Noch ist die Fitness nach den zwei Operationen am linken Knie ein entscheidendes Handicap für Stan Wawrinka. Dies zeigte sich auch gegen Garcia-Lopez, die Nummer 67 der Welt. Bereits im siebten Game musste der Lausanner auf den Physiotherapeuten zurückgreifen und machte zu diesem Zeitpunkt nicht den Eindruck, als würde er den Match zu Ende spielen können. Doch der dreifache Grand-Slam-Turniersieger wurde immer besser, bis ihm im fünften Satz die Kraft ausging und das Knie sich offensichtlich wieder meldete.
Vamos! 🇪🇸
— Roland-Garros (@rolandgarros) 28. Mai 2018
For the second time, @GuillermoGLopez knocks out Wawrinka in Roland-Garros 1R with a 6-2 3-6 4-6 7-6(5) 6-3 win.#RG18 pic.twitter.com/1ctOf3njks
Die Niederlage wird sich am Montag in einer Woche in der Weltrangliste brutal auswirken: Der dreifache Grand-Slam-Sieger wird nach dem Verlust der Punkte vom Vorjahr jenseits der Top 250 klassiert sein. Einen Trost kann er aus der Niederlage gegen den soliden 34-jährigen Spanier ziehen. Sollte er in den kommenden Wochen öfters so spielen wie in den Sätzen zwei bis vier, wird Wawrinka das ATP-Ranking rasch wieder hochklettern.
Mit viel Kampfgeist spielte er sich nach dem verlorenen ersten Satz wieder zurück in den Match und zeigte rund zwei Stunden lang eine starke Leistung. Er baute seine Punkte geduldig auf, wartete auf den idealen Moment, um den Gewinnschlag loszulassen, und war auch in der Defensive deutlich besser als noch in der Startphase.
Zum Verhängnis wurde ihm im vierten Satz die mangelnde Effizienz: Er musste nach dem Servicedurchbruch zum 3:2 gleich das Rebreak hinnehmen und konnte danach bis zum Tiebreak keine der drei Breakchancen nutzten.
«Ich bin enttäuscht, weil wenig gefehlt hat», sagte Wawrinka, blickte aber auch mit Zuversicht in die Zukunft. Diese führt in den kommenden Wochen auch über die Rasenturniere. Geplant ist, dass ihn weiterhin Magnus Norman begleitet. Der Schwede, der Wawrinka zu den grössten Erfolgen gecoacht hat, hatte den Lausanner eigentlich verlassen. Seit einigen Wochen ist er aber wieder an dessen Seite.
Für Viktorija Golubic bedeutete die 1. Runde ebenfalls Endstation. Die Zürcherin verliert das Duell zweier Qualifikantinnen gegen die Amerikanerin Caroline Dolehide mit 4:6, 4:6.
Golubic verpasste eine gute Gelegenheit, zum zweiten Mal in ihrer Karriere in Roland-Garros die 2. Runde zu erreichen. Nach drei Siegen in der Qualifikation hatte sie gegen den 19-jährigen Teenager aus Chicago vorab bei eigenem Service zu viele Probleme. Fünfmal musste sie ihren Aufschlag abgeben, darunter jeweils auch zum Ende der beiden Sätze.
Im zweiten Umgang führte Golubic zwar 4:3, doch die Antwort der jungen Amerikanerin, deren Stärken der Service und die wuchtigen Schlägen von der Grundlinie sind, kam sofort. Sie gewann die letzten drei Games und beschloss ihr Grand-Slam-Debüt mit einem Break zu null.
Obwohl die Weltranglisten-Position für Golubic sprach, kommt die Niederlage nicht sonderlich überraschend. Die 25-Jährige wartet immer noch auf den ersten Sieg auf der WTA-Tour in dieser Saison, während Dolehide im letzten halben Jahr zumindest für das eine oder andere Ausrufezeichen gesorgt hat. (pre/sda)