International
Wirtschaft

Paris will für Rechtspopulistischen nicht «bezahlen»

Frankreich will für rechtspopulistische EU-Staaten nicht mehr «bezahlen»

30.08.2018, 09:5430.08.2018, 11:36
epa06923369 French Foreign Minister Jean-Yves Le Drian speaks during a joint press conference with the Jordan Minister of Foreign Affairs and Expatriates Ayman Safadi (not pictured), at the Foreign Mi ...
Jean-Yves Le Drian.Bild: EPA/EPA

Der französische Aussenminister Jean-Yves Le Drian hat sich gegen weitere finanzielle Unterstützung für europäische Staaten ausgesprochen, die «grundlegende Prinzipien» der Europäischen Union nicht respektieren.

«Wir sind nicht bereit, für dieses Europa zu bezahlen. Das muss man klar sagen», verkündete Le Drian am Mittwoch vor einer Versammlung französischer Botschafter in Paris. Seine Äusserungen bezogen sich insbesondere auf die von Rechtspopulisten regierten EU-Mitglieder Polen und Ungarn.

Jeder Staat sei «frei», die Regierung zu wählen, die er wolle. Allerdings stehe Frankreich für eine EU der «Allianzen und der Werte». Dem ständen einige Regierungen in der EU entgegen, die sich «gar nicht an gemeinschaftliche Solidarität gebunden» fühlten. Diesen warf Le Drian eine «utilitaristische Herangehensweise» an Europa vor, bei der es vor allem um die «Verteilung von Geld» gehe.

Vor diesem Hintergrund drängte er auf eine rasche Einigung mit Deutschland in der europäischen Flüchtlingspolitik, «um das Thema nicht den Populisten zu überlassen». Dies müsse noch vor dem Gipfel der EU-Staats- und Regierungschefs am 20. September in Salzburg geschehen.

Das von einer Koalition aus Populisten und Rechtsextremisten regierte Italien liegt mit der EU im Streit über die Flüchtlingsaufnahme. Die Regierung in Rom hat den EU-Ländern eine Frist bis kommende Woche gesetzt, um auch andere Mitgliedstaaten zur Aufnahme von geretteten Flüchtlingen zu bewegen. Ein Kompromiss ist nicht in Sicht.

Das Thema überschattet nun die Treffen der EU-Verteidigungs- und Aussenminister am Donnerstag in Wien. (sda/afp)

Rechtsextreme in Chemnitz bedrohen Journalisten

Video: watson/felix huesmann, lia haubner, marius notter
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
16 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Domimar
30.08.2018 10:47registriert August 2016
Um eine vielgebrauchte Aussage zu verwenden: "Und so beginnt es."
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Mietzekatze
30.08.2018 11:34registriert Dezember 2015
Versteh ich. Find ich gut!
00
Melden
Zum Kommentar
avatar
Beat Galli
30.08.2018 17:32registriert Januar 2018
Allso bitte! Die Migrationsprobleme sind wirklich bald gelöst.
Immerhin übernimmt Albanien demnachst 20 Migranten.

Somit ist doch alles iO
00
Melden
Zum Kommentar
16
Trump über Mord an Khashoggi: «Solche Dinge passieren»
US-Präsident Donald Trump hat am Dienstag im Oval Office eine Frage zum Mord am saudischen Journalisten Jamal Khashoggi aus dem Jahr 2018 zurückgewiesen. Er bezeichnete den Ermordeten als «äusserst umstritten» und warf dem Fragesteller vor, das Thema nur angesprochen zu haben, um den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in Verlegenheit zu bringen.
Zur Story