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Lateinamerika

Der Anschlag auf Venezuelas Präsidenten in 6 Akten

In this photo released by China's Xinhua News Agency, an uniformed official bleeds from the head following an incident during a speech by Venezuela's President Nicolas Maduro in Caracas, Ven ...
Sieben Soldaten der Nationalgarde wurden beim Anschlag verletzt.Bild: AP/Xinhua

7 Punkte zum mysteriösen Drohnen-Attentat in Venezuela

Während einer Militärzeremonie in der venezolanischen Hauptstadt Caracas ereigneten sich mehrere Explosionen, sieben Personen wurden dabei verletzt. Die Regierung geht von einem Terroranschlag auf Präsident Nicolás Maduro aus, einzelne Augenzeugen berichten, es habe sich stattdessen um eine Gasexplosion in einem Wohngebäude gehandelt.
05.08.2018, 05:2805.08.2018, 12:06
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Was ist passiert?

Venezuelas autoritärer Staatschef Nicolás Maduro ist am Samstagabend einem mit Drohnen ausgeführten Bombenanschlag unverletzt entgangen. Die Regierung bezichtigte das Nachbarland Kolumbien. Aber es kursiert auch eine ganz andere Vermutung.

Im Staatsfernsehen war mindestens eine Explosion zu hören, während Maduro vor Tausenden Mitgliedern der Nationalgarde eine Rede hielt. Leibwächter schützten den Staatschef mit schusssicheren Matten und eskortierten ihn von der Bühne, während Soldaten Deckung suchend vom Platz flüchteten.

Die Kamera schwenkte dann auf Soldaten der Militärparade, die anfingen, auseinander zu laufen, bevor auch kein Bild der Übertragung mehr zu sehen war.

7 Verletzte – keine Todesopfer

Der Präsident Venezuelas sei allerdings unversehrt geblieben. Anderen Regierungsmitgliedern sei bei dem Zwischenfall nichts passiert. Sieben Soldaten der Nationalgarde seien jedoch verletzt worden, als am Samstag mit Sprengstoff ausgestattete Drohnen entlang der Militärparade explodiert seien.

Wo ereignete sich der Angriff?

Laut Kommunikationsminister Rodríguez explodierte ein Sprengsatz in der Nähe des Podiums, auf dem Maduro stand. Das Attentat habe sich zum Abschluss der Militärparade in der Hauptstadt Caracas ereignet. Weitere Sprengsätze seien an verschiedenen Orten entlang der Militärparade im Zentrum der Hauptstadt Caracas detoniert.

epa06928065 Members of different security forces stand guard and take evidence after an explosion targeted President Nicolas Maduro, in Caracas, Venezuela, 04 August 2018. The Venezuelan Information M ...
Sicherheitskräfte suchen den Tatort ab. Bild: EPA/EFE

Kolumbien verdächtigt

Venezuelas Präsident Maduro sprach nach einer Explosion von einem versuchten Anschlag auf sein Leben. Zudem beschuldigte er gewisse Kreise in Kolumbien, hinter der Attacke zu stecken.

«Es war ein Anschlag, um mich zu töten. Heute haben sie versucht, mich umzubringen», sagte Maduro kurze Zeit nach dem Zwischenfall im Staatsfernsehen. Er habe sogar «keinen Zweifel», dass gewisse Kreise in Kolumbien dahinter steckten und letztlich der scheidende kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos die Verantwortung dafür trage.

«Diese Drohne galt mir. Aber es gab ein Schutzschild der Liebe», sagte Maduro. «Ich bin mir sicher, dass ich noch viele Jahre leben werde.»

Kolumbiens Regierung wies die Vorwürfe kategorisch zurück. «Das entbehrt jeder Grundlage», sagte ein Sprecher in Bogotá. Santos übergibt an diesem Dienstag das Amt an seinen gewählten Nachfolger, den konservativen Iván Duque. Santos kritisiert seit langem die Politik des autoritär regierenden Sozialisten Maduro, und die diplomatischen Beziehungen zwischen den beiden Ländern liege auf Eis.

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Video: srf

Erste Festnahmen

Die Geldgeber des Attentats sässen in den USA. Mehrere Verdächtige seien zudem bereits festgenommen worden. Es gebe Hinweise, dass einige Finanziers und Planer des Anschlags in Florida lebten. Maduro hoffe auf die Kooperation der Regierung von US-Präsident Donald Trump.

Maduro beschuldigt allerdings regelmässig die Opposition oder die USA, einen Staatsstreich gegen ihn zu planen. Die wirtschaftliche Misere seines Landes ist nach seiner Darstellung Folge eines «Wirtschaftskrieges» des Auslands.

Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Durch den Verfall des Erdölpreises seit 2014 fehlt dem südamerikanischen Staat das Geld seiner Haupteinnahmequelle. Es gibt gravierende Versorgungsengpässe.

Kritiker im In- und Ausland werfen dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro vor, durch die Entmachtung des Parlaments eine Diktatur errichtet zu haben. Der Sozialist liess sich im Mai für eine weitere fünfjährige Amtszeit im Amt bestätigen. Die Wahlen wurden von der Europäischen Union und anderen Staaten aber nicht anerkannt. 

Anonyme Erklärung aufgetaucht

Eine bisher unbekannte Gruppe bekannte sich unterdessen zu dem versuchten Anschlag auf Venezuelas Präsidenten Maduro. Es verstosse gegen die «militärische Ehre», eine Regierung zu unterstützen, welche «die Verfassung vergisst und aus dem Staatsdienst einen obszönen Weg zur Selbstbereicherung gemacht hat.»

So hiess es in einer in der Nacht auf Sonntag im Internet veröffentlichten Erklärung. Unterzeichnet war sie von einer «Nationalen Bewegung der Flanell-Soldaten». 

Nicht der erste Vorfall

Schon im Juni vergangenen Jahres war es nach offiziellen Angaben zu einem Anschlag in Caracas gekommen, als der Polizeipilot Oscar Pérez einen Helikopter kaperte und Granaten auf das Innenministerium abfeuerte. Vergangenen Januar wurde er offiziellen Angaben zufolge bei Caracas vom Militär getötet.

Zweifel an Attentat-Theorie

Aussagen von Feuerwehrleuten, die am Tatort waren, nähren Zweifel daran, dass es sich bei der Explosion um ein Attentat auf Maduro handelte. Drei Feuerwehrleute, die anonym blieben, sagten gegenüber der Nachrichtenagentur AP, dass es sich bei dem angeblichen Attentat um eine Gasexplosion in einer nahe gelegenen Wohnung handelte. Laut AP konnte man aus einem Gebäude in der Nähe des Podiums Rauch aufsteigen sehen. Kritiker der Regierung befürchten, dass Maduro den angeblichen Anschlag nutzen werde, um noch härter gegen Oppositionelle vorzugehen. (wst/vom/sda/dpa/afp/reu)

Tote und Verletzte bei Protesten in Venezuela

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Video: srf
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24 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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MaskedGaijin
05.08.2018 08:34registriert Oktober 2014
Ja klar, der kolumbianische Präsident, der den Friedensvertrag mit den FARC abgeschlossen hat, lässt bevor er abtritt noch einen ausländischen Regierungschef umbringen.
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neoliberaler Raubtierkapitalist
05.08.2018 07:39registriert Februar 2018
Das Volk verhungert durch die sozialistischen Experimente und der «Präsident» hat das Parlament entmachtet. Es erstaunt mich, dass es nicht mehr Anschläge gibt.
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s'Paddiesli
05.08.2018 13:03registriert Mai 2017
Maduro... eine weitere Katastrophe an der Führungsspitze eines riesigen Landes.
Menschheit, wohin gehst du nur ...?
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