Im League Cup gegen Chelsea steht Xherdan Shaqiri für Liverpool zum zweiten Mal in dieser Saison in der Startelf – erstmals darf der 15-Millionen-Euro-Neuzugang auch über 90 Minuten ran. Unglücklich für den Schweizer Nati-Spieler, dass die «Reds» dabei die erste Niederlage der Saison kassieren. Das Team von Trainer Jürgen Klopp geht durch Daniel Sturridge in der 58. Minute zwar 1:0 in Führung, Emerson und Eden Hazard drehen die Partie zwischen der 79. und 85. Minute für Chelsea aber noch.
Shaqiri zeigt auf dem rechten Flügel eine solide Leistung, an der ersten Liverpool-Niederlage trifft ihn keine Schuld. Oder doch? Nach dem Schlusspfiff knöpft sich Klopp den Schweizer vor und staucht ihn noch auf dem Feld wild gestikulierend zusammen. Shaqiri weiss gar nicht, wie ihm geschieht.
Aber worum ging es beim Disput genau? Klopp erklärt an der Pressekonferenz, was er an Shaqiri auszusetzen hatte: «Ich habe mit ihm über den Freistoss kurz vor Schluss gesprochen. Salah stand allein auf dem rechten Flügel.» Doch statt Shaqiri tritt Henderson in der 97. Minute den Standard – genau dorthin, wo alle Spieler dicht beisammen gedrängt stehen. Die letzte Chance zum Ausgleich ist weg.
«Shaqiri hätte den Freistoss schnell zu Salah ausführen sollen, dann wäre es gefährlich geworden», erklärt Klopp weiter. «Aber vielleicht war es zu laut und die Jungs konnten mich nicht hören. Ihr könnt es mir glauben, ich habe mit ‹Shaq› nur über den Freistoss gesprochen, über nichts anderes.»
Gemäss der «Daily Mail» war Shaqiri schon während des Spiels zweimal von Klopp getadelt worden. Einmal, weil er das Pressing hätte forcieren müssen, dann weil er einen Penalty forderte, statt aufzustehen und Defensivarbeit zu verrichten.
Shaqiri wird sich die Kritik zu Herzen nehmen. Ob er am Wochenende bei der Revanche gegen Chelsea in der Premier League wieder in der Startelf stehen wird, ist fraglich. Der Schweizer Wirbelwind hat in den letzten beiden Partien aber trotz der harschen Klopp-Kritik angedeutet, dass er auf dem Flügel oder auch im Zentrum durchaus eine Alternative für die Superstars Mané, Salah, Keita oder Milner sein kann.