Ganz am Ende kommt es knüppeldick für den FC Basel. Tief in der Nachspielzeit kassiert er im Heimspiel gegen Servette das 2:2, weil die Genfer mit einem Handspenalty treffen. Zu viel für Fabian Frei, der ihn verschuldet hat und der so lange wettert, bis er mit Gelb-Rot vom Platz fliegt.
Der Entscheid bringt Fussballfans auf die Palme – für einmal ganz egal, von welchem Klub sie Fan sind. Dass die Regeln für so einen Fall einen Penalty vorsehen, ist ein Stich ins Herz für viele, die den Fussball lieben.
In der 93. Minute kommt es im Strafraum des FC Basel zum Luftduell zwischen Fabian Frei und Samba Diba. Der Ball kommt von oben, wird zuerst vom Servettien berührt, dann von Frei. Mit der Schulter? Oder mit dem Arm?
Dem Schiedsrichter fällt nichts auf, er lässt weiterspielen. Doch nach einer halben Minute meldet sich der VAR (Videoschiedsrichter). Am Bildschirm schaut sich der Ref die Szene an und entscheidet: Penalty für Servette.
Im Spiel gegen Luzern zieht FCSG-Stürmer Jérémy Guillemenot von der Strafraumgrenze ab. Sein Schuss wird abgefälscht, es gibt Corner. Denken die meisten, bis bei genauerer Betrachtung festgestellt wird: Guillemenot hatte Luzerns Martin Frydek an den Arm geschossen. Weil dieser leicht vom Körper abgespreizt war, zeigt der Schiedsrichter auf den Penaltypunkt.
Guillemenot läuft an, trifft zum 1:0. Am Ende trennen sich St.Gallen und Luzern in einem mitreissenden Spiel 2:2.
Auch auf der Schützenwiese gibt es am Wochenende einen Handspenalty. Den stellt der Schiedsrichter fest, ohne dass ihn der VAR darauf aufmerksam macht. Winterthurs Stürmer Joaquin Ardaiz schiesst aus der Drehung, Sions Joël Schmid fällt beim Abwehrversuch mit dem Arm auf den Ball.
Samir Ramizi schnappt sich den Ball, verwandelt zum 1:0. Am Ende trennen sich die Abstiegskandidaten 1:1.
Beim FC St.Gallen zeigte sich am Sonntag, dass sich Glück und Pech im Verlaufe einer Saison wohl tatsächlich ausgleichen können, wie das oft behauptet wird. Vor einer Woche erhält YB gegen die Ostschweizer einen Penalty zugesprochen, weil Lukas Görtler der Ball unglücklich an die Hand springt:
Der verwandelte Penalty ist das 3:1 für den souveränen Leader, am Ende fertigt YB den FC St.Gallen 5:1 ab.
Im Heimspiel gegen YB köpft der Berner Stürmer Cedric Itten den Ball aufs Tor. Unmittelbar nach dem Kopfball springt der Ball an die Hand des Luzerners Nicky Beloko. Nachdem der VAR den Schiedsrichter darauf aufmerksam macht, gibt es Penalty.
Itten verwertet den fälligen Elfmeter. Er gleicht zum 1:1 aus, dabei bleibt es.
1. Ist die Armhaltung nicht zu beurteilen. Der Arm ist unten und wird im Kontakt mit dem Gegenspieler hoch und nach vorne gespickt.
2. Sieht man nicht eindeutig, ob der Ball Schulter oder Arm trifft. Ja, aufgrund der Bewegung des Arms und wie der Ball wegspringt kann man etwas annehmen. Annahmen reichen aber nicht als eindeutiger Beweis um einen Feld-Entscheid umzustossen.