Heute Abend hätten SVP-Nationalrätin Yvette Estermann und FDP-Ständerat Philipp Müller in der SRF-Sendung «Schawinski» über die Asylgesetz-Revision diskutieren sollen. Doch am Sonntag Abend erreicht den Moderator eine Absage: Auf Anraten der stellvertretenden SVP-Generalsekretärin Silvia Bär und SVP-Fraktionschef Adrian Amstutz verzichte Estermann auf eine Teilnahme. Auf die Frage des Blick, ob sie von den beiden zurückgepfiffen worden sei, antwortet sie ausweichend: «Das haben Sie gesagt.»
Schawinski ist sauer. Gegenüber watson sagt er:
«Ich empfinde es als ungehörig, so kurzfristig abzusagen. Frau Estermann hat vor drei Wochen zugesagt. Nun wurde sie als langjährige Vizepräsidentin von ihrer Parteileitung in letzter Minute zurückgepfiffen. Die Sendung war fertig vorbereitet, die Ausschnitte zusammen, die Pressemitteilung verschickt.»
Roger Schawinski
Dass die SVP-Spitzen ihren Auftritt gegen Müller verhindern wollten, scheint angesichts des letzten Auftritts der beiden bei Schawinski verständlich. Damals im DSI-Abstimmungskampf hinterliess die 49-jährige Nationalrätin keinen vorteilhaften Eindruck am TV. Mit ihrer Weigerung, auf konkrete Fragen einzugehen, brachte sie sowohl Schawinski als auch Müller an den Rand der Verzweiflung:
«Yvette, das tut jetzt fast ein bisschen weh ... ich glaube, ich spinne ... Yvette, jetzt hast du deinen Werbespot abgesetzt, die Frage ist eine andere.»
Philipp Müller
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«Können Sie nicht einmal auf eine Frage antworten?»
Roger Schawinski
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«Frau Estermann, ich versuche noch einmal, Ihnen eine Frage zu stellen. Ich weiss es ist schwierig, von Ihnen eine Antwort zu bekommen.»
Roger Schawinski
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«Sie haben wirklich eine Eigenschaft, die ich dieser Art in dieser Sendung noch nie gehabt habe, einfach überhaupt nicht zu antworten.»
Roger Schawinski
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«Yvette, es bringt nichts, dieses Tonband abzuspielen.»
Philipp Müller
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Solche Bilder will die SVP offenbar verhindern – gleichzeitig stellt sich die Frage, warum sich Schawinski das noch einmal antun wollte. Der 70-Jährige zu watson:
«Ich kann nicht immer die gleichen nehmen, Andreas Glarner, Roger Köppel und Gregor Rutz waren in den vergangenen Wochen schon überall am TV zu sehen.»
Roger Schawinski
Und die Gefahr, dass sich Estermann wieder der Diskussion verweigert?
«Ich hatte die Erwartung, dass Frau Estermann aufgrund von Reaktionen auf Ihre Darbietung im Februar mit einer anderen Haltung in meine Sendung zurückkehrt.»
Immerhin ist es Schawinski gelungen, kurzfristig einen valablen Ersatz zu verpflichten: Statt Estermann wird heute Abend SVP-Nationalrat Alfred Heer gegen Philipp Müller antreten.
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Die beliebtesten Kommentare
scheppersepp
23.05.2016 12:22registriert Dezember 2015
Wenn ich die sehe frage ich mich aus welchem Grund die Luzerner so eine schon wieder gewählt haben. Grenzt für mich an Dummheit. Haben die sonst keine Alternative?
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