Letzten Donnerstag klickten die Handschellen – seitdem ist Thomas N., der Vierfachmörder von Rupperswil, in der Justizvollzugsanstalt Lenzburg inhaftiert. Am Freitag informierten Staatsanwaltschaft und Kantonspolizei über den Fahndungserfolg. «Der Täter ist gefasst», sagte Oberstaatsanwalt Philipp Umbricht.
Mehrere Tage hatten die Ermittler den Vierfachmörder beschatten lassen. Doch wo ihn die Polizei festnahm, blieb offen. Die Leitende Staatsanwältin Barbara Loppacher sagte nur, dass Thomas N. nach 72-stündiger Vorbereitung im Zug einer gross angelegten Polizeiaktion im Raum Aarau verhaftet worden sei.
Die Hinweise verdichten sich, dass der Zugriff bei der Starbucks-Filiale in der Aarauer Altstadt, bei der Igelweid, erfolgte. Ein Zeuge erzählte dem Blick, dass dort gleich acht Polizisten in Zivil nachmittags einen Mann festnahmen. Und die AZ weiss von einer Augenzeugin, die Thomas N. dort erkannt hat. Der 33-jährige Student und Fussballjuniorentrainer trank gemäss Schilderungen in der Starbucks-Filiale einen Kaffee. Thomas N. soll im Starbucks Aarau Stammgast gewesen sein. Die Polizisten seien minutenlang neben ihm gesessen, so eine Augenzeugin. Nachdem Thomas N. ausgetrunken hatte, legten sie ihm die Handschellen an.
Die Staatsanwaltschaft will die neuen Details zur Verhaftung nicht bestätigen. Sprecherin Fiona Strebel: «Wir haben an der Medienkonferenz gesagt, dass der Beschuldigte im öffentlichen Raum festgenommen wurde, mehr sagen wir dazu nicht.»
Mit der Verhaftung verhinderte die Polizei, dass der Täter erneut zuschlagen konnte. Denn offenbar plante der Vierfachmörder schon die nächste Tat. Die Polizei fand bei der Durchsuchung des Hauses, das Thomas N. mit seiner Mutter in Rupperswil bewohnt, einen Rucksack mit Kabelbinder, Klebeband und Seilen. Mit Kabelbinder und Klebeband wurden Carla Schauer (†48), ihre Söhne Davin (†13) und Dion (†19) sowie dessen Freundin Simona (†21) gefesselt, ehe er sie am 21. Dezember 2015 im Haus der Familie an der Lenzhardstrasse ermordete, nur 500 Meter von seinem Zuhause entfernt.