So klicken, blocken und spulen wir die Werbung weg – die Fakten in 15 Punkten
Manchmal hassen wir sie. Meist überspulen wir sie. Aber oft lassen wir sie doch lieber über uns ergehen, als für werbefreie Medien ins Portemonnaie zu greifen.
Des Schweizers Umgang mit Werbung: Ein Überblick in 15 Punkten.
73% der Befragten stören sich generell an Werbung
60% nervt Werbung im TV und auf Streaming-Portalen wie YouTube
Werbung in Podcasts und im Radio stört hingegen «nur» rund vier von zehn Menschen. An Werbung auf Online-Portalen wie watson enervieren sich laut Comparis gut ein Drittel der Befragten.
Am meisten nervt Pop-Up-Werbung. Radiowerbung und Banner auf Newsportalen werden am besten toleriert.
Besonders verhasst, und wer könnte es den Usern verdenken, ist die unsägliche Pop-Up-Werbung.
Lange Werbespots vor Videos – ja, sowas gibt's auch bei uns, weil wir davon schliesslich leben – sind ebenfalls wenig beliebt. Genau so unbeliebt ist die gute alte TV-Werbung. Deutlich weniger störend wird Banner- und Radiowerbung wahrgenommen.
«Radio wird vor allem als Begleitmedium genutzt. Werbung fällt somit weniger auf», sagt Comparis-Digital-Experte Jean-Claude Frick. Und im Gegensatz zu Bannerwerbung im Netz sei man bei Werbung vor Videos eben gezwungen, sie zumindest mehrere Sekunden anzuschauen. Amen.
70% überspulen Werbung im Replay-TV
Bei den unter 36-Jährigen ist das Überspulen besonders beliebt, aber auch in der Alterskategorie der über 55-Jährigen überspult mehr als die Hälfte die TV-Werbung.
Werbung wird auf dem TV, PC oder Smartphone gleichermassen übersprungen
Werbung wird nicht nur auf dem TV überspult, sondern ähnlich häufig auf dem PC und Smartphone.
«Die jüngeren Internetnutzer sind sich gewohnt, z.B. bei YouTube die Werbung nach den obligatorischen fünf Sekunden wegzuklicken. Dank Replay-TV gewinnt diese Art der Bewegtbildnutzung ohne Werbung auch beim TV immer mehr Nutzer», sagt Frick von Comparis.
23% haben einen Werbeblocker installiert
Männer blockieren Werbung doppelt so häufig wie Frauen
Während rund 30 Prozent der Männer auf mindestens einem Gerät Werbung mit einem Adblocker unterdrücken, tun dies nur 17 Prozent der Frauen.
Nun wird's ernst, Leute! Obwohl sich fast alle über Werbung echauffieren, will nur jeder Dritte für werbefreie Inhalte bezahlen 🤔
Yep, das geht irgendwie nicht auf ...
Obwohl nur ein Drittel für werbefreie Inhalte zahlen will, nutzt fast die Hälfte zumindest einen kostenpflichtigen Streaming-Dienst
Die Bereitschaft für werbefreie Streaming-Dienste wie Netflix und Spotify Premium zu zahlen und somit der Werbung im klassischen Fernsehen und Radio zu entgehen, ist vergleichsweise gross.
31% nutzen den werbefreien Streamingdienst Netflix
Ungemach für TV-Sender: Schon fast jeder Dritte sagt, er nutze den kostenpflichtigen Streaming-Dienst Netflix als Hauptkanal für Video- und TV-Inhalte.
Bei den unter 36-Jährigen schaut mehr als die Hälfte Netflix. In der mittleren Alterskategorie bis 55 Jahre sinkt der Anteil auf 29 Prozent und bei den über 55-Jährigen auf 9 Prozent.
Männer sind viel eher bereit, für Medien ohne Werbung zu bezahlen
Während 40 Prozent der Männer sagen, sie könnten sich vorstellen für werbefreie Inhalte zu zahlen, sagen dies nur 26 Prozent der Frauen (oder waren die Frauen einfach ehrlicher bei der Beantwortung der Frage?).
Am höchsten ist die Zahlungsbereitschaft für werbefreies Fernsehen (8 Franken pro Monat)
Die Hälfte der Befragten würde mehr als 8 Franken pro Monat für werbefreies Fernsehen zahlen, die andere Hälfte weniger als 8 Franken.
Für werbefreie Streamingdienste wollen Schweizer nur 3 Franken pro Monat zahlen
Comparis schreibt: «Bei der Nutzung werbefreier Inhalte nehmen Schweizerinnen und Schweizer eine widersprüchliche Haltung ein: Nur ein Drittel würde nach eigenen Angaben für werbefreie Inhalte bezahlen. Aber tatsächlich nutzt schon fast die Hälfte vorwiegend kostenpflichtige Streaming-Dienste anstelle von klassischen TV- und Radiosendern.»
Die Befragung macht somit deutlich: Schweizer unterschätzen ihre effektive Zahlungsbereitschaft für werbefreie Streamingdienste wie Netflix oder Spotify Premium.
Die Zahlungsbereitschaft für werbefreie Online-News beträgt mickrige 2 Franken pro Monat.

Nun, wir sind euch immerhin mehr Wert als das Radio. Dafür wollt ihr nur 1 Franken pro Monat locker machen.
«Kostenpflichtige Streaming-Dienste, Abo-Kosten für Pay-TV und die für alle hiesigen Haushalte obligatorisch zu entrichtende Gebühr für das Schweizer Radio und Fernsehen beeinflusst auch die Zahlungsbereitschaft der Medienkonsumenten», schreibt Comparis. Die Mehrheit der Nutzer sei deshalb nicht bereit mehr Geld für weitere werbefreie Medienformate auszugeben.
