Sprichst du «Aktie»? 20 nützliche Begriffe, die du kennen solltest
Ganz «einfach» sollte es sein, mit der Trading-Plattform Aktien selber zu kaufen und zu verkaufen. Die Installation ist dann mit etwas Geduld gelungen, Passwörter und die dazugehörenden Briefe inklusive. Aber erst mal drin, brauchte es dann doch ein bisschen mehr an googlen als nur das Erklärvideo zu schauen bis ich mich zurecht gefunden habe.
Der Umgang mit Geld hat eben eine eigene Sprache und nein, man ist nicht dumm, wenn man es nicht von Anfang an versteht. Aber man braucht Zeit und es stärkt nicht gerade das Selbstbewusstsein, wenn man zuerst so viele Begriffe nachschauen muss.
Von Aktie bis Volatilität – die praktische Begriffsübersicht für alle, die gerne selber mit Aktien handeln wollen
Ich habe verschiedene Online-Trading Tools ausprobiert und ein paar Börsenlexika gelesen, hier sind 20 Begriffe, die häufig im Zusammenhang mit Aktien vorkommen und ihre Bedeutungen.
Was ist eine Aktie und welche Arten gibt es?
Aktien werden nach verschiedenen Merkmalen unterschieden:
Nach der Art des Eigentums:
Inhaberaktien: sind die übliche Form der Aktien. Der Besitz des Wertpapiers macht dich zum Aktionär mit den dazugehörenden Rechten.
Namensaktien: sind Aktien, die auf einen bestimmten Namen/Person ausgestellt sind und brauchen zur Übertragung eine Willensäusserung der Person.
Vinkulierte Namensaktien: bei dieser Aktienform muss zusätzlich zur schriftlichen Willensäusserung auch die Aktiengesellschaft selber einer Übertragung zustimmen.
Nach den Rechten:
Stammaktien: sind die häufigste Form, mit einem Stimmrecht an der Generalversammlung verbunden und beinhalten Recht auf eine allfällige Dividende.
Vorzugsaktien: haben bestimmte Vorzüge, die in den Statuten festgehalten sind, z.B. stärkere Stimmkraft oder Recht auf mehr Dividende.
Partizipationsscheine: geben dem Besitzer das Recht auf Dividende, aber haben kein Stimmrecht.
Nach Ausgabezeitpunkt: alte Aktien, junge Aktien, z.B. wenn ein Unternehmen zusätzliche Aktien herausgibt bei einer Kapitalerhöhung.
Aktienindex
Ein Aktienindex zeigt die Entwicklung verschiedener, an der Börse gehandelter Aktien in Gruppen zusammenfasst. Es gibt Kurs- und Performance-Indizes: Kursindizes geben die Kursänderungen wieder, bei den Performance-Indizes sind auch die Dividenden eingebunden. Bekannte Indizes sind z.B. Dow Jones, Nasdaq, S&P 500, NIKKEI, in der Schweiz SMI (Swiss Market Index) und SPI (Swiss Performance Index) oder der DAX in Deutschland.
Aktienrückkauf
Wenn die Aktiengesellschaft selbst ihre eigenen Titel erwirbt. Oft unterstützt oder treibt dies den Kurs, weil es durch den Rückkauf weniger frei handelbare Aktien des Unternehmens gibt.
Aktiensplit
Wenn der Preis einer Aktie sehr hoch ist, dann führen Unternehmen gelegentlich einen Aktiensplit durch. Dabei wird die Anzahl der ausstehenden Aktien z.B. verdoppelt und der Kurs halbiert. Dadurch ist der Preis pro Aktie entsprechend niedriger und damit für einen breiteren Investorenkreis erschwinglich; der Wert der gesamten Aktien, also der Wert des Unternehmens, aber hat sich nicht verändert.
Ausgabeaufschlag/Agio
Meist einmalige Gebühr, die man auf den Nennwert der Aktie bezahlt, wenn man sie kauft. Wird oft in % angegeben. Wird oft mit den Vertriebskosten der Anbieter gerechtfertigt.
Baisse (Bärenmarkt) / Bullenmarkt (Hausse)
Eine Baisse (Bärenmarkt) ist ein längerer Zeitraum mit starken Kursrückgängen. Beispiele für Bärenmärkte sind z.B. die Finanzkrise, die Dotcomkrise und die Weltwirtschaftskrise der 1930er Jahre. Beim Bullenmarkt ist es umgekehrt, die Kurse steigen über eine längere Zeitperiode.
Benchmark
Vergleicht den Erfolg eines Fonds oder einer Vermögensverwaltung mit einem Vergleichsindex, z.B. dem SMI. Aktiv, durch Menschen verwaltete Fonds versuchen, den Vergleichsindex zu schlagen. Passive Fonds zielen auf eine möglichst genaue Replizierung der Entwicklung des Vergleichsindex ab.
Beta
Kennzahl, die angibt wie sich das Wertpapier im Vergleich zu einem Index bewegt. Ein Beta-Wert von mehr als eins (oder weniger als minus eins) bedeutet, dass das Wertpapier stärker schwankt als der Index – bei einem positiven Beta in die gleiche Richtung wie der Index, bei einem negativen in die entgegensetzte.
Bewertung
Ob eine Aktie teuer ist kann man oft am Kurs alleine nicht ablesen. Oft werden zusätzliche Kennzahlen verwendet, z.B. der Kurs im Verhältnis zum Gewinn oder Umsatz je Aktie. So erhält man z.B. das Kurs-Gewinn-Verhältnis oder das Kurs-Umsatz-Verhältnis. Diese Kennzahlen kann man dann mit Wettbewerbern vergleichen, um abzuschätzen, ob eine Aktie über- oder unterbewertet ist.
Broker
Ein Broker ist ein Wertpapiermakler und wickelt Kauf- und Verkaufsaufträge ab, wofür er eine Gebühr (Courtage) erhebt.
Courtage
Gebühr, die Banken, Online-Trading-Plattformen und Börsenmakler für die Durchführung, Abwicklung und Vermittlung von Börsengeschäften erheben. Werden oft für jede Transaktion (Kauf oder Verkauf) fällig und können in % oder absolut in Rechnung gestellt werden. Für alle, die oft mit Aktien handeln wollen, lohnt sich ein Vergleich.
Daytrading
Kurzfristiger Handel mit Wertpapieren. Meist innerhalb eines Tages versucht der Daytrader, seine Gewinne zu maximieren.
Dividende
Anteil am Unternehmensgewinn, den die Aktionäre bekommen. Wird jährlich oder quartalsweise ausgeschüttet.
Depot
Wertpapierkonto, über das du Wertpapiere kaufst und verkaufst.
Emittent
Unternehmen oder Staaten, die Wertpapiere auf den Geld- oder Kapitalmärkten ausgeben oder ausgeben lassen.
Fremdwährungskosten
Viele Aktien werden nicht in CHF gehandelt. Kauft man z.B. an einer ausländischen Börse, wird der Kauf automatisch dieser Fremdwährung abgewickelt. Dabei fallen in der Regel Gebühren zusätzlich zum eigentlichen Wechselkurs an. Zusätzlich zu den Gebühren kommt noch das Wechselkursrisiko, da die jeweilige Aktie bspw. in Euro kotiert wird. Ein (oder mehrere) Fremdwährungskonto hilft, die Kosten und das Währungsrisiko zu minimieren.
ISIN (International Securities Identification Number)
Internationale Wertpapierkennnummer, zwölfstellige Buchstaben-Zahlen-Kombination, stellt die Identifikation hauptsächlich für an der Börse gehandelte Wertpapiere dar.
Welche «Order-Typen» gibt es?
Bestens/Market - Order
Für alle, die ihre Wertschrift möglichst schnell kaufen oder verkaufen wollen. Sobald eine Gegenpartei auftaucht, wird der Auftrag zum dann aktuellen Marktpreis ausgeführt, egal wie dieser ausfällt.
Limit-Order
Schützt davor, zu teuer zu kaufen oder zu günstig zu verkaufen. Du legst eine Kurslimite und ein Zeitfenster für den Kauf oder Verkauf fest.
Stop-Loss-Order
Zum Schutz gegen Kursstürze und Wertverluste. Du legst einen bestimmten Kurs fest. Sobald diese Schwelle erreicht ist, wird dein Auftrag als Market-Order ausgeführt.
Maximum Drawdown
Eine Risiko-Kennzahl zur Bezeichnung des maximalen Verlusts eines Investments innerhalb eines bestimmten Zeitraums, wird oft in % angegeben.
Nennwert/Nominalwert
Der auf einem Wertpapier angegebene Festbetrag, gibt an, mit welchem Anteil sich ein Investor mit dem Kauf von Aktien am Grundkapital der betreffenden Unternehmung beteiligt. Sagt nichts über den Kurs, noch über den Emissionspreis aus.
(Bid-Ask-) Spread
Differenz zwischen dem gebotenen Kauf- und Verkaufskurs. Wird auch Geld-Brief-Spanne genannt.
Volatilität
Mass für die Kursschwankungen des Wertpapiers.
Meine Tipps
- Kostengünstigen Online-Broker wählen
- Wer beginnen möchte, sollte mit kleinen Beträgen starten
- Industrien und Themen wählen die einen auch interessieren, wenn du nicht über Fonds sondern direkt Aktien kaufst braucht es Hintergrundwissen und Interesse
- Für langfristige Anlagen und alle die wenig Zeit haben, passive Indexfonds wählen anstatt Einzeltitel
- Auch bei Einzeltiteln auf Diversifizierung achten um Risiken in Schach zu halten
