Kürzlich war ich in Ulm, bekannt als die Geburtsstadt des bedeutenden Barockkomponisten Johann Gambolputty de von Ausfern Schplenden Schlitter Crass Cren Bon Fried Digger Dingle Dangle Dongle Dungle Burstein von Knacker Thrasher Apple Banger Horowitz Ticolensic Grander Knotty Spelltinkle Grandlich Grumblemeyer Spelter Wasser Kurstlich Himble Eisenbahnwagen Gutenabend Bitte einen Nürnburger Bratwürstel Gespurten mit Weimache Luber Hundsfut Gumeraber Schönendanker Kalbsfleisch Mittleraucher von Hautkopft, wie ihr bestimmt wisst:
Ach, Verzeihung! Ich bin nach nur einem Satz bereits abgeschweift! Nein, es geht da um Folgendes: Ich war auf der Durchreise und wollte mir bei dieser Gelegenheit das Ulmer Münster ansehen, denn das hat doch immerhin den höchsten Kirchenturm der Welt und das ist doch was.
Doch da war ein *Weihnachtsmarkt* im Weg. Ein riesiger, verschachtelter Labyrinth aus amtlich normierten Verkaufsständen und Holzhäuschen, weshalb ich einmal mehr mit der Frage konfrontiert war: Weihnachtsmärkte – worin liegt der Reiz?
Irgendwas muss da dran sein, das offenbar komplett an mir vorbeigeht, denn Werbung für «Christkindlimärkte», für «Weihnachtsmärkte», für «Weihnachtsmarkt-Zauber» gar, begegnet einen auf Schritt und Tritt. Und ja, ich kenne nicht wenige Personen (interessanterweise ausschliesslich Frauen), die beim Wort «Weihnachtsmarkt» regelrecht ins Schwärmen kommen – «soooo schön! Glühwein trinken!»
Nichts gegen Glühwein, doch der Besuch am Ulmer Weihnachtsmarkt hat meine negativen Vorurteile bestätigt: Es ist saukalt. Man friert sich die Füsse ab. Also ersteht man sich einen überteuerten Orangensirup (den sie einem als Punsch verkaufen). Doch dieser wird alsbald verschüttet, weil irgendein ungelenker Weihnachtsmarkt-Besucher sich des Umfangs seiner dicken Daunenjacke nicht bewusst ist. Und weisst du was? Ich ess' mein Raclette lieber irgendwo, wo einen nicht Leute dauernd auf die Füsse stehen und sich dafür nicht entschuldigen. Just sayin'.
Markt? Na, zu kaufen gibt es allerlei! Bloss nichts, was man auch im Entferntesten brauchen könnte. Aber glitzern und funkeln tut es dafür, der üble Deko-Kram, der einem da angeboten wird. Und hässliche Töpferei findet man auch, gell. Ebenso wie übel riechende Duftkerzen (begleitet vom Klang von Bo Katzman's f*cking Gospelchor), noch übler riechende Raumduft-Öle (begleitet von Enyas f*cking Greatest Hits), überteuerte Gewürzmischungen, die man nie verwenden wird, und hässliche peruanische Alpaca-Wollmützen (begleitet von Panf*ckingflöten-Gedudel).
Am besten ist noch der Käse- oder der Wurst-Stand. Aber «Ich muss noch an den Weihnachtsmarkt, um Käse zu kaufen», said no person ever.
Kapier' ich da was nicht? Vielleicht könnt ihr mir's erklären, dort unten, in den Kommentaren.
Okay. Grumpy-old-man-Modus *off*. Merry Christmas, allerseits!