Wann ist ein Handspiel strafwürdig und wann nicht? Immer wieder wird hitzig darüber diskutiert. Der Grund: Die offizielle FIFA-Regel wird von den Schiedsrichtern immer wieder unterschiedlich ausgelegt. So geschehen auch an diesem Wochenende in der Bundesliga – und zwar gleich vierfach.
Die Verwirrung ist wieder einmal gross. Selbst die, welche die Regeln eigentlich aus dem Effeff kennen sollten, sind ratlos. «Du hast immer das Gefühl, dass die Handspiel-Regelung Woche für Woche anders definiert ist», erklärte Mainz-Trainer Sandro Schwarz nach der Niederlage bei den «Wölfen».
Immerhin: Das International Football Association Board IFAB hat das Problem erkannt und wird beim einer gemeinsamen Sitzung mit FIFA-Vertretern am 2. März über eine neue Handspielregel diskutieren.
Schon im November sickerte durch, dass der Begriff «Absicht» aus dem Regelwerk verschwinden soll. Ausschlaggebend soll künftig sein, ob eine unnatürliche Bewegung des Spielers vorliegt. Dies wäre immer der Fall, wenn der Ball den Arm über Schulterhöhe trifft. Unter Schulterhöhe soll ein Handspiel geahndet werden, wenn der Arm vom Körper weiter abgespreizt ist als die Uhrzeiger-Stellungen 4 Uhr oder 8 Uhr.
Wie die «Bild»-Zeitung heute berichtet, gehe aus einem Geheimpapier der FIFA hervor, dass ab dem 1. Juni 2019 nicht mehr «nur» drei, sondern sondern zwölf (!) Kriterien darüber entscheiden, ob ein strafbares Handspiel vorliegt oder nicht.
Unter anderem soll ein Tor nun nicht mehr zählen, wenn ein Angreifer den Ball zuvor mit der Hand berührt hat – ob absichtlich oder nicht, spielt dabei keine Rolle mehr. Bei Verteidigern im eigenen Strafraum soll es dagegen beim gleichen Vergehen allerdings nicht zwingend ein Bestrafung geben. Zwei identische Szenen in einem Spiel könnten also in Zukunft unterschiedlich bewertet werden. (pre)