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#MeToo kostet Ex-CBS-Chef 120 Millionen Franken und die Karriere

#MeToo kostet Ex-CBS-Chef 120 Millionen Franken und die Karriere

18.12.2018, 10:0218.12.2018, 10:19

Der ehemalige CBS-Chef Les Moonves muss nach Vorwürfen sexueller Belästigung auf eine Abfindung verzichten. Als Begründung nannte der Vorstand des US-Fernsehsenders am Montag (Ortszeit) unter anderem eine Verletzung der Unternehmensrichtlinien sowie einen Bruch seines Arbeitsvertrags. Zudem habe Moonves es versäumt, mit den Ermittlungen des Unternehmens zu kooperieren, teilte der Sender mit.

Moonves war nach Vorwürfen sexueller Belästigung im September als Konzernchef von CBS abgetreten. Das Unternehmen hatte damals mitgeteilt, er werde seine Abfindung nur bekommen, wenn sich diese als falsch erweisen sollten.

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Les Moonves ist ein weiterer mächtiger Mann in der Unterhaltungsbranche, dessen Karriere durch Enthüllungen und Vorwürfe im Zuge der #MeToo-Bewegung beendet wurde.Bild: Jordan Strauss/Invision/AP/Invision

Ein Dutzend Frauen machte Vorwürfe

Rund ein Dutzend Frauen hatte dem ehemaligen CBS-Chef Belästigung und sexuelle Angriffe vorgeworfen. Moonves hatte in der Vergangenheit einvernehmliche Kontakte mit einigen der Frauen zugegeben, aber unangemessenes Verhalten bestritten.

Sein Anwalt Andrew Levander nannte die Schlüsse des Vorstands am Montag «unbegründet». «Herr Moonves bestreitet jegliche nicht-einvernehmlichen sexuellen Beziehungen und hat in vollem Umfang mit den Ermittlern kooperiert», sagte Levander in einer Stellungnahme an verschiedene US-Medien.

Aufstieg und Fall

Der heute 69-jährige Moonves hatte sich zunächst als TV-Produzent einen Namen gemacht und war dann 1995 zu CBS gekommen. Die Konzernführung übernahm er 2006. Mit Serien wie «The Big Bang Theory» und «CSI» gelangen CBS in seiner Amtszeit mehrere Erfolge, durch die der Sender aus einer Quotenflaute kam.

Nach dem Hollywood-Produzenten Harvey Weinstein, dem viele Frauen sexuelle Übergriffe vorwarfen, ist Moonves ein weiterer mächtiger Mann in der Unterhaltungsbranche, dessen Karriere durch Enthüllungen und Vorwürfe im Zuge der #MeToo-Bewegung beendet wurde. (sda/dpa)

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