Starker Federer fegt Medvedev in 63 Minuten 6:1, 6:4 vom Feld und steht in Basel im Final
Nichts mehr war wie in den Runden zuvor. Schwächen beim Aufschlag? Roger Federer brachte bis kurz vor Schluss und bis auf eines alle Aufschlagspiele durch. Fehlende Sicherheit und viele Fehler bei den Grundschlägen? Federer agierte im Halbfinal nahezu fehlerfrei. Für die Fehlerorgie sorgte diesmal einzig und allein der Gegner.
Swiss style.@rogerfederer is into the #SwissIndoorsBasel final for the 14th time with a 6-1, 6-4 victory over Daniil #Medvedev.
— Live Tennis (@livetennis) 27. Oktober 2018
He'll face Marius Copil on Sunday. pic.twitter.com/hhtwGedkYu
Dem Russen ging am Samstagnachmittag in der St. Jakobshalle alles viel zu schnell. Nach acht Minuten lautete das Skore 1:1. Erst nach 41 Minuten gelang Medwedew ein zweiter Spielgewinn zum 1:6, 1:4. Dazwischen reihte Roger Federer neun Spielgewinne aneinander. Nach 19 Minuten war der erste Satz entschieden. Daniel Medwedew, der in der Nacht auf Samstag zur Geisterstunde noch mit brillantem Tennis Stefanos Tsitsipas (ATP 16) eliminiert hatte (6:4, 3:6, 6:3), verlor völlig den Faden, nachdem er mit zwei Doppelfehlern zum 1:3 im ersten Satz in Rücklage geraten war.
Nur im Finish machte es Federer nochmals spannend. Vom 5:1 zum 5:4 im zweiten Satz verlor er noch drei Spiele in Serie. Die ersten zwei Matchbälle (bei 5:1 und 5:3) liess er ungenützt. Aber Medwedews Aufholjagd kam zu spät. Federer nützte den vierten Matchball mit einem erfolgreichen Netzangriff.
Der beste Punkte der Partie:
Federer ben izlemeyince #ATPBasel yarı finalinde rahat bir galibiyet almış. Öyle görünüyor en azından. İststistiklere baktığımda ilk servisinin oyuna girme yüzdesi (%55) yine düşük kalmış ve yine bolca (5) çift hata yapmış. Bir de çift el backhand winner'ı var. 😁 pic.twitter.com/OuDnX20Cdz
— Özgür Balmumcu (@kayipkelimeler) 27. Oktober 2018
Und Federer behielt in jeder Beziehung Recht. Am Freitagabend zu später Stunde hatte der 37-jährige Basler moniert, man müsse nicht immer das Haar in der Suppe suchen. Nach dem erknorzten Sieg über Gilles Simon waren viele Beobachter beunruhigt – nur Federer nicht. Er sei immer glücklich und zufrieden nach Siegen. Das Spiel gegen Gilles Simon habe ihm wegen der langen Ballwechsel auch viel (Sicherheit) gebracht. Daniel Medwedew bekam das im Halbfinal deutlich zu spüren.
Im Final trifft Federer auf den Rumänen Marius Copil. Die Nummer 93 der Welt hat noch kein Turnier gewonnen. Erst einmal (im Februar in der Halle in Sofia) stand er in einem Final. Federer und Copil standen sich noch nie gegenüber. (zap/sda)
Federer morgen gegen Copil
6:1 6:4 - Match - Roger Federer
6:1 5:4 - Game - Daniil Medvedev
6:1 5:3 - Break - Daniil Medvedev
6:1 5:2 - Game - Daniil Medvedev
6:1 5:1
6:1 4:1 - Game - Daniil Medvedev
6:1 4:0 - Game - Roger Federer
6:1 3:0 - Game - Roger Federer
6:1 2:0 - Game - Roger Federer
6:1 1:0 - Game - Roger Federer
6:1 - Satz - Roger Federer
5:1 - Break - Roger Federer
4:1 - Game - Roger Federer
3:1 - Break - Roger Federer
2:1 - Game - Roger Federer
1:1 - Game - Daniil Medvedev
1:0 - Game - Roger Federer
Es geht los! - Erster Aufschlag des Spiels - Roger Federer
Der Spielbericht zum anderen Halbfinal
Marius Copil gelingt in der St. Jakobshalle das Turnier seines Lebens. Im Februar dieses Jahres eroberte er für die Finalqualifikation in Sofia 180 Weltranglistenpunkte. An den Swiss Indoors sind ihm vor dem Final bereits 320 Punkte auf sicher. Ausserdem gelangen ihm gegen Marin Cilic (ATP 6) im Achtelfinal und gegen Alexander Zverev (ATP 5) im Halbfinal die beiden wertvollsten Siege seiner Karriere.
Die Basis zu seinen sechs Siegen in Basel (inklusive zwei in der Qualifikation) legte Marius Copil mit dem Aufschlag. Gegen Alexander Zverev schlug Copil zweimal mit 240 km/h auf. Nicht viele Profis haben schon härter aufgeschlagen. Der Australier Samuel Groth steht an der Spitze dieser Rangliste mit 263 km/h. Copils Bestmarke steht bei 244 km/h. Einmal in Australien gegen Stan Wawrinka habe er noch härter aufgeschlagen, so Copil, nur traf er damals das Feld nicht.
Copil brachte gegen Zverev alle seine Aufschlagspiele durch. Die entscheidenden Breaks gelangen ihm zum 4:2 im ersten Satz und zum 6:4 im dritten Satz. In dieser Woche liess sich Copil erst von den Amerikanern Ryan Harrison (1. Runde) und Taylor Fritz (Viertelfinal) je einmal den Aufschlag abnehmen.
In der Weltrangliste wird sich Copil nach den Swiss Indoors entweder auf Platz 60 oder auf Position 43 verbessern - je nachdem, ob er den Final gewinnt oder verliert. (sda)
