Der seit knapp zwei Wochen in einem tiefen Brunnenschacht in Südspanien verschollene Julen ist in der Nacht zum Samstag tot gefunden worden. Die Leiche des zweijährigen Jungen sei nach tagelangen Bohrungen in einer Tiefe von rund 70 Metern entdeckt worden.
Dies berichtete das spanische Fernsehen unter Berufung auf die Regionalregierung in Málaga. Rettungskräfte hätten die Leiche des Kleinkindes in dem Brunnenschacht gefunden, teilten zudem örtliche Regierungsvertreter in der Nacht zum Samstag mit.
Retter hatten seit dem 13. Januar unermüdlich versucht, zu dem Kind in dem extrem engen Schacht vorzudringen. Allerdings gab es keine Lebenszeichen von ihm. Zudem war unklar, in welcher Tiefe des 107 Meter tiefen, illegal auf der Suche nach Wasser gegrabenen Bohrloches sich der Knabe befand.
Ganz Spanien hatte tagelang mit den Eltern gehofft und gebangt. Experten hatten versichert, dass es nicht ausgeschlossen sei, das Kind lebend zu finden. Jedoch waren die Hoffnungen auf ein glückliches Ende des dramatischen Unfalls mit jeder Minute geschrumpft. Die Helfer waren bei der Bohrung eines Parallel-Tunnels auf immer neue Probleme gestossen, so vor allem auf extrem hartes Gestein, das die Arbeiten verzögerte.
Seit Donnerstagabend hatten erfahrene Bergarbeiter unter schwierigsten Bedingungen mit Spitzhacken und Presslufthämmern einen horizontalen Tunnel gegraben, um zu Julen vorzudringen.
Der Kleine war bei einem Ausflug mit seiner Familie in das Loch gefallen, das einen Durchmesser von nur 25 bis 30 Zentimetern hat. Seine Eltern hatten in der Nähe gepicknickt. Bei Kameraaufnahmen war im Schacht in einer Tiefe von gut 70 Metern eine Tüte mit Süssigkeiten entdeckt worden, die Julen bei sich hatte. Experten erklärten, ein vergleichbarer Notfall in einer solchen Tiefe habe es weltweit noch nie gegeben. (sda/dpa/afp)