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Hoda Muthana: IS-Anhängerin will zurück in die USA – Trump sagt nein

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Bild: screenshot twitter/ABCPolitics

Reuige IS-Anhängerin will zurück in die USA – Trump sieht das anders

20.02.2019, 23:5121.02.2019, 06:23
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Die US-Regierung will die reuige Anhängerin der Terrormiliz IS, Hoda Muthana, nicht wieder aufnehmen. Doch die Situation bleibt kompliziert.

US-Präsident Donald Trump schrieb am Mittwoch im Kurzbotschaftendienst Twitter, er habe US-Aussenminister Mike Pompeo angewiesen, die 24-jährige Hoda Muthana «nicht zurück ins Land zu lassen». Pompeo stimme ihm dabei «voll und ganz» zu, führte Trump weiter aus.

Diplomatische Trickkiste?

Pompeo hatte zuvor zum Fall der jungen Frau erklärt, bei ihr handle es sich «nicht um eine US-Bürgerin, und sie wird nicht in die Vereinigten Staaten hineingelassen». Sie habe keinen gültigen US-Pass und kein Anrecht auf einen solchen. Die Frau verfüge auch nicht über ein Visum, um in die Vereinigten Staaten einzureisen.

«Wir raten weiter allen US-Bürgern, nicht nach Syrien zu reisen», betonte Pompeo. Muthana hatte im US-Staat Alabama gelebt, bevor sie vor Jahren nach Syrien ausreiste, um sich dort dem IS anzuschliessen. Nach Angaben des Anwalts der Frau wurde sie aber in den Vereinigten Staaten geboren.

Die 24-Jährige gehört zu rund 1500 ausländischen Frauen und Kindern, die von Kurden im Flüchtlingslager Al-Hul festgehalten werden. Sie hatte sich in einem Interview der britischen Zeitung «Guardian» zu Wort gemeldet und ihre Hoffnung geäussert, in die USA zurückkehren zu können. Sie sei online radikalisiert worden und bereue nun ihren Entscheid, sagte die Mutter eines 18 Monate alten Sohnes.

Prominente IS-Agitatorin

Muthana war nach eigenen Angaben 2014 über die Türkei nach Syrien in die damalige IS-Hochburg Al-Rakka gereist, wo sie einen australischen Dschihadisten heiratete. Als dieser getötet wurde, heiratete sie einen Tunesier, der bei der Schlacht um Mossul im Nordirak fiel. 2018 ging sie eine Ehe mit einem syrischen IS-Kämpfer ein.

In sozialen Medien verbreitete Muthana IS-Propaganda und wiegelte Anhänger gegen die USA auf. Sie zählte zu den prominentesten IS-Agitatoren. Muthana gibt jetzt an, dass andere ihren Twitter-Account geführt hätten. Sie beschreibt sich als Opfer von Gehirnwäsche und sagt, sie schäme sich heute für ihre Unterstützung für die Islamisten.

US-Präsident Donald Trump hatte europäische Länder am Wochenende via Twitter dazu aufgerufen, mehr als 800 in Syrien gefangene IS-Kämpfer zurückzunehmen und vor Gericht zu stellen. Falls die Verbündeten nicht reagierten, seien die USA gezwungen, die Kämpfer auf freien Fuss zu setzen. Diese sind allerdings nicht in US-Gewahrsam, sondern in der Gewalt kurdischer Kräfte. (sda/dpa/afp)

IS-Anhänger überfällt Supermarkt in Südfrankreich:

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IS-Anhänger überfällt Supermarkt in Südfrankreich
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quelle: ap/la depeche du midi
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38 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Hierundjetzt
21.02.2019 00:22registriert Mai 2015
Sie ist wohl Doppelbürgerin. Wie die, die in die UK zurückwill (Sie ist Bangladeshi).

Ganz ehrlich, ja, so ist halt das Leben, wenn man sich einer der weltweit schlimmsten Terrorgruppe anschliesst.

Ich habe da sogar Verständnis für Trump (was enorm viel heisst)

Ihre Schutzbehauptungen helfen Ihr jetzt nicht mehr.
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Fabio Haller
21.02.2019 06:52registriert September 2016
Laut Trump sollten wir unsere europäischen IS Kämpfer aufnehmen und in Gefängnisse stecken. Er wiederum könnte doch dann auch diese Frau aufnehmen und in ein Gefängnis stecken. Oder etwa nicht???

Wtf....
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HeidiW
21.02.2019 09:01registriert Juni 2018
Ich kann es nur wiederholen.
Alle IS Kämpfer müssen vor ein Syrisches Kriegsgericht oder vor ein Internationales Tribunal in Syrien oder an einem Neutralen Ort. Die Strafen müssen nach syrischem Recht ausgesprochen werden. Erst nach verbüssen der Strafe ist eine Rückreise in ihr Ursprungsland möglich, wobei auch dann noch im eigenen Land Strafen fällig werden.
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