Venezuelas Präsident Nicolás Maduro blieb beim Anschlag unverletzt. Bild: AP/AP
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro ist nach Regierungsangaben einem Sprengstoffanschlag entgangen. Auf Maduro sei ein Anschlag mit einer sprengstoffbeladenen Drohne verübt worden, sagte Kommunikationsminister Jorge Rodríguez am Samstag.
Der Präsident Venezuelas sei allerdings unversehrt geblieben. Maduro hatte zuvor eine live im Fernsehen übertragene Rede bei einer Militärzeremonie in Caracas abrupt abgebrochen. Er und andere Personen auf dem Podium schauten nach oben und sahen erschrocken aus.
Die Kamera schwenkte dann auf Soldaten der Militärparade, die anfingen, auseinander zu laufen, bevor auch kein Bild der Übertragung mehr zu sehen war.
Anderen Regierungsmitgliedern sei bei dem Zwischenfall – analog zu Maduro – nichts passiert. Sieben Soldaten der Nationalgarde seien jedoch verletzt worden, als am Samstag mit Sprengstoff ausgestattete Drohnen entlang der Militärparade explodiert seien.
Laut Kommunikationsminister Rodríguez explodierte ein Sprengsatz in der Nähe des Podiums, auf dem Maduro stand. Das Attentat habe sich zum Abschluss der Militärparade ereignet. Weitere Sprengsätze detonierten an verschiedenen Orten entlang der Militärparade im Zentrum der Hauptstadt Caracas.
Venezuela steckt seit Jahren in einer schweren Wirtschaftskrise. Durch den Verfall des Erdölpreises seit 2014 fehlt dem südamerikanischen Staat das Geld seiner Haupteinnahmequelle. Es gibt gravierende Versorgungsengpässe.
Kritiker im In- und Ausland werfen dem linksnationalistischen Präsidenten Maduro vor, durch die Entmachtung des Parlaments eine Diktatur errichtet zu haben. Der Sozialist liess sich im Mai für eine weitere fünfjährige Amtszeit im Amt bestätigen. Die Wahlen wurden von der Europäischen Union und anderen Staaten aber nicht anerkannt.
Venezuelas Präsident Nicolás Maduro beschuldigt gewisse Kreise in Kolumbien, hinter der Attacke zu stecken. «Es war ein Anschlag, um mich zu töten. Heute haben sie versucht, mich umzubringen», sagte Maduro kurze Zeit nach dem Zwischenfall im Staatsfernsehen. Er habe sogar «keinen Zweifel», dass gewisse Kreise in Kolumbien dahinter steckten und letztlich auch der scheidende kolumbianische Präsident Juan Manuel Santos die Verantwortung dafür trage.
Die Geldgeber des Attentats sässen in den USA. Mehrere Verdächtige seien zudem bereits festgenommen worden.
Maduro beschuldigt allerdings regelmässig die Opposition oder die USA, einen Staatsstreich gegen ihn zu planen. Die wirtschaftliche Misere seines Landes ist nach seiner Darstellung Folge eines «Wirtschaftskrieges» des Auslands. (sda/dpa/afp/reu/vom)
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