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Kovac vor Schicksalsspiel gegen Benfica zuversichtlich

Niko Kovac ist überzeugt, dass er mit Bayern die Wende schaffen kann.
Niko Kovac ist überzeugt, dass er mit Bayern die Wende schaffen kann.bild: twitter

Kovac gibt sich kämpferisch: «Zurückstecken, aufgeben – das gibt es für mich nicht»

27.11.2018, 09:2327.11.2018, 09:45

Die Aktien von Niko Kovac als Trainer von Bayern München stehen denkbar schlecht. Selbst wenn sich die Bayern heute in der Champions League gegen Benfica Lissabon vorzeitig für die Achtelfinals qualifizieren, ist der Job des 47-Jährigen gefährdet.

Nach dem 3:3 in der Bundesliga gegen Fortuna Düsseldorf am Samstag sah sich Bayern-Präsident Uli Hoeness mit Fragen zu Trainer Kovac konfrontiert. In seiner Replik liess Hoeness einigen Spielraum für Spekulationen. Im Champions-League-Spiel gegen Benfica Lissabon «wird unser Trainer mit Sicherheit Niko Kovac sein», verkündete er. Danach müssten sie sich an der Säbenerstrasse allerdings zusammensetzen und schauen, wie es weitergehen soll.

Kovac hatte unmittelbar nach Spielschluss in München gesagt, er spüre noch Rückhalt der Klubführung. Dass das Remis im Heimspiel gegen den Zweitletzten der Bundesliga trotz zwischenzeitlicher 2:0- und 3:1-Führung bei Präsident Hoeness ein Umdenken herbeigeführt hat, wusste er da noch nicht.

Heute spielen die Bayern gegen Benfica Lissabon nicht nur um den vorzeitigen Einzug in die K.o.-Phase, sondern auch um die Zukunft des Trainers. Bereits ein Unentschieden würde zur Qualifikation reichen. Kovacs Weiterbeschäftigung in München könnte allerdings sogar bei einem Heimsieg, es wäre erst der zweite aus den letzten sieben Spielen, zur Debatte stehen. Denn wie der deutsche Boulevard berichtet, soll Kovac bei den Spielern den Rückhalt verloren haben.

Der Bayern-Trainer gibt sich dennoch kämpferisch. Als Kovac an der Presskonferenz vor dem Spiel gegen Benfica gefragt wurde, ob er sich Sorgen mache, dass es möglicherweise seine letzte Partie als Bayern-Trainer sein könne, antwortete er mit einem klaren «Nein» und einer Gegenfrage: «Was soll mich negativ stimmen?»

«Endspiel» für Bayern-Coach Kovac? – «Ich bin immer positiv.»Video: YouTube/SID

Dann holt er etwas weiter aus.:«Diejenigen, die mich kennen, wissen, dass ich immer ein Kämpfer bin. Mein ganzes Leben musste ich kämpfen. Die Worte ‹zurückstecken›, ‹aufgeben›, ‹die weisse Fahne hissen› existieren in meinem Wortschatz nicht».

Er habe seit Samstag auch einige Gespräche mit Spielern geführt. Diejenigen, die mit ihm gesprochen hätten, sollen von einem «ausgesprochen guten Verhältnis» berichtet haben. Kovac hat deshalb weiterhin Vertrauen in sein Team: «Die Fehler wiederholen sich, aber wir können nicht alles über den Haufen schmeissen. Wir haben nur 14 Feldspieler zur Verfügung. Ich hoffe, dass die Jungs morgen an ihre Leistungsgrenze gehen.»

Kovac über Ex-Schützling Seferovic:

«Ich habe mich sehr für ihn über seine drei Tore gegen Belgien gefreut. Ich habe ihm auch eine SMS geschickt, auf die er allerdings nicht geantwortet hat. Da werde ich morgen nochmal nachhaken. In Portugal verfolge ich seine Entwicklung sehr positiv. Er wird sicherlich seinen Weg bei Benfica und der Nationalmannschaft weitergehen.»

Bewährungsprobe auch für Solari

Ein ähnliches Bild wie bei den Bayern präsentiert sich bei Champions-League-Titelverteidiger Real Madrid. Die Madrilenen zeigten sich am Wochenende in der Liga desolat, unterlagen beim Provinzklub Eibar 0:3, können in der Königsklasse mit einem Sieg bei der AS Roma allerdings die vorzeitige Achtelfinal-Qualifikation schaffen. Obwohl Real unter seinem neuen Trainer Santi Solari in fünf Spielen erst einmal verloren hat, macht sich nach dem Auftritt in Eibar Nervosität breit.

Die Madrider Sportzeitung «Marca» sah sich sogar dazu veranlasst, den Namen von Tottenham-Coach Mauricio Pochettino als möglichen Nachfolger von Solari zu kolportieren. Mit einem Sieg im Spitzenduell der Gruppe G in Rom würde Solari den Aktionismus der spanischen Presse wohl rasch wieder unterbinden. (pre/sda)

Die kürzesten Trainer-Amtszeiten der Topklubs (seit 1990)

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Die kürzesten Trainer-Amtszeiten der Topklubs (seit 1990)
Real Madrid: 101 Tage – Mariano Garcia Remon (ESP). Vom 20. September bis 30. Dezember 2004, 20 Spiele.*** Berücksichtigt wurden Entlassungen von Cheftrainern, allerdings keine Rücktritte, Trennungen bei Vertragsende oder Interimstrainer. ***
quelle: epa / angel díaz
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