Im Jahr 2002 stellte die UEFA ihr Turniersystem um, seither kürt sie Europameister in der U17-, U19- und U21-Stufe. Die FIFA ihrerseits sucht Weltmeister in den Kategorien U17 und U20. Nach den Turnieren wird jeweils ein bester Spieler ausgezeichnet – und diese Liste liest sich teilweise wie ein «Who is Who» des Weltfussballs. Wir finden zum Beispiel:
Über die Karrieren dieser Spieler ist fast alles bekannt. Doch es wurden auch Akteure zum «Best Player» ausgezeichnet, deren Stern rasch verblasst ist. Oder was sagen dir diese Namen?
Der Stürmer eroberte die Fussballwelt im Sturm. «Vor dem Turnier kannte ihn fast keiner, aber danach war er in aller Munde», schreibt die FIFA in ihrem Rückblick. Fast im Alleingang habe Matar die Vereinigten Arabischen Emirate in die WM-Viertelfinals geführt, sein Achtelfinal-Treffer zum 1:0-Sieg über Australien wird als «wonder strike» bezeichnet. «Wenn er so weitermacht, dann glänzt die Zukunft dieses Jungen golden», heisst es weiter. Er sei ein hervorragender Techniker mit Übersicht, dribbelstark und torgefährlich.
Eine Weltkarriere legte der 1,68 m grosse Matar nicht hin. Aber in der Heimat ist der mittlerweile 35-Jährige eine Legende. Mit seinem Stammklub Al-Wahda (86 Tore in 239 Spielen) gewann er zahlreiche Titel und er lief 117 Mal für die Nationalmannschaft auf.
Frankreichs damaliger Goalie Hugo Lloris ist heute Weltmeister – der Weg seines Mitspielers Abdoulaye Baldé ging nicht so steil bergauf. Der Stürmer versuchte als Jugendlicher trotz zahlreicher Angebote, sich zunächst in der zweiten Liga bei Amiens durchzusetzen. Das gelang nicht richtig und so erlosch das Interesse von PSG, Marseille und Co. Baldé brachte es auf drei Teileinsätze in der Ligue 1 und stürmt heute mit 31 Jahren in der dritten Liga bei Luçon in der Vendée.
Mit fünf Toren wurde der Spanier Torschützenkönig, im Final gegen Schottland erzielte er beide Treffer beim 2:1-Sieg. Mit ihm im Team unter anderem: Gerard Piqué und Juan Mata. Bueno war eine Nachwuchs-Hoffnung von Real Madrid, doch bei den «Königlichen» konnte er sich nie gegen die starke Konkurrenz durchsetzen. Für Valladolid und Rayo Vallecano spielte er immerhin 164 Mal in der Primera Division, doch mittlerweile ist er 30 und in der zweiten Mannschaft des FC Porto gelandet.
Griechenland wurde erst im Final von Spanien gestoppt und Ninis hoffte auf eine ganz grosse Karriere. Es wurde letztlich eine anständige, von der ausserhalb der griechischen Heimat aber kaum jemand erfuhr. Bei seinem ersten von 33 A-Länderspielen traf er mit 18 Jahren und 46 Tagen als bislang jüngster Grieche im Dress des Nationalteams. Nach dem viel versprechenden Karriere-Start ging's runter, via Charleroi und Mechelen zu Maccabi Petah Tikva. Seit diesem Sommer ist der 28-Jährige vereinslos.
Mit 18 Jahren gab der 1,67 Meter kleine Linksfuss sein Debüt in der Eredivisie. Real Madrid war beeindruckt von Drenthes frechen Dribblings, harten Tacklings und Tempoläufen auf der Aussenbahn und holte ihn für 14 Millionen Euro. Zum Stammspieler reichte es Drenthe nie, doch trotz der namhaften Konkurrenz kam er zunächst zu Einsätzen. Der Durchbruch blieb ihm aber versagt. Drenthe stürzte sich ins Nachtleben, ernährte sich ungesund, leistete sich teure Luxuskarren und wurde schliesslich aussortiert. Es begann eine Odyssee, bis er 2016 in den Emiraten seine Laufbahn beendete – vorerst. Seit diesem Sommer versucht er als 30-Jähriger ein Comeback beim holländischen Zweitligisten Sparta Rotterdam.
Als Captain führte er die Ukraine überraschend zum Titelgewinn, im Final schlugen die Osteuropäer England mit den heutigen Nationalspielern Kieran Trippier, Kyle Walker und Danny Welbeck 2:0. Petrov, der in der Jugend von Dynamo Kiew gross wurde, konnte dort nie Fuss fassen. Der 28-Jährige spielte bei mehreren anderen ukrainischen Klubs und verteidigt seit Anfang 2017 bei Neftschi Baku in Aserbaidschan.
Er wurde beim Turnier in der Heimat trotz der 0:1-Niederlage im Final gegen die Schweiz zum besten Spieler ausgezeichnet. Lazio Rom sicherte sich die Dienste des aufstrebenden Stürmers. Emmanuel erhielt jedoch nie eine Chance, wurde stattdessen an Salernitana und den FC Biel (5 Tore in 10 Spielen der Challenge League) ausgeliehen. Via Beitar Jerusalem führte ihn sein Weg nach Schweden zu Oskarhamns. Seit drei Jahren listet ihn «transfermarkt.ch» als vereinslos auf – dabei ist er erst 25 Jahre alt.
Er nimmt einen prominenten Platz in der Fussballgeschichte ein – und wer ihn kennt, kann in einem Quiz damit brillieren. Adiyiahs Kopfball war es nämlich im Viertelfinal der WM 2010, den Uruguays Luis Suarez auf der Linie mit der Hand abwehrte und damit Ghanas Einzug in den Halbfinal verhinderte. Es kam zum Penaltyschiessen, wo Adiyiah verschoss.
Zu jener Zeit gehörte der Stürmer der AC Milan. Bei den «Rossoneri» spielte er jedoch nie, er wurde oft ausgeliehen, wobei die Klubs stetig unbekannter wurden. Via Türkei, Ukraine und Kasachstan landete Adiyiah in Thailand, wo der Vertrag des 28-Jährigen bei Nakhon Ratchasima in diesem Mai nicht mehr verlängert wurde. Seither ist er ohne Klub.
Der französische Flügel gehörte beim Titelgewinn dem Nachwuchs von Chelsea an. Bei den «Blues» schaffte er es auf sechs Einsätze, ehe ein Ausleih-Marathon begann: Fulham, Bolton, Dijon, Vitesse Arnheim, Lazio Rom, Rayo Vallecano. Erst in Spanien konnte er sich durchsetzen, so dass Kakuta vom FC Sevilla verpflichtet wurde. Nachdem es dort nicht klappte, wechselte er nach China, nahm in der Zwischenzeit das Angebot an, für die Demokratische Republik Kongo zu spielen und kehrte zurück an den Ort seiner besten Zeit: Rayo Vallecano. In Madrid ist der 27-Jährige gesetzt.
Wenn du als 27-Jähriger an den türkischen Zweitligisten Giresunspor ausgeliehen bist, dann kannst du nicht von einer Weltkarriere sprechen. Der Brasilianer Henrique versuchte sich nach dem Triumph an der U20-WM bei Granada, kehrte aber rasch aus Spanien zurück in die Heimat. Während viele Mitspieler beim Titelgewinn – Philippe Coutinho, Oscar, Casemiro oder Alex Sandro – durchstarteten, wurde Henrique von Klub zu Klub geschoben.
Zuletzt fanden 2017 fünf EM- und WM-Turniere statt, bei denen jeweils ein bester Spieler gekürt wurde. Würde man die Vorgeschichte dieses Titels nicht kennen, wäre man dazu geneigt, einen englischen Weltmeister-Titel vorauszusagen: