Spaghetti alla carbonara – wer mag dieses Gericht nicht? Das Rezept ist weltweit so beliebt, dass heute eine verballhornte Bastard-Version dieses ursprünglich italienischen Schmauses Standard geworden ist: Längst wird die Fälschung als Original wahrgenommen.
Oder anders ausgedrückt: Gibt man bei unserer Bildagentur den Begriff «carbonara» ein, findet man Fotos wie dieses:
Was zum Geier soll das denn sein? Die Antwort: Das ist die internationale Vorstellung davon, wie Spaghetti alla carbonara sein sollen – und zwar eine Rahmsauce mit Schinken.
Nein.
Liebe Schweizer, liebe Deutsche, liebe Österreicher, liebe Franzosen, liebe Engländer ... MAN! Es gehört kein Rahm in dieses Gericht! Und auch kein Schinken, sondern Speck. Und eigentlich ist Carbonara gar keine «Sauce» per se. Und schon gar keine, die man in der Fertigpackung vom Supermarkt kaufen können sollte.
Nein, in Wahrheit ist Spaghetti alla carbonara eines der grossartigsten Pasta-Rezepte überhaupt – und dazu noch mega einfach zuzubereiten! Und so wird es richtig gemacht:
Und so sieht das dann aus:
Da man zwei, drei Esslöffel Pasta-Wasser übrig gelassen hat, werden die Eier nicht stockig und klebrig. Und da die Teller vorgeheizt sind, – ich hatte vergessen, das zu erwähnen, sorry – wird das Essen nicht sofort kalt. Aber dazu kommt es ohnehin nicht, denn traditionell wird die anschliessende Tischkonversation jäh von «Mangia, se no diventa freddo!»-Rufen von Mamma oder Nonno unterbrochen.
Und merkt euch: Dies ist die einzig wahre, richtige Art, Spaghetti alla carbonara zu kochen ... Wenn man ausser Acht lässt, dass man in Italien in jedem Dörfchen eine mehr oder minder unterschiedliche Variation davon zubereitet, dabei aber stets auf das Leben seiner Mutter schwört, dass die eigene Version die einzig wahre und echte ist. (Hier würde nun ein Augenzwinkern-Emoji passen.)