Es war ein offenes Geheimnis, jetzt ist es fix: Fiete Arp, 19, Sturmjuwel, wechselt spätestens 2020 vom Hamburger SV zu Bayern München. Nach Informationen der «Bild»-Zeitung erhält der HSV 2,5 Millionen Euro Ablöse für Arp.
Der U19-Nationalspieler hatte mit zarten 17 Jahren einen Traumeinstand ins Profigeschäft beim HSV gefeiert: Unter anderem war er zum jüngsten Bundesliga-Torschützen der HSV-Geschichte aufgestiegen. Doch die Entwicklung des Offensivtalents geriet zuletzt ins Stocken, in elf Zweitliga-Einsätzen in der laufenden Saison blieb Arp ohne Tor. Immerhin eine Vorlage steht zu Buche.
Arp konnte in seiner Debüt-Saison beim HSV überzeugen.Bild: AP/dpa
Sein Talent? Unbestritten! Seine Stats klingen aber erstmal nicht nach Bayern-Format.
Fiete Arp wird schon wissen, was er tut. Wer kann's ihm verübeln? Als ambitionierter deutscher Fussballprofi geht man zu den Bayern.
Wir wollen Arps Wechsel zu den Bayern gar nicht verurteilen. Ganz im Gegenteil – wir hoffen, dass er sich beim Rekordmeister, wo er von starken Mitspielern profitieren wird, weiterentwickelt. Der deutsche Fussball braucht frische Offensivkräfte, das hat nicht zuletzt die WM in Russland gezeigt.
Die letzten Talente-Transfers der Bayern haben gezeigt: In München kann man sich auch als hochbegabter Spieler durchsetzen, siehe Goretzka, Süle, Gnabry, Kimmich. Doch oft hat sich Bayern München auch als Karrierergrab für junge Kicker herausgestellt ...
9 Negativbeispiele von verbrannten und verkannten Talenten beim FCB:
Sinan Kurt (22)
Bild: Bongarts
Kam im Sommer 2014 von Borussia Mönchengladbach, blieb bis Januar 2016.
Bayern überwies damals 3 Millionen Euro nach Gladbach.
Kurt kam nur in einem Spiel für Bayerns erste Mannschaft zum Einsatz, Spielzeit: 44 Minuten.
Kurts Clubs nach Bayern: Hertha BSC, aktuell WSG Wattens (2. Liga Österreichs).
Mitchell Weiser (24)
Bild: EPA/EPA
Kam im Sommer 2012 aus der Kölner A-Jugend zu den Bayern, blieb bis 2015.
Bayern liess sich das Abwehrtalent 800'000 Euro kosten.
Weiser kam immerhin in 21 Spielen für Bayern zum Einsatz (1 Tor/4 Vorlagen).
Weisers Clubs nach Bayern: Hertha BSC (hatte dort sein Durchbruch) und Bayer Leverkusen, wo er jetzt in der Regel spielt.
Jan Schlaudraff (35)
Bild: AP dapd
Bayern holte ihn zur Saison 2007/2008 aus Aachen, einen Sommer später war er schon wieder weg.
Der Rekordmeister überwies für den talentierten Stürmer damals 1,2 Millionen Euro.
Schlaudraff brachte es auf 14 Einsätze (1 Vorlage), allerdings hatte er nur 248 Minuten Spielzeit.
Nach seinem Bayern-Jahr verabschiedete sich Schlaudraff nach Hannover, wo er 2015 seine Karriere beendete.
Tobias Rau (37)
Tobias Rau (links) jubelt mit Roy Makaay.Bild: AP
Kam im Sommer 2003 aus Wolfsburg nach München, wo er bis 2005 blieb.
Die Bayern zahlten für den Linksverteidiger 2,25 Millionen Euro.
19 sporadische Einsätze im Bayerntrikot (1 Vorlage).
Nach seiner Zeit beim FCB spielte er noch vier Jahre bei Arminia Bielefeld, ehe er seine Karriere mit 27 Jahren zugunsten eines Lehramtsstudiums beendete.
Nils Petersen (30)
Bild: AP dapd
Kam im Sommer 2011 von Energie Cottbus als Torschützenkönig der 2. Bundesliga zu den Bayern, ein Jahr später an Werder Bremen verliehen, 2013 dorthin verkauft.
Die Dienste des heute besten Jokers der Bundesliga-Geschichte liess sich der FCB 2,8 Millionen Euro kosten.
Petersens Bilanz: 15 Einsätze (516 Minuten/4 Tore) für Bayern.
Petersens Clubs nach Bayern: Werder und seit 2015 Freiburg.
Marcell Jansen (33)
Mark Van Bommel und Marcell Jansen.Bild: AP
Kam im Juli 2007 aus Gladbach, 13 Monate später war seine Bayernzeit schon wieder vorbei.
14 Millionen Euro überwiesen die Münchner an die Fohlen.
War nur zeitweise Stammspieler beim FCB: 33 Einsätze in vier Wettbewerben.
Danach ging's zum Hamburger SV, wo er seine Karriere 2015 beendete.
Sebastian Rode (28)
Bild: Bongarts
Wechselte zur Saison 2014/2015 aus Frankfurt nach München, blieb zwei Jahre in der bayrischen Hauptstadt.
Bayern holte Rode ablösefrei, nachdem sein Vertrag bei der Eintracht ausgelaufen war.
Immerhin 52 Spiele (4 Tore/7 Vorlagen), davon aber viele Kurzeinsätze, Rode spielte nur elfmal über 90 Minuten.
Rodes Clubs nach Bayern: Borussia Dortmund, seit Januar 2019 wieder Eintracht Frankfurt.
Jan Kirchhoff (28)
Bild: AP
Wechselte im Juli 2013 nach München, blieb nur bis Januar 2014.
Kirchhoff kam ablösefrei aus Mainz zu den Bayern.
12 Pflichtspieleinsätze für den Rekordmeister (insgesamt 144 Minuten).
Seine Stationen nach Bayern: Zum FC Schalke verliehen, an Sunderland verkauft, vereinslos, Bolton Wanderers, vereinslos, seit Januar 2019: 1. FC Magdeburg.
Alexander Baumjohann (32)
Bild: AP
Kam im Sommer 2009 aus Mönchengladbach an die Isar, im Januar 2010 war das Kapitel Bayern beendet.
Baumjohann kostete die Bayern keine Ablösesumme.
Seine Bayern-Bilanz: 4 Einsätze, 1 Vorlage, 116 Minuten Spielzeit.
Baumjohanns Weg nach seiner Zeit bei Bayern München: Schalke, Kaiserslautern, Hertha BSC, Coritiba FC, EC Vitória, seit August 2018 Western Sydney Wanderers.
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Platz 50: Kaká (BRA), offensives Mittelfeld. Wechselte im Juli 2009 für 67 Millionen Euro von der AC Milan zu Real Madrid. Quelle: transfermarkt.ch (Stand 12.6.2023)
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Die beliebtesten Kommentare
c_meier
09.02.2019 08:19registriert März 2015
Götze und Podolski wurden auch nicht soo glücklich in München
Es ist normal, dass nur wenige Spieler den Sprung in die Bundesliga schaffen. Wie viele von den U17 Weltmeistern haben eine grosse Kariere hingelegt? Xhaka, Rodriguez und ein bisschen noch der Mann aus Sursee. Alle Anderen kämpfen bestensfalls um einen Platz als Stammspieler in der NLA.
Unnötiger Artikel. Petersen, Jansen und Weiser haben/hatten alle ordentliche Karrieren. Gute Spieler, aber es reichte hald doch nicht zu Top-Niveau. Rode sass bei Dortmund genau so oft auf der Bank.
Kurt, Kirchhoff, Baumjohann konnten sich auch bei ihren folgenden Vereinen nie durchsetzen. Vlt. lag es auch an den Spielern selber?
Wer die richtige Mentalität/Einstellung bringt, setzt sich durch.
Siehe Kimmich aus der 2.Liga(wie Arp), Coman von der Juve-Bank, Süle/Gnabry vom „Dorf“-Klub Hoffenheim, Goretzka.... bei allen hiess es die sitzen draussen, und nun sind sie Stammspieler.
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