Schweiz
Auto

4,8 Millionen Schweizer pendeln zur Arbeit oder Ausbildung

Die kleine, tägliche Völkerwanderung: So pendelt die Schweiz

29.01.2019, 12:5229.01.2019, 13:09
Mehr «Schweiz»

Die kleine, tägliche Völkerwanderung: Vier Millionen Schweizer pendeln zur Arbeit, 0,8 Millionen Auszubildende zu ihren Unterrichtsstätten. Neun von zehn Erwerbstätigen waren 2017 Pendler, das heisst, sie mussten ihr Wohngebäude verlassen, um zur Arbeit zu kommen.

pendler nach arbeitsweg januar 1990 bis 2017 bundesamt für statistik
Bild: bundesamt für statistik

Die Arbeitswege werden immer länger, die Pendlerströme immer dichter: Von den Erwerbstätigen arbeiteten letztes Jahr 71 Prozent ausserhalb ihrer Gemeinde, wie neue Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen. 1990 waren es noch 59 Prozent gewesen.

wichtigste pendlerströme schweiz 2014
Die wichtigsten Pendlerströme zwischen den Gemeinden 2014.bild: bundesamt für statistik

Im selben Zeitraum stieg der Anteil der Pendler, welche die Kantonsgrenze überquerten, von 12 auf 20 Prozent. Basel-Stadt und Zug waren gemessen an ihrer Grösse die Kantone, welche am meisten Pendlerinnen und Pendler aus anderen Kantonen anzogen. Am wenigsten attraktiv für ausserkantonale Arbeitskräfte war das Tessin.

Für über die Hälfte der Arbeitspendler war das Auto das Verkehrsmittel der Wahl. Etwa jeder sechste nahm die Eisenbahn, für etwas weniger genügte der öffentliche Strassenverkehr. Naturgemäss war die Verteilung bei den Ausbildungspendlern ganz anders: 16 Prozent benutzten das Auto, respektive den Schulbus. 41 Prozent nahmen die Eisenbahn, ein Viertel Tram und Bus. Wie bei den Arbeitnehmern auch, ging etwa jeder zehnte zu Fuss.

Die inaktive Karte gibt's hier.
Die inaktive Karte gibt's hier.grafik: bundesamt für statistik

Dass Schüler, Studenten und Lehrlinge öfter die Eisenbahn benutzen, hängt nicht nur damit zusammen, dass sie selten einen Führerschein besitzen. Es liegt auch an der Anfahrtsstrecke: Arbeitnehmende haben einen durchschnittlichen Hinweg von 15 Kilometer, für den sie 30 Minuten benötigen. Auszubildende legen dagegen durchschnittlich 21 Kilometer in 40 Minuten zurück. (sda/jaw)

Pascal über egoistische Pendler

Video: watson/Pascal Scherrer, Emily Engkent

Pendler können ab sofort ohne Emissionen unterwegs sein

Video: srf/SDA SRF
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
29 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Lörrlee
29.01.2019 13:21registriert November 2015
"Neun von zehn Erwerbstätigen waren 2017 Pendler, das heisst, sie mussten ihr Wohngebäude verlassen, um zur Arbeit zu kommen."
Ist das tatsächlich die Definition eines Pendlers? Das Wohngebäude verlassen um arbeiten zu gehen, muss doch abgesehen von einer kleinen Menge an Home-Officer so ziemlich jeder, dafür braucht es keine Statistik. Ich hätte mich nie als Pendler in Basel bezeichnet, obwohl ich in Baselland wohnte.
32414
Melden
Zum Kommentar
avatar
Olmabrotwurst vs. Schüblig
29.01.2019 13:48registriert Dezember 2014
Is Jura goht kein Mensch...
6310
Melden
Zum Kommentar
avatar
Posersalami
29.01.2019 14:10registriert September 2016
Tja, wer Mobilität säht wird Verkehrt ernten. Man muss immer im Kopf behalten, dass diese Entwicklung Resultat von politischen Entscheidungen ist. Auf gleichem Weg müssen wir diese unsinnige Verschwendung von Zeit und Energie wieder zurück drängen.
8533
Melden
Zum Kommentar
29
9 km Blechlawine vor dem Gotthard – der Liveticker für Schadenfreudige und Verzweifelte

Bereits eine Woche vor den Osterfeiertagen gab es am Gotthard fast zehn Kilometer Stau. Wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, gehören die Blechlawinen gen Süden und wieder zurück bereits seit mindestens 1987 zur Schweizer Ostertradition.

Zur Story