Die Schweiz reist 2014 mit grossen Medaillenhoffnungen zum Skicross-Wettkampf nach Sotschi. Mike Schmid ist Titelverteidiger, Alex Fiva der Gesamtweltcupsieger 2013 und Gewinner des letzten Wettkampfs vor Olympia und Armin Niederer ein heisser Aussenseiter.
Doch am Tag vor dem Rennen muss sich Schmid verletzt abmelden, im Achtelfinal wird Fiva – in Führung liegend – umgefahren und scheidet aus.
Bleibt nur noch Niederer im Viertelfinal. Der Schweizer fährt bis vor dem Zielsprung an Position 3. Doch für die Halbfinal-Qualifikation würde er Rang 2 benötigen. Dann kommt unerwartete Hilfe: Beim letzten Hindernis verliert der führende Schwede Victor Oehling Norberg das Gleichgewicht und stürzt.
Der zweitplatzierte Russe Egor Korotkov küsst beim Ausweichmanöver genauso den Schnee wie Jouni Pellinen (Rang 4). Einzig Niederer findet die Lücke und qualifiziert sich als Sieger für die Halbfinals.
Erst das fantastische Zielfoto zeigt den zweiten Halbfinalisten, den Russen Korotkov. Er hat die Situation am besten erfasst und reisst die Arme weit nach vorne.
Das Fotofinish der stürzenden Niederer-Konkurrenz wird zum Bild der Spiele. Innert Kürze wird es auf Twitter unzählige Male verbreitet. Beat Feuz beispielsweise schreibt dazu «What a fight!», Skicrosserin Fanny Smith «This is Skicross! Epic!».
What a fight!! #skicross pic.twitter.com/5ewY2cG418
— Beat Feuz (@BeatFeuz) 20. Februar 2014
This is skicross! Epic finish of first 1/4 heat. pic.twitter.com/PPZmrCn4Qy”
— Fanny Smith (@SmithFanny) 20. Februar 2014
Niederer scheidet danach im Halbfinal als Vierter aus. Immerhin sichert er sich im kleinen Final mit dem siebten Schlussrang das olympische Diplom.
«Die Enttäuschung über die verpasste Medaille ist gross, die Bedingungen hätten für mich eigentlich gestimmt», so Niederer nach dem Wettkampf. «Aber so ist Skicross, Glück gehört auch dazu.» Das hatte er leider bereits im Viertelfinal aufgebraucht.