein seltsam glänzendes kleines Auto zu zirkulieren, das lautlos durch die Strassen blitzte – eine Erfindung des Ingenieurs Paul Arzens, der sich entschlossen hatte, einen leichten, dreirädrigen Elektroflitzer für die Stadt mit minimalem Materialeinsatz zu bauen. Das «Ei» wog nur 350 Kilo und bestand aus einem bauchigen Aluminium- und Plexiglaskörper, der einen minimalistischen Zwei-Personen-Innenraum umschloss. Laut Arzens konnte man bei 70 km/h etwa 100 km zurücklegen.
Endlich ein Auto, das spezifisch entworfen wurde, um darin gesehen zu werden! Und zwar am besten in einem Minijupe. Jaja, man schrieb das Jahr 1968, wo man alle gängige Normen über den Haufen werfen wollte. Zumindest wollte dies der französisch-vietnamesische Autodesigner Quasar Khanh. Ja, die Sitze waren aus aufblasbarem Plastik (wie ein Schwimmring).
Als Testplattform für Turbinenantrieb entwickelt, hatte der Firebird zeitlebens mit Reifenproblemen zu kämpfen, die durch den drehmomentstarken Direktantrieb an der Hinterachse entstanden. Somit konnten trotz PS-starkem Motor nie allzu hohe Geschwindigkeiten erreicht werden. Doch als Designstudie war der Feuervogel ein Winner.
Das Wort ist eine Abkürzung von «dynamic maximum tension» (dynamische maximale Spannung) und wurde vom exzentrischen Erfinder und Architekten Richard Buckminster Fuller für etliche seiner Erfindungen verwendet. So gab es unter anderem ein Dymaxion-Haus, eine Dymaxion-Weltkarte oder just dieses Dymaxion-Auto, das den für die damalige Zeit ungewöhnlich niedrigen Verbrauch von 7,8 Litern auf 100 Kilometer hatte, elf Passagiere transportieren konnte und eine Höchstgeschwindigkeit von 193 km/h erreichte. Das Dymaxion-Auto fuhr auf drei Rädern und wurde über das einzelne Hinterrad gesteuert, was freilich grosse Instabilität mit sich brachte. Ein Unfall auf der Weltausstellung des Jahres 1933 in Chicago beschädigte das Auto schwer, wobei der Fahrer ums Leben kam und mehrere Insassen schwer verletzt wurden.
Dieser Flitzer wurde 1948 unter der kurzlebigen Marke The American Sports Car Company hergestellt. Konstrukteur Gordon Buehrig liess sich von Kampfflugzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg inspirieren. Die Fiberglasabdeckung der Vorderräder bewegte sich mit dem Lenkung.