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Okay, wir geben es zu: Bei einer Kurzumfrage heute Morgen auf der Redaktion gestanden mehrere «Fussball-Experten»: «Saul Niguez – bis gestern noch nie gehört.» Löbliche Ausnahme ist da unser IT-Spezialist Schaufi. Er lieferte gleich eine weitere Info mit: Barcelona habe eine Transferoption auf den Mittelfeldspieler. Doch dazu später.
Niguez' Weg war eigentlich vorgezeichnet. Sein Vater Jose Antonio war Stürmer bei Elche. Seine Brüder Aaron (27) und Jonathan (31) verdienen ihr Geld ebenfalls als Fussballer. Der Mittlere bei Braga in Portugal, der Älteste bei Koper in Slowenien.
So erfolgreich wie das Nesthäkchen sind sie also nicht. Aber der Jüngste scheint eine grosse Karriere vor sich zu haben. 47 Mal lief Saul Niguez für eine spanische Junioren-Nationalmannschaft auf. Zuletzt gab es auch zwei Aufgebote für die richtige «Furia Roja», zum Einsatz kam der Mittelfeldspieler aber noch nicht im A-Team.
Ein Kind Atléticos war Niguez nicht immer. Wie sein Bruder Jonathan hat er eine Vergangenheit bei Real Madrid. Als 11-Jähriger kam er zur Jugend der Königlichen. Doch schon nach zwei Jahren wechselte das Talent 2008 zu Stadtrivale Atlético. Bei den Rojiblancos durchlief Niguez dann die Juniorenstufen und gelangte im März 2012 mit 17 Jahren zum Debüt im Fanionteam in einem Europa-League-Spiel. Bis zum Liga-Debüt dauerte es ein weiteres Jahr, im Sommer 2013 wurde das Talent dann an den drittgrössten Madrider Stadtklub Rayo Vallecano ausgeliehen.
Dort reifte Niguez zum Stammspieler und war ein wichtiger Eckpfeiler, die Rückkehr zu den Colchoneros im Sommer 2014 die logische Folge. Es folgte eine Saison als Ergänzungsspieler. Allerdings mit Ausrufezeichen. Sein erstes Tor für die Weissroten schoss der Jungstar gegen Sevilla in der sechsten Runde:
Das Saisonhighlight folgte im Frühling 2015. Gegen Real Madrid wurde Niguez nach zehn Minuten für den verletzten Koke eingewechselt. Acht Minuten später eröffnete er mit diesem Fallrückzieher das Skore beim 4:0-Erfolg über den Stadtrivalen:
Doch Mario Suarez und Tiago Mendes standen dem Jungspund in der Teamhierarchie vor der Sonne. Als die Suarez im Sommer den Klub verliess und Mendes sich verletzte, gelang Niguez der Durchbruch endgültig. Seit der 13. Runde ist er nicht mehr aus dem Team weg zu denken. Für den defensiv ausgerichteten Akteur stehen in der Liga bisher vier Tore und zwei Assists in 29 Partien zu Buche.
In der Champions League leitete er im Viertelfinal-Rückspiel gegen Barcelona das wegweisende 1:0 ein und jetzt also das bisherige Meisterstück gegen Bayern München:
Als «Golazo maradoniano» wird der Treffer in der «As» gefeiert – ein Maradona-mässiges Traumtor. Die «Marca» schreibt schon vom «Tor seines Lebens» und der Shootingstar stimmt bei: «Das war das wichtigste und schönste Tor meiner Karriere.» Er habe gemerkt, wie er zwei Spieler abschüttelte und im Strafraum stand. «Da habe ich mir den Ball auf links gelegt und ihn rein gehauen.» So einfach ist das also.
Keine Frage: Saul Niguez weckt Begehrlichkeiten auf dem Transfermarkt. Auch wenn Atlético zu den grossen Teams gehört: Im Sommer werden Angebote eintrudeln. Aber – und hier kommt unser IT-Profi Schaufi wieder ins Spiel: Die englischen Klubs, der PSG, Juve oder Bayern und Co. sollten sich keine all zu grossen Hoffnungen machen. Denn Barcelona sicherte sich eine erste Option auf den Spieler.
Als die Katalanen 2013 David Villa zu Atlético ziehen liessen, bauten sie eine geschickte Klausel in den Vertrag. Barcelona erwarb das «Erst-Option-Recht» für zwei junge Atlético-Akteure. Diese sind Verteidiger Javi Manquillo (aktuell an Marseille ausgeliehen) und eben Saul Niguez. Wenn also ein Angebot für eines der beiden Talente in Spaniens Hauptstadt eintrifft, darf Barça dieses kontern und der Spieler muss dann zu den «Blaugranas» wechseln. Zudem besteht gemäss Medienberichten die Klausel über 60 Millionen, wenn der FCB Niguez aus dem Vertrag heraus kaufen möchte.