Schweiz
Bundesrat

Diplomaten sollen nicht mehr automatisch befördert werden

Diplomaten sollen nicht mehr automatisch befördert werden

13.04.2017, 12:4513.04.2017, 13:05
A plaque of the Swiss Embassy in Colombo, Sri Lanka, is pictured Monday, September 22, 2014. The media trip is organised by FDFA (Federal Department of Foreign Affairs) ten years after the tsunami in  ...
Bild: KEYSTONE

Diplomaten und konsularische Angestellte dürfen nicht mehr mit einem automatischen Aufstieg auf der Karriereleiter und ständig steigendem Lohn rechnen. Der Bundesrat hat beschlossen, dass sie in Zukunft stärker an der Leistung gemessen werden sollen.

Der diplomatische Dienst ist heute ein so genannter Karrieredienst: Wer einmal aufgenommen ist, wird üblicherweise in regelmässigen Abständen befördert und erhält damit auch mehr Lohn. Dieses System galt lange Zeit als unerlässliche Gegenleistung für die Bereitschaft des diplomatischen und konsularischen Personals, überall in der Welt zu arbeiten und den Arbeitsplatz regelmässig zu wechseln.

Überholtes System

Nach Ansicht der Geschäftsprüfungskommission (GPK) des Ständerats ist das heute überholt. Die Versetzungspflicht müsse nicht zwingend mit einem Karrieresystem mit automatischer Lohnentwicklung verbunden sein, heisst es in einem Bericht vom Februar 2016. Die GPK legte dem Bundesrat darin unter anderem nahe, ein funktionsbezogenes Karriere- und Lohnsystem einzuführen.

Damit hat der Bundesrat das Aussendepartement EDA nun beauftragt, wie er am Donnerstag mitteilte. Dieses hält die Einführung eines stärker an den Kompetenzen orientierten Systems für sinnvoll, wie es in einem Bericht festhält. Ein solches soll die Diplomaten auch stärker als heute motivieren, ihre Karriere aktiv zu gestalten.

In dem Bericht wird bereits der Rahmen des neuen Systems skizziert: Ein für das gesamte Personal gültiger Referenzrahmen soll für Transparenz und Fairness sorgen. Zudem sollen konkrete Kompetenzen, spezifisches Fachwissen und Führungsqualitäten bei Versetzungen eine entscheidende Rolle spielen.

Das wird sich bereits im Rekrutierungsprozess spiegeln: Der so genannte Concours soll auf jüngere Personen mit hohem Potenzial ausgerichtet sein, aber auch auf Personen beispielsweise mit Führungserfahrung oder Fachexpertise.

Sanfter Übergang

Das neue System soll 2019 in Kraft treten. Für eine Übergangszeit von sieben Jahren rechnet das EDA mit zusätzlichen Personalkosten von 24,8 Millionen Franken. Diese fallen unter anderem darum an, weil dem Personal ab 55 Jahren eine Besitzstandsgarantie gewährt werden soll.

Auch für die übrigen Betroffenen gelten Übergangsregelungen. Bis zur ersten Versetzung behalten sie ihren bisherigen Lohn. Danach kann dieser schrittweise nach unten angepasst werden, bis der Lohn der Lohnklasse entspricht, der für die Funktion gilt. Für die Umsetzung des Systemwechsels werden rund 3.17 Millionen veranschlagt.

Das für das Rotationspersonal der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) gilt das funktionsbezogene System schon heute. (sda)

Die Schweiz ... mal anders
Schweizer Gerichte, die die Welt nicht versteht
455
Schweizer Gerichte, die die Welt nicht versteht
von Oliver Baroni
Mond-Nazis waren gestern – hier kommen die SPLATTER-SCHWEIZER!
34
Mond-Nazis waren gestern – hier kommen die SPLATTER-SCHWEIZER!
von Oliver Baroni
Dieses Land ist SOWAS VON merkwürdig! Was Ausländern in der Schweiz am Leben unter Eidgenossen auffällt
275
Dieses Land ist SOWAS VON merkwürdig! Was Ausländern in der Schweiz am Leben unter Eidgenossen auffällt
von Oliver Baroni
11 «Swiss»-Produkte, die unschweizerischer gar nicht sein könnten 
28
11 «Swiss»-Produkte, die unschweizerischer gar nicht sein könnten 
von Oliver Baroni
«Why do Swiss people have big noses?» – und andere wichtige Internet-Fragen zu der Schweiz
73
«Why do Swiss people have big noses?» – und andere wichtige Internet-Fragen zu der Schweiz
von Oliver Baroni
11 unübersetzbare schweizerdeutsche Wörter, die total verheben, imfall
214
11 unübersetzbare schweizerdeutsche Wörter, die total verheben, imfall
von Oliver Baroni
28 Schweizer Dinge, über welche sich Touristen wundern – die für uns aber völlig normal sind
24
28 Schweizer Dinge, über welche sich Touristen wundern – die für uns aber völlig normal sind
von Lina Selmani
Erstaunliche Fakten über die Schweiz, die du kennen solltest
20
Erstaunliche Fakten über die Schweiz, die du kennen solltest
von Oliver Baroni
Du weisst, dass du im gehobenen Mittelstand der Schweiz angekommen bist, wenn du ... 
23
Du weisst, dass du im gehobenen Mittelstand der Schweiz angekommen bist, wenn du ... 
von Oliver Baroni
23 Sätze, die du in der Schweiz nie hören wirst
10
23 Sätze, die du in der Schweiz nie hören wirst
von Oliver Baroni
13 Sätze, die Schweizer in den Ferien nicht mehr hören können
109
13 Sätze, die Schweizer in den Ferien nicht mehr hören können
von team watson
«Finken! Überall FINKEN!!» – Was Ausländern am Leben in der Schweiz auffällt – Teil II
38
«Finken! Überall FINKEN!!» – Was Ausländern am Leben in der Schweiz auffällt – Teil II
von Oliver Baroni
25 Schweizer Menüs aus deiner Jugend, die deine Kinder schon nicht mehr kennen werden
90
25 Schweizer Menüs aus deiner Jugend, die deine Kinder schon nicht mehr kennen werden
von Oliver Baroni
«Das geht eindeutig zu weit!» – so lacht die Welt über die Schweiz 
20
«Das geht eindeutig zu weit!» – so lacht die Welt über die Schweiz 
Bünzli-Test! Welche dieser 11 Schweizer Marotten hast du auch?
62
Bünzli-Test! Welche dieser 11 Schweizer Marotten hast du auch?
von Madeleine Sigrist
Zum RS-Beginn: Von Curry bis Militärschoggi – 12 Armee-Rationen im Direktvergleich
18
Zum RS-Beginn: Von Curry bis Militärschoggi – 12 Armee-Rationen im Direktvergleich
von Oliver Baroni
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Mann bricht auf See am Berninapass GR im Eis ein und stirbt
Ein Mann ist am Mittwochnachmittag auf dem Lago Bianco am Berninapass im Kanton Graubünden im Eis eingebrochen. Der 66-Jährige starb trotz Hilfe durch die Rettungskräfte.
Zur Story