– Meister Basel zeigte auf dem Kunstrasen in der Stockhorn-Arena eine dezente erste Halbzeit. Am erfreulichsten der Fakt, dass der junge Verteidiger Manuel Akanji nach überstandener Verletzung sein Comeback geben konnte. Mehr fürs Spiel machten die Berner Oberländer, die dem Tor auch nahe kamen, Christian Fassnacht scheiterte in der 22. Minute an der Latte.
– Bis zur ersten nennenswerten Offensivaktion der Gäste dauere es geschlagene 50 Minuten, erst dann wurde Thun-Goalie Guillaume Faivre von Matias Delgado zu einer Parade gezwungen. Fünf Zeigerumdrehungen später fiel auf der anderen Seite das erste Tor, doch es wurde wegen eines Fouls von Simone Rapp an Akanji aberkannt – ein umstrittener Entscheid, die Berührung war minimal.
– In der 77. Minute bot sich Rapp so etwas wie der Matchball: Der 24-Jährige konnte alleine auf FCB-Goalie Tomas Vaclik losziehen, scheiterte aber an diesem. Kurz darauf zeigte Basel doch noch einen gefälligen Angriff. Mohamed Elyounoussi suchte mit seinem Querpass Seydou Doumbia, fand aber Nicolas Schindelholz, der mit seinem unglücklichen Eigentor das Spiel entschied. Für die Thuner, die einen Punkt verdient gehabt hätten, kam es noch dicker: Die Basler nutzten einen Konter zum 2:0, Renato Steffen legte vor Faivre quer, Doumbia brauchte nur noch einzuschieben.
– GC-Trainer Pierluigi Tami reagiert auf seine Art auf den enttäuschenden Auftritt vor Wochenfrist gegen Thun (0:1): Er liess Caio, seinen torgefährlichsten Spieler, auf der Bank. Die Massnahme fruchtete nicht – aber nicht primär wegen der Offensive, sondern wegen mangelhafter Defensive. Lugano führte nach einem abgefälschten Schuss von Jonathan Sabbatini und dem ersten Treffer von Neuzugang Carlinhos bereits in der 18. Minute mit 2:0.
– Lugano war den Zürchern im Cornaredo überlegen und so sah sich Tami bereits in der 39. Minute gezwungen, sein «Experiment» zu beenden: Er brachte Caio für den rotgefährdeten Nedim Bajramai. Merklicher Effekt auf das Spiel: Fehlanzeige.
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— Tschütteler (@Tschutteler) 11. Februar 2017
– Nach der Pause flachte das Spiel ab. Die Tessiner schalteten einen Gang zurück, GC blieb offensiv harmlos. Erst nach über einer Stunde erhöhten die Luganesi den Druck wieder und wurden in der 71. Minute mit der Entscheidung belohnt: Carlinhos bediente Armando Sadiku, der zum 3:0 einschob. Für Lugano ging damit eine Serie von elf Super-League-Spielen ohne Sieg zu Ende. Gleichzeitig wurde der Abstand auf den Strich mindestens zwischenzeitlich auf vier Punkte erhöht, der Rückstand auf GC dafür auf nur einen reduziert. Der zuvor letzte Sieg datierte übrigens vom 22. September zuhause gegen ... die Grasshoppers.
(drd)
Thun - Basel 0:2 (0:0)
5707 Zuschauer. - SR Fähndrich.
Tore: 79. Schindelholz (Eigentor) 0:1. 92. Doumbia (Steffen) 0:2.
Thun: Faivre; Glarner, Schindelholz, Bürki, Facchinetti; Tosetti (81. Schirinzi), Hediger (86. Peyretti), Lauper, Fassnacht; Rapp, Sorgic.
Basel: Vaclik; Lang, Suchy, Akanji, Petretta (81. Traoré); Xhaka, Zuffi; Elyounoussi, Delgado (73. Fransson), Steffen; Sporar (64. Doumbia).
Bemerkungen: Thun ohne Bigler, Ferreira, Markovic und Reinmann (alle verletzt), Basel ohne Balanta (gesperrt), Bua und Vailati (beide verletzt).
Verwarnungen: 29. Schindelholz (Foul/im nächsten Spiel gesperrt). 34. Facchinetti (Foul). 56. Rapp (Reklamieren). 73. Xhaka (Foul). 74. Elyounoussi (Hands). 91. Vaclik (Unsportlichkeit).
Lugano - Grasshoppers 3:0 (2:0)
2892 Zuschauer. - SR Schnyder. - Tore: 11. Sabbatini (Mariani) 1:0. 18. Carlinhos (Mihajlovic) 2:0. 71. Sadiku (Carlinhos) 3:0.
Lugano: Salvi; Mihajlovic, Golemic, Sulmoni, Padalino (82. Rouiller); Sabbatini, Rey (90. Piccinocchi), Mariani; Carlinhos (78. Mizrachi), Sadiku, Crnigoj.
Grasshoppers: Vasic; Lavanchy, Bamert, Bergström, Antonov; Pnishi, Brahimi (54. Pusic); Andersen, Bajrami (39. Caio), Sigurjonsson; Tabakovic (62. Munsy).
Bemerkungen: Lugano ohne Alioski (gesperrt), Jozinovic und Rosseti, Grasshoppers ohne Basic und Sherko (alle verletzt). Super-League-Debüt von Petar Pusic (18). 88. Pfostenschuss von Mariani. Verwarnungen: 16. Bajrami (Foul). 62. Golemic (Foul). 69. Padalino (Foul). (sda)