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Das Theater beim FC Biel nimmt kein Ende. Im Gegenteil: Es wird schlimmer und schlimmer! Von chaotischen Zuständen in der Geschäftsleitung ist die Rede, von ausstehenden Lohnzahlungen. Eigentlich Horror genug für die Spieler, doch in Schaffhausen mussten sie den nächsten Akt im Trauerspiel hautnah miterleben.
Zlatko Petricevic machte seinem Ruf als «Clown» (Blick) im Breite-Stadion alle Ehre: Der 54-jährige Kroate wechselte zur Pause bei Stand von 2:0 für Schaffhausen im Mittelfeld Valentin Hayoz ein und wollte diesen nur etwas mehr als 20 Minuten später (Stand: 3:1) wieder vom Feld nehmen. Dies führte zu einem Disput auf der Bieler Bank, der damit endete, dass Petricevic Physio Walter Aeschlimann einen Faustschlag versetzte.
«Ich habe ihm gesagt, dass er keine Ahnung von Fussball habe. Und dass der Auftritt der Mannschaft kein Wunder sei nach den himmeltraurigen Trainings in dieser Woche», sagte Aeschlimann dem «Bieler Tagblatt». Nach dem Vorfall brach auf der Ersatzbank und auch unter den Akteuren auf dem Feld Hektik aus. Die Spieler hatten im Sinn, die Partie abzubrechen, liessen sich nach heftigen Diskussionen aber überreden weiterzumachen. Die Differenzen mit Petricevic, der die Coaching-Zone offenbar zehn Minuten vor Schluss rauchend verliess, sind unüberbrückbar. Die Spieler sollen sich geweigert haben, im gleichen Car mit dem Kroaten zurück nach Biel zu fahren. Weil sie per Zug aber nur noch bis Zürich gekommen wären, blieb ihnen keine andere Wahl als die Rückfahrt mit dem Bus und Petricevic an Bord.
Der Vertrag mit Zlatko Petricevic wird per sofort aufgelöst. #fcbielbienne
— FC Biel-Bienne (@fcBielBienne) 22. April 2016
Gemäss blick.ch entschied Präsident Carlo Häfeli noch während der Heimfahrt, Petricevic zu entlassen. Der Vollzug erfolgte heute. Die Spieler hätten sich ansonsten geweigert, am Sonntag im Spiel gegen Leader Lausanne-Sport anzutreten. Neben der Entlassung droht Petricevic auch Ärger mit der SFL. Die Liga überprüft, ob der Vorfall in Schaffhausen sanktionswürdig ist. Es ist damit zu rechnen, dass der Präsident der Disziplinarkommission aktiv wird.
Auch auf juristischem Parkett erlitt der FC Biel die nächste Niederlage. Mit den Einsprachen gegen den Abzug von zweimal zwei Punkten blitzten die Seeländer vor dem SFL-Rekursgericht ab. Die Disziplinarkommission hatte Mitte respektive Ende März die Schritte wegen Verstössen gegen die im Lizenzreglement vorgesehene Informationspflicht gegenüber der Liga eingeleitet. Es ging dabei unter anderem um fehlende Bestätigungen für Löhne und Sozialversicherungsbeiträge für den Monat Januar 2016.
Durch den rechtskräftigen Abzug von nun bereits fünf Punkten rutschte Biel vor der 30. Runde ans Ende der Rangliste der Challenge League ab. Der Rückstand auf das bisherige Schlusslicht Le Mont beträgt einen Zähler. Im dritten Fall, in dem es - erneut wegen fehlender Lohn- und Sozialversicherungs-Dokumente - um die Reduktion von drei Punkten geht, läuft die Rekursfrist noch bis am Sonntag. (drd/sda)