Velorennfahrer leben in erster Linie vom Lohn und von persönlichen Sponsoren. Beim Blick auf das Preisgeld, das beim wichtigsten Rennen des Jahres verteilt wird, ist das beruhigend zu wissen. Denn nur von den unterwegs verdienten Prämien könnte fast keiner leben.
Das Preisgeld, das die Fahrer an der Tour de France gewinnen, wird üblicherweise zusammengezählt und unter Athleten und Betreuern aufgeteilt. Es ist zudem Usus, dass der Tour-Sieger auf seinen Anteil verzichtet – aus Dankbarkeit dafür, dass die Kollegen sich während drei Wochen in seinen Dienst gestellt haben.
Mit einem geschätzten Lohn von rund 8 Millionen Euro im Jahr kann sich Tadej Pogacar diese Grosszügigkeit leisten. Der Weltmeister fuhr mit seinem Gesamtsieg, dem Gewinn der Bergpreiswertung und von vier Etappen einen fetten Bonus für seine Kameraden beim UAE-Team Emirates ein. Pogacar verdiente an der Tour ein Preisgeld von 627'730 Euro. Alleine 500'000 Euro strich er für den Gesamtsieg ein.
Die Statistik-Website Pro Cycling Stats zählte auch zusammen, wie viel jede der 23 Mannschaften während der Frankreich-Rundfahrt verdient hat.
Dank Pogacar schwingt die UAE-Equipe auch hier obenaus. Weil die Preisgelder für die Gesamtwertung am meisten einschenken, folgen Visma-Lease a Bike mit dem Gesamtzweiten Jonas Vingegaard und Red Bull-Bora-Hansgrohe mit dem -dritten Florian Lipowitz auf den weiteren Rängen.
Wenig einträglich waren die 21 Etappen für Israel-Premier Tech. Das Team des vierfachen Tour-Siegers Chris Froome, der dieses Jahr nicht am Start war, fuhr 15'940 Euro ein. Macht für jeden Fahrer pro Etappe 95 Euro – wobei wie erwähnt üblicherweise auch Mechaniker und Masseure am Preisgeld partizipieren.
Das Schweizer Tudor-Team von Fabian Cancellara durfte dank einer Wildcard erstmals an der Tour de France teilnehmen. Der Australier Michael Storer auf Rang 42 war in der Endabrechnung der beste Fahrer in der Gesamtwertung, Ex-Weltmeister Julian Alaphilippe wurde auf einer Etappe Dritter. Danach jubelte der Franzose überschwänglich, weil er glaubte, er habe gewonnen. Die beiden, Marc Hirschi und Co. fuhren für Tudor ein Preisgeld von 31'640 Euro ein.
Der Schweizer Fahrer, der am meisten Preisgeld gewann, war Mauro Schmid. Der Landesmeister musste sich in der 12. Etappe im Zweiersprint nur knapp seinem Fluchtkollegen Jonas Abrahmsen geschlagen geben. Schmid besserte die Teamkasse mit 7700 Euro auf. (ram)