An der Grenze zwischen dem US-amerikanischen Bundesstaat New York und der kanadischen Provinz Ontario, Niagarafälle, 1911:
Nur im Jahre 1848 froren sie komplett zu, sodass 40 Stunden lang kein Wasser floss. In den meisten Wintern vereisen die Niagarafälle zwar, doch der Fluss und die Fälle frieren nicht vollständig zu. So geschehen in den Jahren 1885, 1902, 1906, 1911, 1932, 1936, 2014, 2017 und 2019.
Glendale, Kalifornien, 1960:
Um mit einem Polio-Ausbruch fertig zu werden, haben die zuständigen Behörden Drive-Through-Impfungen organisiert – ganze 2250 Impfungen wurden innerhalb von zweieinhalb Stunden verabreicht.
Nordirland, 1977:
IRA-Mädchen mit M16-Gewehren posieren während einer Trainings- und Propagandaübung.
Für ihr Hauptziel eines unabhängigen, vereinigten Irlands nutzte die Provisional Irish Republican Army vor allem terroristische Methoden; Attentate, Bombenanschläge, Geiselnahmen und Raubüberfälle. Sie selbst verstanden sich als die direkte und einzig legitime Fortsetzung der Irish Republican Army, die am Osteraufstand 1916 und im Irischen Unabhängigkeitskrieg von 1919–1921 für die Unabhängigkeit Irlands kämpfte.
Dolly Parton im «Playboy», 1978:
Sie posierte als erste Country-Sängerin im Playboy, allerdings – zur allgemeinen Enttäuschung der Leser – nicht nackt. Dafür mit einem eher unheimlichen Häschen. Sie selbst meinte dazu:
New York, 1984:
Eine obdachlose Frau schläft an einem Tisch.
Die Stadt hat heute 8,3 Millionen Einwohner und einer von 106 New Yorkern ist obdachlos. Das sind fast 80'000 Menschen. Die COVID-19-Pandemie hat die Lage zusätzlich verschlimmert: Schätzungsweise jeder 7. New Yorker verlor seinen Job und mehr als 50'000 Menschen sind von Zwangsräumung bedroht.
Philadelphia, 1876:
Richtig, diese kolossale Hand und ihre Fackel gehören eigentlich zur Freiheitsstatue, die heute auf Liberty Island im New Yorker Hafen steht. Ursprünglich aber plante der französische Bildhauer Frédéric-Auguste Bartholdi einen Leuchtturm, der am nördlichen Ende des Sueskanals in Ägypten hätte stehen sollen. Als Vorbild diente ihm der über 30 Meter hohe Koloss von Rhodos – die Bronzestatue des griechischen Sonnengottes Helios am Hafeneingang der griechischen Insel, die mit einer hochgehaltenen Fackel die Schiffe leitete. Doch obwohl Bartholdi Skizzen anfertigte, wurde das Projekt nie in die Tat umgesetzt.
Und so nahm Bartholdi seine Idee und amerikanisierte sie, besuchte einflussreiche Amerikaner und gewann sie schliesslich für sein Projekt. Den Grossteil der Finanzierung musste allerdings durch Spenden erbracht werden.
So wurde die bereits vollendete Hand der römischen Freiheitsgöttin mitsamt ihrer Fackel auf der Centennial Exhibition in Philadelphia ausgestellt – einer Feier zum 100. Geburtstag der Vereinigten Staaten im Jahr 1876: Für 50 Cent stiegen die Besucher über eine Leiter auf den Balkon, der die Fackel umgab. Zehn Jahre später, am 28. Oktober 1886 konnte die Statue of Liberty endlich eingeweiht werden.
Kiew, Ukraine, 1943:
Rotarmisten schreiten durch den Chreschtschatyk, die Hauptstrasse des völlig zerstörten Kiew, nachdem sie die Stadt von den deutschen Besatzern befreit haben.
778 Tage lang regierten hier die Nationalsozialisten und ermordeten insgesamt etwa 120'000 bis 160'000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten. 1941 fielen allein 33'771 Juden dem Massaker in der Schlucht von Babyn Jar zum Opfer.
Eine der wenigen Überlebenden, Dina Pronitschewa, schildert das Grauen so:
«Sie mussten sich bäuchlings auf die Leichen der Ermordeten legen und auf die Schüsse warten, die von oben kamen. Dann kam die nächste Gruppe. 36 Stunden lang kamen Juden und starben. Vielleicht waren die Menschen im Sterben und im Tod gleich, aber jeder war anders bis zum letzten Moment, jeder hatte andere Gedanken und Vorahnungen, bis alles klar war, und dann wurde alles schwarz. Manche Menschen starben mit dem Gedanken an andere, wie die Mutter der schönen fünfzehnjährigen Sara, die bat, gemeinsam mit ihrer Tochter erschossen zu werden. Hier war selbst zum Schluss noch eine Sorge: Wenn sie sah, wie ihre Tochter erschossen wurde, würde sie nicht mehr sehen, wie sie vergewaltigt wurde. Eine nackte Mutter verbrachte ihre letzten Augenblicke damit, ihrem Säugling die Brust zu geben. Als das Baby lebendig in die Schlucht geworfen wurde, sprang sie hinterher.»
Als die Rote Armee nach der von der Wehrmacht verlorenen Schlacht von Stalingrad nach Kiew zurückzukehren drohte, begann man eiligst damit, die Spuren des Massakers zu verwischen: 327 Zwangsarbeiter mussten die Leichen «enterden» und auf Scheiterhaufen verbrennen, dann wurden sie als Mitwisser selbst erschossen.
London, 1930er:
Die «Walking Library»!
Firth of Forth, Schottland, 1916:
Die Luftaufnahme eines britischen Starrluftschiffes zeigt Schiffe der Royal Navy vor Anker.
Buffalo, 1942:
Russel Sorgi nahm an diesem 7. Mai 1942 einen anderen Weg zurück zu seinem Büro. Als mehrere Polizeiautos ihn überholten, beschloss er, ihnen zu folgen. Schliesslich war er Fotograf für den Buffalo Courier Express.
Die Polizisten hielten vor dem Genesee Hotel, wo Sorgi eine Frau bemerkte. Sie sass auf einem Fenstersims im achten Stock. Nachdem er sie bereits einmal fotografiert hatte, sah er, wie sie der Zuschauermenge unter ihr zuwinkte. Dann sprang sie. Und Sorgi drückte noch einmal ab. Als ihr Körper auf der Strasse aufschlug, hörte er die Schreie und Rufe der entsetzten Passanten.
Die junge, unverheiratete Dame hiess Mary Miller und wohnte in Buffalo. Über das Motiv ihres Suizids ist nichts bekannt. Sie hinterliess keinen Abschiedsbrief, nur eine vor Trauer und Ungewissheit verzweifelte Schwester.
Im Bild zu sehen ist ausserdem eine Polizistin, die gerade das Hotel betritt – wahrscheinlich eine der ersten Frauen im Polizeidienst, während die meisten Männer im Krieg waren. Die beiden Männer im Coffee Shop scheinen von der Tragödie nichts mitzubekommen. Sie sitzen neben einem Werbeschild für den Wehrdienst, auf dem zu lesen ist: «Gebt, bis es Hitler weh tut.»
Bogotá, 1985:
Am 6. November 1985 erstürmten 35 Guerilleros den Justizpalast, töteten den Verwalter des Gebäudes und mehrere Sicherheitsbeamte und nahmen 300 Personen als Geiseln. Sie forderten den kolumbianischen Präsidenten Belisario Betancur auf, sich im Gebäude einem Gerichtsverfahren zu stellen, was dieser allerdings verweigerte.
Das Gebäude wurde schliesslich von der Armee gestürmt, wobei noch einmal ein Dutzend Menschen ums Leben kamen.
Da die Angreifer auch jede Menge Auslieferungsakten verbrannten, gibt es in Kolumbien Stimmen, die an der politischen Motivation der Besetzung zweifeln und glauben, die Aktion sei im Auftrag des Drogenbarons Pablo Escobar geschehen, um seine Auslieferung in die Vereinigten Staaten zu verhindern und Verfassungsrichter zu beseitigen.
Zürich, 1994:
1992 wurde der Platzspitz geschlossen, wo sich bis anhin die Drogensüchtigen der Stadt Zürich aufgehalten hatten und der international unter dem Namen «Needle Park» eine so traurige Bekanntheit erlangte.
Dadurch wurde das Problem aber nicht gelöst, das Elend verschob sich bloss und die Szene fand nun auf dem stillgelegten Bahnhof Letten ein neues Zuhause. 1995 wurde schliesslich auch hier dichtgemacht, dieses Mal erfolgreich, weil die Schliessung begleitet war von präventiven und ebenso repressiven Massnahmen. Der Bund hatte inzwischen die kontrollierte Heroinabgabe erlaubt und die umliegenden Gemeinden wurden dazu angehalten, Einrichtungen für die Süchtigen zu schaffen.
Der französische Modeschöpfer Pierre Cardin (1922-2020) gilt zusammen mit Paco Rabanne und André Courrèges als Erfinder der futuristischen Mode ab 1963.
Propagandabild aus den 30er Jahren:
Adolf Hitler war Vegetarier und zeigte sich besonders gern mit seiner Schäferhündin Blondi. Das nationalsozialistische Tierschutzgesetz aus dem Jahr 1933 war das erste, das für das gesamte Deutsche Reich galt.
Während der Führer also Tierversuche verbot, ordnete er welche an Menschen an ...
Nuuk, Grönland, 1889:
Irgendwo in Frankreich, 1918:
Französische Soldaten suchen im Licht eines Scheinwerfers nach einem Zeppelin. Die unerfahrenen deutschen Militärstrategen mussten lernen, dass ihre anfangs zwar technisch den Flugzeugen überlegenen Luftschiffe durch Infanteriefeuer zu Boden gebracht wurden, wenn sie am helllichten Tag stark verteidigte Ziele angriffen.
Deshalb wurden die Angriffsfahrten später nur noch im Schutz der Dunkelheit durchgeführt, womit man die Gegner wiederum zwang, ihre Flugabwehr weiterzuentwickeln und Suchscheinwerfer einzusetzen.
Indien, 1959:
In einen Soldatenmantel gehüllt machte sich der 14. Dalai Lama auf zur indischen Grenze. Es war der 17. März 1959. Tenzin Gyatso war damals 23 Jahre alt – und sollte nie wieder den Boden seiner Heimat betreten.
In der tibetischen Hauptstadt hatte ein paar Tage zuvor der Aufstand gegen die kommunistische Regierung der Volksrepublik China begonnen: Der Dalai Lama erhielt eine Einladung zu einer Tanzaufführung im Hauptquartier der chinesischen Volksbefreiungsarmee, der er allerdings ohne seine Leibwache beiwohnen sollte. Für viele Tibeter war damit der Fall klar: Der Dalai Lama sollte entführt werden. Und so machten sich etwa 30'000 seiner Landsleute auf zu seinem Palast und bildeten einen menschlichen Schutzschild um ihren geistigen Führer.
Am Nachmittag des 17. März feuerten die Chinesen Mörsergranaten auf seine Residenz. Um 22 Uhr befand sich der Dalai Lama auf der Flucht.
Zwei Wochen lang dauerte die beschwerliche Reise durch den Himalaja, bis er auf dem Khenzimane-Pass endlich Indien erreichte:
(rof)