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Der Sieg in Lissabon ist das i-Tüpfelchen auf eine aussergewöhnliche Kampagne, die der Schweizer Meister so erfolgreich abschloss wie noch nie – mit zwölf Punkten aus sechs Spielen gegen den englischen Rekordmeister, den portugiesischen Champion und dem Zweiten aus Russland. Keineswegs eine Gruppe, die zum Durchmarsch einlud.
Trotzdem sagt Trainer Raphael Wicky kurz nach der Partie: «Wir hatten zu Beginn der Kampagne in Manchester einen guten Match gezeigt. Wir hatten 0:3 verloren, sind jedoch nicht untergegangen. Das hat uns Mut für die weiteren Spiele gemacht. Trotzdem dürfen wir nicht zufrieden sein, wir müssen weiter machen. Es sind noch zwei Spiele. Das will jetzt niemand hören, aber es ist so. Wir müssen dran glauben.» Natürlich ist der Walliser trotz der zukunftsgerichteten Aussaugen auch glücklich. Genauso wie Sportchef Marco Streller: «Ich bin unglaublich stolz auf die Mannschaft. Ich bin einfach nur stolz. Mir fehlen etwas die Worte.» Michael Lang, der schon wieder einen Assist beisteuerte sprach von der «Krönung».
Einfach wurde es dem FCB auch am letzten Spieltag nicht gemacht. Bis in die 65. Minute lag der FC Basel nur 1:0 in Führung und Manchester United gleichzeitig daheim gegen ZSKA Moskau mit dem gleichen Resultat in Rückstand. Der FCB hätte sich bei einer Niederlage der Engländer nicht mal ein Remis in Lissabon leisten können. Und dem Ausgleich entkamen die Basler nach dem frühen 1:0 durch Elyounoussi in der 5. Minute mehrmals nur knapp. Sie zitterten, kämpften gegen einen Gegner, der durch die fehlenden Perspektiven eher befreit als niedergeschlagen wirkte.
Die 65. Minute brachte die Erlösung: In Lissabon schoss Oberlin, der Überflieger beim 5:0 im Hinspiel gegen Benfica, nach einem Freistoss und einer Kopfballverlängerung von Manuel Akanji das 2:0 und fast zeitgleich glich Manchester United aus. Die Engländer doppelten 66 Sekunden später mit dem 2:1 nach, womit die Entscheidung in der umkämpften Gruppe gefallen war.
Dafür, dass das Nervenkostüm der Basler trotz des unerwarteten Spielverlaufs in Manchester nicht allzu arg strapaziert wurde, sorgte Elyounoussi in der Startphase mit seinem Kopfballtor nach einer herrlich gezirkelten Flanke von Michael Lang, dem sein achter Skorerpunkt in den letzten sechs Partien gelang. Nach dem starken Start war der Aussenverteidiger wie seine Teamkollegen vorab in der Defensive gefordert.
Vielleicht waren die Basler über das perfekte Szenario etwas erschrocken, auf jeden Fall liessen sich sich nach dem Führungstreffer das Spiel von Benfica aufzwingen, verteidigten nicht immer geschickt und brachten den Ball bis zum 2:0 kaum mal sauber aus der eigenen Platzhälfte. Gefährliche Konter wie jener in der 38. Minute über Renato Steffen waren bis in die letzte Viertelstunde eine Seltenheit.
Benfica stand bereits als Gruppenletzter fest, spielte im Estadio da Luz vor einem spärlich erschienen, aber kritischen Publikum und hatte zu Beginn nur zwei Spieler auf dem Platz, die am letzten Freitag den Clasico gegen Porto bestritten hatten. Doch die Portugiesen spielten ansehnlich und hatten mehrere Möglichkeiten zum 1:1. Haris Seferovic, der Schweizer Internationale beim portugiesischen Serienmeister, zwang Tomas Vaclik in der Schlussphase der ersten Halbzeit nach einem schönen Solo zu einer von zahlreichen Paraden.
Im Februar und März wird der FCB zum dritten Mal einen Achtelfinal in der Champions League bestreiten. 2011/2012 scheiterte er dabei an Bayern München und drei Jahre später am FC Porto. Auch diesmal wird der Schweizer Vertreter die Rolle des Aussenseiters einnehmen, soviel ist schon vor der Auslosung am kommenden Montag klar. Denn der FC Basel ist im exklusiven Klub der Achtelfinalisten gemessen an der Wirtschaftskraft doch so etwas wie ein Exot.
Dem FCB gelingt es immer wieder und trotz personellen Veränderungen der vermeintlichen finanziellen Logik zu trotzen: Seit 2011 bestritt er fünf Champions-League-Gruppenphasen und zog dreimal in den Achtelfinal ein. Diesmal gibt es von der UEFA für den Einzug in die K.o-Phase sieben Millionen Franken, zusätzlich zu den den fast 20 Millionen Franken an Prämien, die schon die Gruppenphase einbrachte.
Manchester United schafft gegen ZSKA Moskau die Wende. Damit leisten die Engländer dem FC Basel Schützenhilfe.
Nur zwei von 48 Heimspielen in den Champions-League-Gruppenphasen hatte Manchester United verloren. Die dritte Niederlage im 49. Spiel hätte dem FC Basel unter Umständen den Zutritt zu den Achtelfinals verwehren können. Tatsächlich lagen die Engländer in der Pause gegen den ZSKA Moskau 0:1 zurück. Aber mit einem Doppelschlag innerhalb von drei Minuten Mitte der zweiten Halbzeit drehten sie das Spiel verdientermassen zum 2:1.
Die schon vor dem Spiel so gut wie sicher qualifizierten Engländer - nur mit einer Niederlage mit sieben Toren Differenz wäre das Weiterkommen in Gefahr geraten - machten mit ihrem englischen Engagement von Anfang an klar, dass sie die Partie nicht auf die leichte Schulter nahmen. Schon nach knapp drei Minuten traf Stürmer Marcus Rashford den Pfosten. Es folgten weitere gute Chancen, die Luke Shaw, Romelu Lukaku und Rashford vergaben oder mit denen sie am Moskauer Weltklasse-Goalie Igor Akinfejew scheiterten.
Die Führung der Gäste unmittelbar vor der Pause kaum aus dem Nichts. Alan Dsagojew schloss ZSKAs ersten nennenswerten Angriff auf Vorarbeit des Brasilianers Vitinho ab. Rashford und Lukaku korrigierten es mit ihren Tore nach zwei zügigen und schönen Angriffen.
Benfica Lissabon - Basel 0:2 (0:1)
SR Gil Manzano (ESP).
Tore: 5. Elyounoussi (Lang) 0:1. 65. Oberlin (Akanji) 0:2.
Benfica Lissabon: Svilar; Douglas, Lisandro, Jardel, Eliseu; João Carvalho, Samaris (73. Almeida), Pizzi (73. Barbosa) ; Zivkovic, Seferovic, Diogo Gonçalves (62. Jonas).
Basel: Vaclik; Suchy, Akanji, Balanta; Lang, Xhaka, Zuffi, Petretta (82. Riveros); Steffen (94. Fransson), Oberlin (88. Bua), Elyounoussi.
Bemerkungen: Benfica ohne Ruben Dias (verletzt). Basel ohne van Wolfswinkel, Serey Die, Vailati (alle verletzt) und Gaber (krank). Verwarnungen: 9. Xhaka. 63. Akanji. 68. Samaris. 74. Petretta (alle Foul).
Manchester United - ZSKA Moskau 2:1 (0:1)
SR Rocchi (ITA).
Tore: 45. Dsagojew 0:1. 64. Lukaku 1:1. 66. Rashford 2:1.
Manchester United: Romero; Lindelöf, Smalling, Blind; Valencia (72. Tuanzebe), Herrera (67. McTominay), Pogba, Shaw; Mata; Lukaku (74. Martial), Rashford.
ZSKA Moskau: Akinfejew; Wassili Beresuzki, Wassin, Ignaschewitsch; Fernandes, Golowin, Kutschajew, Nababkin (91. Chossonow); Vitinho (82. Schamaletdinow), Schalow (67. Gordjuschenko); Dsagojew.
Bemerkungen: Manchester United ohne Bailly, Carrick Fellaini (verletzt), Ibrahimovic, Matic und Rojo (alle geschont), ZSKA Moskau ohne Alexej Beresuzki, Milanov, Schennikow (alle verletzt), Natcho und Wernbloom (beide gesperrt). Verwarnungen: 57. Wassili Beresuzki (Foul). 73. McTominay (Foul).