F*ck KFC! Wir kochen unser Fried Chicken selbst!
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Fastfood-Gigant Kentucky Fried Chicken plant in den nächsten zwei Jahren einen Markteintritt in die Schweiz. Wohl oder übel.
Einige frohlocken und skandieren in freudiger Erwartung den altehrwürdigen KFC-Claim «it’s finger-lickin’ good». Andere ärgern sich über einen weiteren Globalgiganten, der kleine einheimische Betriebe verdrängen wird.
Und ALLE wissen wir um die widerlichen, verstörenden Umstände der industriellen Geflügel-Haltung. Wäh.
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Trotzdem: KFC-Chicken ist doch «finger lickin’ good», nicht? Nun, wenn man genügend Salz und MSG über etwas streut, wird auch Styropor geschmackvoll.
Nein, leckeres Essen ist das nicht. Was die US-Kette aber sehr wohl grossartig meistert, ist das, was alle Fast-Food-Ketten schaffen, nämlich Hausmannskost auf industrielle Massenproduktion runter zu brechen. Das Resultat ist niemals besser als Grosis selbstgekochte Version, dafür aber einheitlich und bequem. Der Konsument nimmt Abstriche bei der Qualität in Kauf, bekommt dafür Uniformität und Verlässlichkeit. Siehe «McDonald’s». Siehe «Nespresso». Siehe KFC.
Danke, nein, wir brauchen kein KFC! Wir kochen unser Fried Chicken einfach selbst!
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Beim Rezept für Fried Chicken verhält es sich in den USA ähnlich wie bei spaghetti al sugo di pomodoro in Italien: Jede Grossmutter hat eine eigene Version; jede Grossmutter besteht darauf, dass ihre die einzig richtige ist.
Gemeinsam ist fast allen Rezepten eine Panade aus gewürztem Mehl und die Buttermilch-Marinade, dank der das Fleisch wunderbar zart wird. Wie die Gewürzmischung beim Mehl aussieht oder ob die Hühnchenstücke ausschliesslich frittiert oder im Ofen nachgegart werden, variiert je nach Version.
Hier eine, die wir ziemlich gut finden:
Southern Fried Chicken: So geht's!
Salz und frisch gemahlener Pfeffer
200 ml Buttermilch
Ca. 100g Weissmehl
1 gestrichener TL Backpulver
1 gestrichener TL Cayenne-Pulver
1 gestrichener TL Paprika-Pulver
1 gestrichener TL Zwiebel-Pulver
1 gestrichener TL Knoblauch-Pulver
Öl zum Frittieren
- Das Poulet in Stücke zerteilen (zwei Schenkel, zwei Flügel, zwei Brusthälften etc.), abwaschen und trocken tupfen. Mit Salz und frisch gemahlenem schwarzen Pfeffer einreiben. In eine flache Schale geben.
- Die Buttermilch über das Huhn verteilen und mindestens 2 Stunden stehen lassen, oder – noch besser – zugedeckt über Nacht in den Kühlschrank stellen.
- Den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Mehl, Backpulver, Cayenne, Paprika, Zwiebel-Pulver und Knoblauch-Pulver in einer flachen Schale vermischen.
- Jeweils ein Poulet-Stück aus der Buttermilch nehmen, in der Mehl-Mischung gründlich wenden, beiseite stellen.
- In einer grossen, nicht allzu hohen Pfanne genügend Frittieröl erhitzen, sodass die Hühner-Teile darin halb bedeckt werden. Die Stücke unter mehrmaligem Wenden einige Minuten frittieren, bis sind rundum goldig braun sind.
- Die gebratenen Poulet-Stücke auf ein Abtropf-Gitter mit Schale in den Ofen geben, 30 Minuten backen.
- Yeeee-haw!
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Variationen:
Man kann der Mehlmischung auch Paniermehl, zerbröselte Corn Flakes oder gehackte Erdnuss-Stücke beifügen für den krass krossen Knusper-Effekt!
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Es gibt eine Bacon-Variante für Speck-Fans! Dabei bratet man den Speck etwas an, zerschneidet ihn nachher in sehr feine Stücke und gibt dieser der Mehl-Panade bei. Umami ahoi!
Dazu empfiehlt sich Süsskartoffelstock und/oder Country Fries und Coleslaw als Beilage.
Oder wie wär's mit Pouletflügeli? Dazu hätten wir dieses Rezept hier: