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Eishockey von A bis Z – wichtige Begriffe erklärt.

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bild: keystone, watson

Eishockey von A bis Z – mit diesen Begriffen wirst du vor dem Saisonstart zum Experten

Sind alle deine Freunde aus dem Häuschen wegen des bevorstehenden Saisonstarts im Eishockey und du weisst nicht was ein Powerplay ist? Keine Sorge. Mit unserem Eishockey-Lexikon von A bis Z wirst auch du in Kürze zum Profi.
04.09.2017, 13:1704.09.2017, 15:10
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A – Assist, Aufbaupass

  • Ein Assist ist ein Pass, der zu einem Tor führt. Im Eishockey gibt auch der zweitletzte Pass vor einem Treffer einen Skorerpunkt. Man spricht dann von einem zweiten Assist oder «secondary assist».
  • Ein Aufbaupass ist ein Pass aus der eigenen Zone, mit dem der Angriff eingeleitet wird.
Einige der besten Assists aus der NHL.Video: YouTube/NHL

B – Blueliner, Boxplay, Backcheking, Bully-Goal

  • Blueliner ist ein Überbegriff für einen Verteidiger. Dies weil sie sich beim Angriff im gegnerischen Drittel klassischerweise an der blaunen Linie positionieren.
  • Boxplay ist das Spiel in Unterzahl, wenn ein Spieler aus dem eigenen Team eine Strafe kassiert hat. Wird auch Penalty-Killing oder Unterzahlspiel genannt. Als Box bezeichnet man die Formation der Spieler im Unterzahl
  • Unter Backchecking versteht man das Zurückarbeiten der eigenen Spieler nach einem Scheibenverlust. So werden schnelle Gegenangriffe und der gegnerische Spielaufbau verhindert.
  • Bei einem Bully-Goal trifft der Spieler, der das Anspiel ausführt oder einer seiner Teamkollegen direkt nach dem Bully ins gegnerische Tor. 
Backchecking in einem Video erklärt.Video: YouTube/Hit The Ice

C – Center, Check, Crosscheck

  • Ein Center ist der Mittelstürmer einer Sturmformation. Der Center ist meist für die Spielgestaltung zuständig. Eine Sturmlinie wird von zwei Flügeln ergänzt.
  • Ein Check – normalerweise Schulter auf Schulter – ist eine legale Möglichkeit, um den Gegner von der Scheibe zu trennen. Es gibt aber auch regelwidrige Checks. Unter anderem den Crosscheck. Dabei wird dem Gegner mit dem Stock gecheckt.
Brandon Dubinsky mit einem gefährlichen Cross-Check gegen den Nacken von Sidney Crosby.Video: YouTube/SomeHockeyVideos

D – Deke, Delayed Penalty, Dive

  • Unter Deke versteht man eine Körpertäuschung oder eine sonstige technische Raffinesse, die dazu dient, den Gegner zu verladen. Das Ziel ist es, am Gegner vorbeizukommen oder mindestens die Scheibe an ihm vorbeizuspielen.
  • Ein Dive (vom englischen tauchen) ist eine Schwalbe. Im Eishockey sind Schwalben besonders verpönt und werden mit Geldbussen bestraft. Im Eishockey gibt es die Besonderheit, dass Spieler A für ein Foul bestraft wird und Spieler B gleichzeitig für eine Schwalbe eine Strafe kassiert. Das ist der Fall, wenn Spieler B besonders theatralisch auf das Foul reagiert.
  • Begeht ein Spieler von Team A einen Regelverstoss, aber Team B bleibt in Scheibenbesitz, wird die Strafe nicht sofort ausgesprochen. Erst wenn ein Spieler von Team A den Puck berührt, wird das Spiel unterbrochen. Die Phase bis zum Spielunterbruch wird als Delayed Penalty oder angezeigte Strafe bezeichnet. In dieser Zeit ist es üblich, dass Team B den Torhüter durch einen weiteren Feldspieler ersetzt.
Eine Sammlung von Schwalben. Video: YouTube/Delta Highlights

E – Empty-Net-Goal

  • Ein Empty-Net-Goal (auch Empty-Netter) ist ein Treffer ins leere Tor. Meist passieren diese Treffer kurz vor Ende eines Spiels, wenn die in Rückstand liegende Mannschaft versucht ohne Torhüter und mit einem sechsten Feldspieler das Spiel auszugleichen.

F – Five-Hole, Forechecking

  • Ein Torhüter wird Five-Hole erwischt, wenn der Puck zwischen den Beinen durchgeht.
Die «fünf Löcher» eines Torhüters.
Die «fünf Löcher» eines Torhüters.
  • Forechecking ist das unter Druck setzen der gegnerischen Verteidiger von den eigenen Stürmern. Das Ziel ist es dabei, den gegnerischen Spielaufbau zu stören und bestenfalls den Puck zurückzugewinnen.
Der Sohn von NHL-Spieler Ryan Kessler verwertet einen Penalty Five-Hole. Video: YouTube/SPORTSNET

G – Gamewinning Goal, Goon

  • Gamewinning Goal (auch Gamewinner) ist das entscheidende Tor in einem Spiel.
  • Ein Goon ist ein Schlägertyp. Ein Spieler, der um seine Teamkollegen zu beschützen oft zum Mittel der Prügelei greift. Der Goon wird oft nur zur Provokation des Gegners oder für eine unfaire Aktion aufs Eis geschickt. Früher war diese Art Spieler weitverbreitet. Heute ist sie kaum noch anzutreffen.

H – Haken, Hoher Stock

  • Wenn Spieler A mit seiner Stockschaufel bei Gegenspieler B einhakt und ihn damit behindert oder zurückhält, gilt das als Haken. Das Vergehen wird mit einer Zweiminutenstrafe geahndet.
  • Hoher Stock ist ein Fehlverhalten, das zu einer kleinen Strafe (zwei Minuten) führt. Bei einem hohen Stock, haut Spieler A Spieler B den Stock ins Gesicht. Die Absicht spielt dabei keine Rolle, da ein Spieler seinen Schläger jederzeit unter Kontrolle haben muss. Wenn ein Spieler den Puck über Schulterhöhe spielt, gilt es ebenfalls als Hoher Stock, das Spiel wird mit einem Bully fortgesetzt.
Haken – erklärt von den Maskottchen der WM 2015.Video: YouTube/IIHF Worlds 2017

I – Icing, IIHF

  • Icing, auch unerlaubter Befreiungsschlag, ist eine nicht erlaubte Methode, um das Spiel zu beruhigen. Der Schiedsrichter pfeift Icing, wenn eine Mannschaft den Puck hinter der Mittellinie ins gegnerische Drittel spediert, ohne das die Scheibe noch berührt wird. Nur wenn eine Mannschaft in Unterzahl spielt, sind diese Befreiungsschläge erlaubt.
  • Die IIHF (International Ice Hockey Federation) ist der internationale Eishockeyverband mit Sitz in Zürich.
Icing einfach erklärt.Video: YouTube/Starbulls Rosenheim

J – Jersey

  • Jersey ist das Trikot einer Mannschaft.

So spielen die National-League-Teams in der Saison 17/18

K – Kniestich

  • Der Kniestich ist ein schwerer Regelverstoss. Dabei fährt Spieler A das eigene Knie aus und sucht den Kontakt mit dem Gegenspieler. Ein Kniestich gibt mindestens eine kleine Strafe. Bei Verletzung oder grosser Verletzungsgefahr für den gegnerischen Spieler sind auch eine 5-Minuten-Strafe und ein Restausschluss möglich.
Kniestich im Video erklärt (englisch).Video: streamable

L – Long Change, Linienrichter

  • Durch den Seitenwechsel nach der ersten Pause, ist der weg zur Spielerbank aus dem eigenen Drittel im zweiten Abschnitt für beide Teams weiter. Spielerwechsel in dieser Phase nennt man Long Change.
  • In jedem Profi-Eishockeyspiel gibt es neben den zwei Schiedsrichtern auch noch zwei Linienrichter. Die Linienrichter sind zur Unterstützung der Schiedsrichter da. Sie schauen jeweils vor allem, ob bei Spielsituationen Abseits oder Icing vorliegen.

M – Minor und Major Penalty

  • Minor und Major Penalty sind grosse und kleine Strafen. Bei den kleinen Strafen wandert ein Spieler für maximal zwei Minuten auf die Strafbank – schiesst das gegnerische Team in Überzahl ein Tor, darf der Bestrafte wieder mitmachen. Es ist auch möglich, dass ein Spieler für ein Vergehen zwei plus zwei Minuten kassiert. Bei einer Major Penalty muss der bestrafte für fünf Minuten auf die Strafbank und darf auch nach einem Treffer des Gegners nicht zurückkommen.

Die Schiri-Zeichen im Eishockey

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Die Schiri-Zeichen im Eishockey
IIHF-Regel 184 I: Spieler im Torkreis – wenn ein angreifender Feldspieler eine Position im Torraum einnimmt, wird das Spiel unterbrochen und das folgende Anspiel erfolgt am nächstgelegenen Anspielpunkt in der neutralen Zone.
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N – Neutrale Zone

  • Das Spielfeld ist in drei Zonen unterteilt. Die mittlere und kleinste Zone ist die neutrale Zone. Die Zone, in der sich das eigene Tor befindet, wird als defensive Zone bezeichnet. Die Zone, in der sich das gegnerische Tor befindet, ist die offensive Zone. 
So wird ein Eishockey-Feld unterteilt.
So wird ein Eishockey-Feld unterteilt.bild: conceptdraw.com

O – Offside, One-Timer

  • Überquert ein angreifender Spieler vor dem Puck die Linie in die offensive Zone und kommt dann die eigene Mannschaft im Angriffsdrittel in Puckbesitz, so pfeift der Schiedsrichter Offside (Abseits) ab.
  • Ein One-Timer ist ein Direktschuss. Der Spieler stoppt also den Puck nicht, sondern schiesst direkt.
Die Offside-Regel erklärt.Video: YouTube/Starbulls Rosenheim

P – Penalty, Playoffs, Powerplay

  • Penalty kann im Eishockey zweierlei bedeuten. Einerseits eine Strafe (siehe Minor und Major Penalty). Andererseits auch einen «penalty shot», also einen tatsächlichen Strafschuss nach einem Foul oder beim Penaltyschiessen nach der Verlängerung.
  • Die Playoffs oder das Playoff sind die entscheidende Phase der Hockeysaison. Nach der Qualifikation (siehe Regular Season) wird in Playoffpaarungen um den Meistertitel gespielt. In der Schweizer National League qualifizieren sich die ersten acht Teams der Regular Season für die Playoffs.
  • Ein Powerplay, auch Überzahlspiel genannt, ist eine Situation, in der Team A mehr Spieler auf dem Eis hat als Team B, weil dieses Strafen absitzen muss. Es gibt sowohl einfache wie auch doppelte Überzahlsituationen.
So wird ein Penalty im Eishockey ausgeführt.Video: YouTube/SwissHabs

Q – Quenneville

  • Joker! Die Quenneville-Familie ist eine Eishockeyfamilie aus Kanada. John Quenneville, der älteste Sohn der Familie ist nächste Saison Teamkollege vom Schweizer Nico Hischier bei den New Jersey Devils.

R – Rebound, Regular Season, Referee

  • Ein Rebound ist ein Abpraller beim Torhüter. Oft führt er zu gefährlichen Situationen vor dem Tor.
  • Die Regular Season, auch Qualifikation genannt, ist die erste Meisterschaftsphase. In der Schweizer National League versuchen die Teams dabei, sich während 50 Spielen für die Playoffs zu qualifizieren.
  • Der Referee ist der Schiedsrichter. Bei einem Eishockeyspiel gibt es immer zwei Schiedsrichter, die gemeinsam das Spiel leiten. Sie werden unterstützt von zwei Linienrichtern (siehe Linienrichter).

S – Schaufel, Slapshot, Slot

  • Die Schaufel ist der untere, gebogene Teil des Eishockeystocks. Damit wird der Puck auf dem Eis gespielt
  • Als Slapshot werden harte Schüsse bezeichnet, bei denen der Spieler vorher aufgezogen, also ausgeholt hat. Der Puck wird geschlagen und nicht mit einer gezogenen Bewegung von der Schaufel gelassen.
  • Der Slot ist die gefährliche Zone direkt vor dem Tor.
So sieht ein Slapshot in der Superzeitlupe aus.Video: streamable

T – Trash-Talk, Transition-Game

  • Trash-Talk ist im Eishockey weitverbreitet. Es geht darum, den Gegner mit Sprüchen zu provozieren, um ihn entweder aus dem Konzept zu bringen oder ihn bestenfalls sogar zu einer Strafe provozieren.
  • Als Transition-Game, auch Umschaltspiel, wird das Umschalten von Defensive auf Offensive bezeichnet. Ziel des Transition-Games ist es, nach einem Scheibengewinn möglichst schnell den Gegenangriff zu lancieren und so den Gegner zu überrumpeln. In der Schweiz beherrscht beispielsweise der HC Davos das Transition-Game meisterhaft.

U – Ugly Goal, Unterzahlspiel

  • Als Ugly Goal oder «hässliches Tor», werden Tore bezeichnet, die nicht schön herausgespielt wurden. Stattdessen wurde die Scheibe mit einem Kraftakt irgendwie ins Tor gezwungen.
  • Unterzahlspiel -> Siehe Boxplay.

V – Videobeweis

  • Im Eishockey hat der Schiedsrichter die Möglichkeit, bei gewissen kritischen Situationen das Video zu konsultieren. In der Schweiz ist dies nur bei Torsituationen möglich. Der Schiedsrichter darf überprüfen, ob die Scheibe bei einer Szene die Linie überquert hat, oder ob einem Tor ein hoher Stock vorausging.
«No refs. No game.» – ein Porträt über die Schiedsrichter in der Schweiz.Video: YouTube/SwissIceHockey

W – Wrap-Around, Wristshot

  • Ein Wrap-Around ist das, was wir in der Schweiz als «Buebetrickli» kennen. Also der Versuch, den Puck von hinter dem Tor am Pfosten vorbei ins Tor zu spedieren.
  • Ein Wristshot ist ein Schuss aus dem Handgelenk. Im Gegensatz zum Slapshot, holt der Spieler hier nicht aus. Vielmehr spediert er die Scheibe mit einer ruckartigen Bewegung aus dem Unterarm und dem Handgelenk weg.

X – Xander Botha

  • Joker Nummer 2. Xander Botha ist südafrikanischer Nationalspieler und unsere Carte Blanche für den Buchstaben X.
Xander Botha
Xander BothaBild: bradfordbulls.ca

Y – Yard Sale

  • Ein Yard Sale ist ein harter Check. Der gecheckte Spieler verliert dabei Teile seiner Ausrüstung (Helm, Handschuhe, Schläger).
Autsch! Ein Yard Sale am Teamkollegen.Video: YouTube/Tyler J

Z – Zamboni, Zebra, Zweiwegspieler

  • Zamboni ist ein beliebter Eisreinigungsmaschinen-Hersteller. Mittlerweile gilt der Begriff als Synonym für diese Art von Maschine.
  • Zebra ist ein Übername von Eishockeyfans für die Schiedsrichter, aufgrund deren schwarz-weissen Kleidung.
  • Ein Spieler, der sowohl in der Offensive als auch in der Defensive überzeugt, wird als Zweiwegspieler bezeichnet. Meistens, sind es Stürmer mit guten defensiven Qualitäten, die als Zweiwegstürmer bezeichnet werden.

Die coolsten Zambonis

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Die coolsten Zambonis
bild: pinterest
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Gibt es weitere Begriffe, die hier fehlen, die du nicht verstehst oder die du einfach mal erwähnen wolltest? Dann schreib sie uns in die Kommentare, wir helfen gerne weiter.

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25 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Jaromir
04.09.2017 14:22registriert März 2016
Fehlt noch:
SRF: Vereinssender des HCD
8419
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welefant
04.09.2017 13:29registriert März 2015
Zamboni 😍
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