Der berüchtigte Geheimbericht, bekannt als das «Steele-Dossier», soll die Einmischung der Russen in die amerikanischen Präsidentschaftswahl 2016 dokumentieren. Unter anderem behandelt das Dossier die Reise von Trump-Anwalts Michael Cohen nach Prag, wo er sich mit russischen Agenten getroffen haben soll. Cohen selbst bestritt stets, in Prag gewesen zu sein.
Amerikanische Medien berichten nun, dass Sonderermittler Robert Mueller Beweise für die Prag-Reise von Cohen hat. Demnach soll Cohen im Spätsommer 2016 von Deutschland aus nach Tschechien eingereist sein.
Unklar bleibt jedoch, ob Mueller auch beweisen kann, was Cohen in Prag gemacht hat und ob er sich dort tatsächlich mit russischen Agenten getroffen hat, so wie es im «Steele-Dossier» behauptet wird.
Die Nachrichtenagentur sagte, es sei unklar, ob Müllers Ermittler Beweise dafür hätten, dass Cohen sich mit einem prominenten Russen getroffen habe, wie das Steele-Dossier behauptete.
Weder Cohen noch dessen Anwalt nahmen vorerst zu den Anschuldigungen Stellung. Am Samstag jedoch liess Cohen über Twitter verlauten, die Medien würden Missinformation verbreiten. «Egal, wie oft sie es schreiben, egal wie sie es schreiben, es ändert nichts an der Tatsache, dass ich nicht in Prag war. Ich war mit meinem Sohn in Los Angeles.»
Bad reporting, bad information and bad story by same reporter Peter Stone @McClatchyDC. No matter how many times or ways they write it, I have never been to Prague. I was in LA with my son. Proven! https://t.co/ra7nwjUA0X
— Michael Cohen (@MichaelCohen212) 14. April 2018
Nach einem Tipp von Mueller hat das FBI vergangene Woche das Büro und die Wohnung von Cohen durchsucht. Sie waren auf der Suche nach Beweisen für eine Zahlung von Cohen an den Pornostar Stormy Daniels. Sie behauptet, Sex mit Trump gehabt zu haben und für ihr Schweigen darüber bezahlt worden zu sein.
Bei der Razzia hat das FBI auch Beweismaterial beschlagnahmt, gemäss dem Cohen Wahlkampfbetrug betrieben haben soll. Trump kritisierte die Durchsuchung aufs Schärfste und bezeichnete sie als «Schande» und« Angriff auf das Land». (sar)