Die EU diskutiert das Ende der Zeitumstellung – die Folgen könnten ziemlich krass werden
Die EU-Verkehrsminister beraten über ein mögliches Ende der Zeitumstellung in Europa. Es gebe noch eine ganze Reihe von Problemen zu lösen, hiess es vor dem Treffen der Ressortchefs am heutigen Montag in Brüssel aus informierten Kreisen.
Vor allem gehe es darum, wie ein Flickenteppich mit vielen unterschiedlichen Zeitzonen in Europa vermieden werden könne.
Schon jetzt gibt es drei Zeitzonen in der EU:
- In 17 Staaten gilt dieselbe Zeit.
- Acht Länder – unter ihnen etwa Estland, Griechenland und Zypern – sind eine Stunde voraus.
- Drei Staaten sind eine Stunde zurück, nämlich Irland, Portugal und Grossbritannien.
In den EU-Staaten werden seit 1996 am letzten Sonntag im März sowie am letzten Sonntag im Oktober die Uhren jeweils eine Stunde umgestellt. Die EU-Kommission hatte vorgeschlagen, schon ab kommendem Jahr nicht mehr an der Uhr zu drehen. Die Staaten sollen stattdessen wählen können, ob sie künftig immer Winter- oder Sommerzeit haben wollen.
Ungeahnte Probleme
Etlichen Staaten ist der Zeitplan jedoch zu ambitioniert. Einige haben auch grundsätzlichere Bedenken. Österreich, das derzeit den Vorsitz unter den EU-Staaten innehat, legte zuletzt einen Kompromissentwurf vor, wonach die Zeitumstellung erst ab 2021 abgeschafft werden könnte.
Sollte die Zeitumstellung einheitlich abgeschafft werden, so dass die bisherigen Zeitzonen erhalten bleiben, könnte dies etwa an den westlichen und östlichen Grenzen der EU zu unkomfortablen Situationen führen.
- In Teilen Polens etwa würde die Sonne bei dauerhafter Winterzeit im Sommer bereits gegen drei Uhr morgens aufgehen.
- Bei immerwährender Sommerzeit wäre dies im Winter im Westen Spaniens jedoch erst gegen zehn Uhr vormittags der Fall.
Die EU-Kommission hatte den Vorschlag lanciert, nachdem sich in einer Online-Umfrage mehr als 80 Prozent der Teilnehmer für ein Ende der Zeitumstellung ausgesprochen hatten. (sda/dpa)
