Die Steuerfahndung von Nordrhein-Westfalen hat 19 europäischen Ländern Pakete mit insgesamt mehr als 100'000 verdächtigen Kontodaten zur Verfügung gestellt. Es handelt sich um Konten dieser Bürger bei Banken in Luxemburg und der Schweiz.
Darunter seien viele Bürger aus Frankreich und Belgien, sagte der Finanzminister des deutschen Bundeslandes, Norbert Walter-Borjans, am Freitag in Düsseldorf. Wie hoch die Gesamtsumme sei und bei wie vielen es sich tatsächlich um Steuerhinterziehung handle, könne noch nicht gesagt werden. Er habe aber eine Botschaft für Steuerhinterzieher: «Immer mehr Verstecke für ihr Schwarzgeld fliegen auf.»
Bereits im April hatte die Finanzverwaltung Nordrhein-Westfalens bekannt gegeben, verdächtige Kontodaten mit Guthaben von rund 100 Milliarden Schweizer Franken an 27 Staaten weitergeleitet zu haben.
Das Bundesland hatte mehrmals CDs mit Datensätzen mutmasslicher Steuerbetrüger gekauft. Davon profitierten auch die Landeskassen: Walter-Borjans hatte Ende September 2015 erklärt, die Bankenermittlungen hätten Nordrhein-Westfalen rund 600 Millionen Euro eingebracht.
Allein von der Credit Suisse habe das Bundesland 150 Millionen Euro bekommen. Die Bank Julius Bär habe 50 Millionen Euro bezahlt, die UBS 300 Millionen Euro.
(sda/reu)