Dienstagabend: Josip Drmic gibt bei Borussia Mönchengladbach nach 11 Monaten sein Comeback in der Startelf. Weil sich Raffael mit Oberschenkelproblemen rumschlägt, darf der Schweizer im DFB-Pokal 16tel-Final gegen Greuther Fürth ran.
Der 24-jährige Angreifer liefert einen ordentlichen Auftritt ab. Drmic ist viel unterwegs, oft anspielbar und kommt zu Torchancen. Etwas lässt der ehemalige FCZ-Kicker aber noch vermissen: Seinen Killerinstinkt. Es sei ihm nach monatelanger Verletzungspause (Knorpelschaden im Knie) verziehen, aber der Weg zurück zur Topform hat begonnen. Das ist gut so, denn während seiner langen Pause, machte sich Drmic sogar kurz Gedanken, seine Karriere zu beenden.
Im System von Dieter Hecking spielt Drmic fast als alleinige zentrale Spitze. Von Beginn an läuft er viel und reisst so Löcher auf für seine Mitspieler. Es sind noch keine zehn Minuten gespielt, als er fast zum Assistgeber avanciert.
Sein Teamkollege Oscar Wendt trifft aber nach dem Pass des Schweizers nur den Aussenpfosten. Wenig später ist der Linksverteidiger Wendt dann aber für den Führungstreffer für die «Fohlen» verantwortlich. Nach einer halben Stunde kriegt Drmic nach Pass von Thorgan Hazard seine grösste Torchance.
Besser macht es noch in der ersten Halbzeit Torgan Hazard vom Elfmeterpunkt. Mit einer beruhigenden 2:0-Führung gehen Drmic und die Borussia also in die Pause. Im zweiten Durchgang hat der 25-fache Bundesliga-Torschütze noch einen Auftritt.
Kurz vor seiner Auswechslung nach 70 Minuten vergibt er aber aus guter Position mit dem Kopf. Es fehlen die berühmten Zentimeter – und der absolute Killerinstinkt. Danach ist Schluss und Drmic sieht von der Bank, wie seine Kollegen den 2:0-Sieg locker ins Trockene bringen.
Unter Dieter Hecking war das im vierten Spiel der dritte Sieg für Borussia Mönchengladbach. Nur zu Beginn gab es ein Unentschieden gegen Darmstadt, seither drei Siege in Serie. Die Zeitungen in Deutschland titeln nach dem gestrigen Sieg:
Mittendrin in diesem Aufschwung ist jetzt also auch Josip Drmic. Der Schweizer wird wohl noch seine Zeit brauchen, bis er wieder bei 100 Prozent ist und vor dem Tor – wie in früheren Tagen –gewohnt cool bleibt. Die Rheinische Post, welche sich stark mit Gladbach auseinandersetzt, schreibt heute:
Unter Dieter Hecking wird er aber gewiss seine Chancen bekommen und läuft es der Borussia wieder besser, wird es auch für den Stürmer einfacher.
In Topform ist Josip Drmic mit Sicherheit auch wieder in der Schweizer Nationalmannschaft ein Thema, wo Knipser ja eher Mangelware sind. Aktuell steht der Angreifer bei 25 Spielen und acht Toren für die Schweiz.