Der Verein Die schönsten Schweizer Dörfer wurde 2015 im Tessin gegründet, um Schweizer Gemeinden, die nach den Kriterien der Qualitätscharta ausgewählt wurden, zu schützen, zu fördern und zu koordinieren. Dies soll «die Besonderheiten und Originalität aufwerten», wie der Verein schreibt.
Wichtig bei der Beurteilung der Dörfer ist neben der Lage auch ein harmonisches Ortsbild, mehr als 10'000 Einwohner darf die Gemeinde nicht haben. Ob ein Ort in den Verein aufgenommen wird, ist ein politischer Entscheid der Gemeinde, wenn er alle Kriterien erfüllt. In den letzten Jahren kamen jährlich rund drei Dörfer neu zur Liste.
Der Verein ist Mitglied in der internationalen Föderation der schönsten Dörfer der Welt, wo die entsprechenden Landesvereine unter anderem aus Japan, Russland, dem Libanon oder China mit dabei sind.
Wir beschränken uns aber auf die Schweiz. Hier gehören 48 Dörfer und Kleinstädte aus 18 Kantonen zum Verein, dazu kommen 2 Liechtensteiner Dörfer. Nach dem grossen Erfolg der ersten acht Dörfer kommen hier acht weitere:
Wir beginnen mit Albinen, dem Dorf der Leitern. In der Nähe von Leukerbad liegt es auf einer Sonnenterrasse. Bevor es mit einer Strasse erschlossen wurde, lebte man im Dorf bis ins 20. Jahrhundert weitgehend autark. Nur schmale und steile Pfade führten ins kleine Nest.
Bekannt ist das Dorf auch für seine Leitern. Oder besser: der Weg zum Dorf. Verteilt auf eine Höhe von rund 100 Metern musst du auf dem spektakulären Wanderweg acht Leitern bezwingen. Schwindelfrei musst du hier unbedingt sein.
Architektonisches Erbe und natürliche Schönheit verbinden sich in Arlesheim und verleihen dem Dorf am Rand von Basel einen ganz besonderen Charme. Viele historische Gebäude kannst du hier besichtigen.
Einer der Höhepunkte ist sicherlich die Ermitage, ein Landschaftsgarten im englischen Stil. Ebenfalls nicht verpassen solltest du die Barockkathedrale mit der Silbermann-Orgel.
Von Bosco Gurin hat gefühlt jeder und jede schon mal gehört. Aber das einzige deutschsprachige Dorf des Tessins besucht, das haben nur wenige. Denn das Walser Dorf ist die höchste Gemeinde im Kanton und liegt sehr abgelegen.
Die rund 60 Einwohner sind meist in der Landwirtschaft tätig. Das Skigebiet ist noch einigermassen bekannt. Das Walser Idiom «Ggurijnartitsch» wird hier noch gesprochen und du kannst an einigen Gebäuden auch Worte und Texte dazu lesen (und versuchen, zu verstehen).
Der Unterschied zur Stadt Genf ist frappant. Dabei liegt Dadagny nur wenige Kilometer vom Herzen der Stadt entfernt. Weinberge und Felder lassen dich hier zur Ruhe kommen.
Zur Gemeinde gehören die Dörfer Dardagny und La Plaine sowie die Weiler Essertines und Malval. Jeder Ort mit seinem Charme. Siedlungsspuren wurden hier schon vom 1. Jahrhundert vor Christus entdeckt. Du wirst die Gegend hier im grünen Allondon-Tal lieben.
Madulain auf 1700 Metern über Meer im Oberengadin gilt als Kulturdorf. Direkt am Inn gelegen, ist es die kleinste der Gemeinden in der Region. Besuche unbedingt auch die Ruine der befestigten Anlage von Guardaval.
Und neben den ursprünglichen Häusern im Dorf noch ein Ausflugstipp: Besuche die Alp Es-cha Dadour, oberhalb Madulains. Hier wirst du mit einer super Aussicht belohnt.
Das Muggiotal ist das südlichste Tal der Schweiz – und einer meiner ganz heissen Favoriten in unserem Land. Die Dörfer hier sind alle noch sehr ursprünglich. Muggio ist mit seiner Kirche und den engen Gassen ein besonderes Juwel im grünen Tal.
Und dann gibt es hier noch etwas ganz Spezielles zu beobachten: die Terrassen von Muggio. Für die Landgewinnung wurde hier Land aufgeschüttet. Die Landwirtschaft war und ist ein wichtiger wirtschaftlicher Zweig. Ein bisschen gleicht die Landschaft den Reisterrassen in Asien – aber mit vielen Kastanienbäumen in der Gegend.
Die Weinregion Lavaux am Genfersee gehört nicht umsonst zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Weinberge und die vielen kleinen Dörfer mitten am Sonnenhang – traumhaft. Während einige etwas höher gebaut wurden, liegt Saint-Saphorin direkt am Ufer des Lac Lemans.
Die Geschichte des Dorfes geht bis in die Römerzeit zurück. Im Mittelalter wurde der Ort angeblich durch einen Erdrutsch zerstört. Bischof Marius liess daraufhin die Kirche etwas höher oben neu errichten und widmete sie dem Heiligen Symphorion – so kam das Dorf zu seinem heutigen Namen. Pfahlbauten wurden hier übrigens auch gefunden – diese werden in die Zeit von 1500 und 600 vor Christus geschätzt.
Gewusst, dass Trogen 1597 bei der Teilung Appenzells zum Hauptort von Appenzell Ausserrhoden wurde? Das Dorf entwickelte sich in dieser Zeit wirtschaftlich und kulturell stark. Heute gilt Herisau als Hauptort. Der Gerichtssitz ist aber weiterhin in Trogen.
Im Herzen des Dorfes findest du die Kirche mit dem langgestreckten Grundriss. Ebenfalls auf diesem Hauptplatz stehen das Rats- und Gemeindehaus. Ein eindrückliches Gebäude ist auch der alte Zellweger-Palast.
Es ist übrigens das einzige deutschsprachige Dorf im Kanton Tessin.
Ich wurde von der Bevölkerung herzlich aufgenommen. Es war wunderschön dort.
Ein Problem gab es, die Sprachverständigung. Sie sprechen ein uraltes Alemannisch. Ich verstand davon fast kein Wort. Sie gaben sich dann aber grosse Mühe und so klappte es. Am besten in italienischer Sprache.