Da war die Vorfreude bei den Indern wohl etwas gar zu gross. Mit einem Countdown fieberte der Chennai City FC dem 6. Februar 2019 entgegen. «Save the date» hiess es in einem ersten Tweet vom vergangenen Donnerstag. «Ein Meilenstein der Klubgeschichte steht an. Mehr Details geben wir an der Pressekonferenz am kommenden Mittwoch bekannt», hiess es dann gestern in einer zweiten Meldung auf Twitter. Das Spannende aus Basler Sicht: Mr. Bernhard Burgener und Mr. Roland Heri sind am Mittwochmorgen als Gäste in Neu Dehli angekündigt.
Was machen der FCB-Präsident und der FCB-CEO in Indien? Warum ist die Pressekonferenz in der Hauptstadt und nicht im mehr als 2000 Kilometer entfernten Chennai? Wie kann ein Besuch zweier FCB-Bosse die Geschichte eines indischen Fussballklubs massgeblich beeinträchtigen? Fragen über Fragen.
Der FCB will sich zunächst nicht erklären. Doch bei Chennai City FC ist man gesprächiger. Chirjanjit Ojha, ein indischer Sportjournalist und Kenner des indischen Fussballs und von Chennai City, hat Quellen innerhalb des Vereins. Im Gespräch mit der «bz» sagt er: «Der FC Basel kauft Anteile im Wert von rund 15 Millionen Euro von Chennai City FC und wird somit de facto Eigentümer des Klubs.» Der FCB dementiert auf Anfrage nur die Höhe der Summe, will aber weiterhin nicht mehr zum geplanten Investment sagen.
Später veröffentlicht Ojha einen Artikel auf dem Sportportal «The Fan Garage». Darin nennt er weitere Einzelheiten des Deals. So soll ein intensiver Austausch von Spielern zwischen dem FC Basel und Chennai City FC angedacht sein. Der jeweils beste Spieler der Saison soll ein Probetraining beim FC Basel bekommen, FCB-Talente möglicherweise Spielpraxis in Indien sammeln.
Dazu will Chennai in anderen Bereichen wie Scouting und Trainingssteuerung von den Schweizern lernen und vom Wissen des Basler Trainerstaffs profitieren. Ausserdem sollen in regelmässigen Abständen Freundschaftsspiele ausgetragen werden.