Peter Sagan vs. Mark Cavendish: Der Wild-West-Sprint mit Ellbogencheck bei Tempo 60 sorgt weiter für Diskussionen.
«Nur weil er das Weltmeister-Trikot anhat, kann er sich nicht alles erlauben», schimpfte der deutsche Sprintstar André Greipel über Sagan unmittelbar nach der Zielankunft. Die Rennjury war gleicher Meinung und schloss Sagan wegen des Ellbogenchecks sogleich von der Tour de France aus.
Doch so klar wie die Sache auf den ersten Blick ausgesehen hat, ist sie nicht. Greipel rudert bereits zurück: In einem Tweet entschuldigt er sich bei Sagan. «Manchmal sollte man zuerst die Bilder anschauen und erst dann etwas sagen. Die Entscheidung der Jury ist zu hart.»
Sometimes I should watch images before I say something. Apologies to @petosagan as I think that decision of the judge is too hard.
— Andre Greipel (@AndreGreipel) July 4, 2017
Was hat den Gesinnungswandel bei Greipel ausgelöst? Nahaufnahmen des Zweikampfs zeigen, wie der 32-jährige Cavendish im Schlussspurt zuerst versucht, Sagan mit seinem Kopf abzudrängen, damit er rechts vorbeiziehen kann. Erst darauf reagiert der Weltmeister mit einem Ellbogenstoss.
Sagan straffes aldri. Albuen kommer opp etter at han treffer Cavendish #2TdF pic.twitter.com/Nxoo5ZAm1t
— Daniel Vassbund (@Smoothedan) July 4, 2017
Don´t we all after seeing this......Cav´s fault...Put Sagan back on @Tourdefrance17 pic.twitter.com/TM2K1OcGzj
— 2018 (@hansimalmo) July 4, 2017
So ist es wohl auch zu erklären, dass Cavendish nach dem Sturz den Zweikampf mit dem Slowaken erstaunlich gefasst kommentierte: «Ich komme gut mit Peter klar, aber ich bin kein Fan von Ellenbogen. Ein Sturz ist ein Sturz, aber ich wüsste schon gerne, was das mit dem Ellenbogen sollte».
Cavendish ist kein Unschuldslamm. In der Vergangenheit hat er nicht nur einmal versucht, sich den Weg mit dem Kopf freizumachen:
So oder so ist die Tour sowohl für Sagan wie Cavendish vorbei. Sagan wurde von der Rennjury ausgeschlossen – mit der Begründung, «mehrere Fahrer gefährdet» zu haben. Und Cavendish hat sich das Schulterblatt gebrochen
Abgeschlossen ist der Fall damit aber noch nicht: Das Team von Sagan hat offiziell Protest gegen den Tour-Ausschluss des Weltmeisters eingelegt. (amü)