Tom Lüthi erhielt nach seinem Fussbruch kein grünes Licht für den Grand Prix von Malaysia. Mit dem Forfait des Schweizers ist das Duell um den WM-Titel in der Moto2-Klasse zugunsten des Italieners Franco Morbidelli entschieden. Der Rennarzt erteilte Lüthi, der am Samstag im Qualifying einen Bruch im linken Sprungbein erlitt, keine Starterlaubnis für das Rennen am Sonntag. Lüthi hätte von Position 5 aus ins Rennen gehen sollen.
Damit ist auch das Duell um den WM-Titel in der Moto2-Klasse entschieden. Weil Lüthi nicht antrat, stand Franco Morbidelli in Malaysia bereits vor dem Rennen als Weltmeister fest. Der Vorsprung von 29 Punkten vor dem zweitletzten Saisonrennen reichte dem Italiener. Für einen Sieg gibt es 25 Punkte.
Morbidelli wurde schlussendlich Dritter und baute seine Führung gegenüber Lüthi auf 45 Punkte aus. «Für Tom tut es mir natürlich leid, aber ich bin sehr glücklich für mich», strahlte Morbidelli nach dem Rennen, «es war eine grossartige Saison und ich wollte in meinem letzten Rennen als 'Nicht-Weltmeister' noch einmal alles geben.» Ganz nach vorne reichte es dem 22-jährigen Italiener aber nicht. Wie schon im letzten Rennen in Australien feierte KTM mit dem Portugiesen Miguel Oliveira und dem Südafrikaner Brad Binder einen Doppelsieg.
Jesko Raffin war als einziger Schweizer im Rennen, nachdem Dominique Aegerter bereits am Freitag nach dem überraschenden Tod seines Teamchefs Stefan Kiefer auf einen Start verzichtet hatte. Der 21-jährige Zürcher klassierte sich als 15. zum fünften Mal in dieser Saison in den Punkterängen.
Im Hinblick auf die kommenden Wochen muss Lüthi auf eine schnelle Genesung hoffen. Der Emmentaler, dessen linker Fuss eingegipst wurde, reist wie geplant am Sonntagabend in die Schweiz zurück. Ob Lüthi beim Saisonabschluss in zwei Wochen in Valencia starten kann, lässt sich noch nicht sagen. Danach finden in der spanischen Hafenstadt noch die MotoGP-Tests statt. Lüthi fährt 2018 in der Königsklasse, gemeinsam mit Morbidelli im belgischen Honda-Kundenteam Marc VDS.
Ob er in zwei Wochen beim Saisonabschluss in Valencia startet oder danach am selben Ort die MotoGP-Tests bestreitet, kann Lüthi noch nicht abschätzen. Zu heikel sei der Bruch am linken Fuss, so der 31-Jährige. «Ich wollte die Meisterschaft natürlich nicht so beenden, aber ich möchte dennoch Franco zum WM-Titel gratulieren.» Der Italiener und Lüthi fahren ab nächster Saison zusammen in der Königsklasse, im belgischen Honda-Kundenteam Marc VDS. (sda/jsc)