Acht Jahre ist es her, seit Juan Martin Del Potro im US-Open-Final Roger Federer entzaubert und nach Novak Djokovic (Australian Open 2008) als Zweiter die Phalanx von Roger Federer und Rafael Nadal durchbrochen hat. 17 der letzten 18 Major-Titel hatten die beiden seit Wimbledon 2004 unter sich aufgeteilt.
Etwas ausgeglichener wurde es danach, statt zwei Spieler dominierten fünf die grossen Turniere. Seit Del Potros Sternstunde haben Federer, Nadal, Djokovic, Andy Murray und Stan Wawrinka 30 von 31 Grand-Slam-Titel gewonnen. Nur Marin Cilic konnte sich 2014 beim US Open eine der begehrten Major-Trophäen schnappen.
Math fun! 1️⃣9️⃣ ➕ 1️⃣5️⃣ ➕ 7️⃣ = 4️⃣1️⃣ Slam Singles 🏆
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Schon oft wurde das Ende der «Big 5» – oder sind es nur die «Big 4»? – herbeigeschrieben. Immer wieder hiess es, jetzt sei die Zeit der «NextGen», der nächsten Tennis-Generation, gekommen. Erst war es diejenige um Kei Nishikori, Grigor Dimitrov und Milos Raonic, seit einiger Zeit die um Alexander Zverev, Nick Kyrgios und Dominic Thiem.
Doch ausgerechnet jetzt, wo drei der «Big 5» verletzungsbedingt aufs US Open verzichten mussten, spricht niemand mehr von der nächsten Generation oder einem anderen möglichen Überraschungssieger. Alles fokussiert sich auf Federer und Nadal.
Federer and Nadal will play on same day through Round of 16 beginning on TUESDAY AUG 29, Thurs (8/31), Sat (9/2), Mon (9/4), and Wed (9/6)
— US Open Tennis (@usopen) 27. August 2017
Das hat einerseits natürlich seine Berechtigung. Die beiden einstigen Dominatoren haben in diesem Jahr nach schwierigen Zeiten mit Verletzungen, Formtiefs und bitteren Niederlagen wieder zu alter Form zurückgefunden. Bis Wimbledon haben sie zusammen mit Ausnahme von Rom sämtliche grossen Turniere gewonnen. Die logische Konsequenz: Nadal ist wieder die Nummer 1 geworden. Federer kann ihm den Tennis-Thron aber beim US Open schon wieder streitig machen.
Das grosse Highlight wäre ein Final-Duell zwischen Federer und Nadal. Die Partie der beiden Topgesetzten wäre gleichzeitig ein Duell um die Nummer-1-Position. Weil Andy Murray aber einen Tag nach der Auslosung Forfait gab, würde es schon im Halbfinal statt im Final dazukommen. Ein kleiner Wermutstropfen.
Beim ganzen Hype um die beiden wird gerne etwas ausgeblendet, dass Federer und Nadal nicht ohne Probleme nach New York gereist sind und erst noch bis in den gemeinsamen Halbfinal kommen müssen.
"We never played here in NY, so I think that would be fun for everybody involved." -@RogerFederer on facing @rafaelnadal at #USOpen#Fedal pic.twitter.com/FvcPuQ8bkT
— US Open Tennis (@usopen) 26. August 2017
Federer kuriert noch immer seine im Final von Montreal erlittene Rückenverletzung aus. Wie gravierend die Probleme des fünffachen US-Open-Champions noch sind, lässt sich nicht abschliessend sagen. Federer spricht in der Öffentlichkeit nicht über seine Verletzung, gibt sich aber verhalten optimistisch: «Ich kann wieder an die Taktik denken und finde meine Rhythmus wieder. Es gibt ab eine gewisse Unsicherheit», so der «Maestro».
Nadal hingegen ist zwar körperlich fit, aber seit seinem Wimbledon-Aus gegen Gilles Muller in ein kleines Formtief gefallen. Die Umstellung auf Hartplatz ist ihm mal wieder nicht wie gewünscht geglückt. Der Spanier versuchte in Montreal und Cincinnati zwar etwas härter zu servieren und näher an der Grundlinie zu stehen. Doch immer wieder fiel er in alte Muster und liess sich allzu sehr in die Defensive drängen, wo er von seinen Bezwingern Nick Kyrgios und Denis Shapalov regelrecht abgeschossen wurde.
Mögliche Stolpersteine auf dem Weg zum Halbfinal-Duell gibt es für Federer und Nadal genug. Auch wenn mit Murray, Djokovic, Wawrinka, Nishikori und Raonic gleich fünf Topcracks ausfallen:
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Sollte es dennoch zum erhofften Halbfinal-Duell der beiden lebenden Legenden kommen, wäre es ihre erste Direktbegegnung am US Open. 2010 und 2011 verpasste Federer den Final gegen seinen Erzrivalen jeweils trotz zwei Matchbällen in den Halbfinals gegen Djokovic.
Federer würde sich auf das 38. Duell mit Nadal freuen: «Ich wäre glücklich, hier auf Rafa zu treffen.» Der Spanier ist da aber anderer Meinung: «Wenn ich es in den Halbfinal schaffe, würde ich lieber gegen einen anderen spielen. Einen leichteren Gegner, wenn möglich.»
2014 champ @cilic_marin, 🇺🇸 stars @JackSock & @JohnIsner, and @tsonga7 get the Men's draw underway on day 1: https://t.co/Mi5g46eweI #USOpen pic.twitter.com/INvsazGl9l
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Leichte Gegner wird es aber nicht geben. Auch im Final nicht, obwohl Andy Murray die untere Tableau-Hälfte wegen seiner Absage kurzfristig geöffnet hat. Mit Wimbledon-Finalist Marin Cilic, Montreal-Sieger Alexander Zverev, Nadals letztjährigem Bezwinger Lucas Pouille und den Aufschlagshünen Sam Querrey, John Isner und Kevin Anderson hat es dort genügend Anwärter auf den zweiten Finalplatz.