Magen-Darm-Erkrankungen belasten das Schweizer Gesundheitswesen mit jährlich rund 50 Millionen Franken. Dies zeigen Schätzungen im Rahmen einer Studie des Schweizerischen Tropen- und Public Health-Instituts (Swiss TPH).
Pro Jahr suchen in der Schweiz rund 300'000 bis 700'000 Patientinnen und Patienten aufgrund einer akuten Durchfallerkrankung einen Arzt auf, wie es in einer Medienmitteilung vom Freitag heisst. Je nach Schweregrad der Erkrankung koste eine Behandlung zwischen gut 30 bis 5800 Franken.
Wie das Swiss TPH in Basel in ihrer in der Fachzeitschrift «Epidemiology & Infection» publizierten Studie errechnet hat, haben im Jahr 2012 Magen-Darm-Erkrankungen Kosten zwischen 40 und 50 Millionen Franken verursacht. Berücksichtigt worden seien dabei Ausgaben für Arztbesuche, Spitalaufenthalte, Labordiagnosen und Medikamente.
Nicht in die Studien eingeflossen seien indes volkswirtschaftliche Kosten wie etwa Arbeitsausfälle. Die Gesamtkosten von Durchfall als «Volkskrankheit» dürften gemäss den Studienautoren demnach beträchtlich höher liegen. Durchfall führe im Weiteren jährlich zu mehr Arztkonsultationen als die Grippe während der Grippesaison.
Etwa ein Viertel der in der Studie geschätzten Kosten geht auf Infektionen mit dem Durchfall-Erreger Campylobacter zurück, wie es weiter heisst. Dies seien in der Schweiz die am häufigsten gemeldeten über Lebensmittel übertragenen Infektionen. Jährlich werden landesweit bis zu 8500 Erkrankungen diagnostiziert.
Ein erhöhtes Risiko zeigt sich gemäss früheren Untersuchungen des Swiss TPH bei Verzehr von Pouletfleisch etwa bei Fondue Chinoise. Während der Grillsaison sei die Ansteckungsgefahr ebenfalls deutlich erhöht. Das Risiko könne mit Hygiene-Massnahmen auf Seiten der Fleischproduzenten und der Konsumenten gesenkt werden.
In der Regel verlaufe eine Campylobacter Erkrankung mild. In einigen Fällen könne sie jedoch zu mehrtägigen Spitalaufenhalten mit hohen Kostenfolgen führen. Die Ursachen der meisten anderen Magen-Darm Erkrankungen sind gemäss Mitteilung unbekannt.
(sda)