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«Guardians of the Galaxy»: Dave Bautista droht Disney

Nach Rausschmiss von «Guardians of the Galaxy»-Regisseur: Darsteller droht Disney

09.08.2018, 11:0109.08.2018, 11:12
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Ende Juli hatte das Filmstudio Disney den Regisseur James Gunn gefeuert. Als Grund gab man derbe Witze über Pädophilie und Vergewaltigung an, die Gunn vor fast zehn Jahren auf Twitter veröffentlicht hatte. Gunn führte bei den bisherigen zwei «Guardians of the Galaxy»-Filmen Regie und war bei Fans und Cast äusserst beliebt.

In this Saturday, July 19, 2014 photo, director, James Gunn, poses for a portrait at Disney Studios during press day for "Guardians of the Galaxy" in Burbank, Calif. "In a lot of ways,  ...
Regisseur James Gunn.Bild: Casey Curry/Invision/AP/Invision

Gunn hatte sich damals sogleich entschuldigt und Fehler eingeräumt. Er sagte, dass er vor zehn Jahren ein anderer Mensch gewesen sei, der provozieren wollte, sich inzwischen aber weiterentwickelt hätte. Er könne aber sehr gut nachvollziehen, dass Disney ihn trotzdem gefeuert habe.

Nicht ganz so einsichtig zeigten sich Fans und der gesamte Cast der beiden Mega-Blockbuster. In einer Online-Petition fordern über 350'000 Unterzeichner, dass Gunn wieder als Regisseur verpflichtet wird. Auch Hauptdarsteller Chris Pratt und seine Schauspielkollegen forderten in einem offenen Brief, dass man Gunn eine zweite Chance gibt.

Doch ein Darsteller scheint die Situation ganz besonders zu stören: Dave Bautista. Im Film spielt er Drax, einen Charakter, der immer geradeheraus sagt, was er denkt. Anscheinend steht Bautista seiner Rolle im echten Leben in nichts nach, denn zu Gunns Entlassung äusserte er sich als einziger Schauspieler sehr direkt:

Ich werde tun, wozu ich vertraglich verpflichtet bin. Aber «Guardians» ohne James Gunn ist nicht, wofür ich unterschrieben habe. «Guardians of the Galaxy» ohne James Gunn ist einfach nicht «Guardians of the Galaxy». Es ist ziemlich widerlich, für jemanden zu arbeiten, der eine Schmierenkampagne von faschistischen Cybernazis unterstützt.

Mit den faschistischen Cybernazis spielt Bautista auf die konservative News-Seite «Daily Caller» an, welche Gunns Tweets ans Licht gebracht hatte. Der Regisseur hat sich in der Vergangenheit vor allem bei Alt-Right-Aktivisten unbeliebt gemacht, da er sich regelmässig kritisch über Donald Trump äusserte.

Actor Dave Bautista poses for photographers upon arrival at the premiere of the film 'Guardians of the Galaxy Vol.2 ' in London, Monday, April 24, 2017. (Photo by Joel Ryan/Invision/AP)
Dave Bautista.Bild: Joel Ryan/Invision/AP/Invision

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In einem exklusiven Interview mit dem Filmmagazin Short List hat Bautista seine Solidarität mit Gunn sogar noch bekräftigt. Er droht sogar mit dem Ausstieg aus dem dritten Teil von «Guardians of the Galaxy»:

«Niemand verteidigt seine Tweets, aber das war eine Schmierkampagne gegen einen guten Mann. Ich habe am Tag, nachdem das passiert ist, mit Chris Pratt geredet. Er ist ein bisschen Religiös und wollte zuerst beten und sich alles durch den Kopf gehen lassen. Aber ich war mehr so drauf wie ‹Scheiss auf das›. Das alles ist einfach nur Mist. James ist eine der nettesten und anständigsten Personen, die ich kenne.

Wenn sie sein Drehbuch nicht verwenden, werde ich Disney bitten, mich aus meinem Vertrag zu entlassen, mich herauszuschneiden oder meine Rolle neu zu besetzen. Ich würde James einen Bärendienst erweisen, wenn ich dies nicht täte.»

Gunn hatte kurz vor seinem Rausschmiss bekannt gegeben, dass das Drehbuch zu Teil drei so gut wie fertig sei und die Produktion noch im Herbst starten solle. Um wie viel sich nun alles verzögert, ist noch unklar. Der Film ist ursprünglich für 2020 angekündigt worden. Da Disney bisher aber noch kein exaktes Startdatum bekannt gab, hat man noch etwas Spielraum.

Dass der Rausschmiss von Gunn durchaus etwas Scheinheiliges hat, zeigen die Aussagen von zwei internen Quellen von The Hollywood Reporter. Demnach seien die Gespräche zwischen Gunn und Disney noch immer im Gange und der Mauskonzern könne sich gut vorstellen, Gunn für einen anderen Marvel-Blockbuster zu engagieren. (pls)

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18 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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TanookiStormtrooper
09.08.2018 11:32registriert August 2015
Disney ist einfach ziemlich überhastet auf Propaganda von rechten Trollen reingefallen. Disney wusste bereits bevor sie Gunn engagiert hatten von diesen Tweets, die machen standardmässig background Checks von Leuten mit denen sie arbeiten. Gunns Pech war, dass sich die Rechten nach dem Rausschmiss ihrer "Rassistenkollegin" Roseanne nach Dreck eines erklärten Trump-Gegners gesucht haben. Dabei wurde offenbar nur eine 10 Jahre alte Geschichte, die eigentlich längst geklärt war, gefunden und massiv aufgeblasen.
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So en Ueli
09.08.2018 11:33registriert Januar 2014
Ja ja, Disney schneidet sich da wohl ins eigene Fleisch.
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Luca Brasi
09.08.2018 11:26registriert November 2015
"Demnach seien die Gespräche zwischen Gunn und Disney noch immer im Gange und der Mauskonzern könne sich gut vorstellen, Gunn für einen anderen Marvel-Blockbuster zu engagieren."
Wenn das stimmt, macht sich Disney doch nur lächerlich. Ihn rauswerfen, weil er nicht zum "Familienimage" von Disney passt, aber ihn dann einfach einen anderen Marvel-Film drehen lassen? Dann hättet ihr euch die Entlassung auch gleich sparen können.
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