Der Westschweizer Journalist François Pilet beschäftigte sich im Frühjahr mit Genf – das ein beliebtes Reiseziel für Diktatoren ist. Obwohl die meisten Diktatoren den Westen verteufeln, verbringen sie auffällig viel Zeit hier.
Auf die Idee des Twitterbots kam Pilet während einer Recherche über den autokratischen Anführer von Äquatorialguinea Teodoro Obiang Nguema Mbasogo. Dieser flog auffallend häufig mit seinem Privatjet nach Genf. Die Gründe für seine Reise blieben jedoch unbekannt.
Gegenüber des IT-Portals The Verge sagte Pilet: «Wir müssen uns jedes Mal fragen: Ist er hier aus diplomatischen Gründen oder weil er das Geld verstecken will, das er seiner Bevölkerung gestohlen hat?».
A dictator's plane left #gva airport: Airbus A320 used by Kazakhstan government (UP-A2001) on 2016/10/24 at 15:04:25
— GVA Dictator Alert (@GVA_Watcher) 24. Oktober 2016
Dies brachte Pilet auf die Idee, die geheimen Reisen der Diktatoren transparenter zu machen. Mithilfe von Daten der Planespotter-Seite FlightRadar24 wird auf dem Twitter-Account GVA Dictator Alert automatisch gepostet, wann ein Flugzeug eines Diktatoren landet oder abhebt. Auf dem Radar des Twitterbots sind autokratische Anführer und deren Flugzeuge unter anderem aus Kuwait, Algerien, Angola oder Russland.
Auch wenn die Touren der Diktatoren nun genauer beobachtet werden können, bleiben ihre genauen Reisemotive im Dunkeln. Was sie genau in Genf tun und wer genau sich im jeweiligen Flugzeug befindet, bleibt ungewiss. (hot)
btw, we just added 27 new dictator's planes from Algeria, Kuwait, Jordan, Gabon, Angola, Ivory Coast and Russia. Welcome to the list Vlad! pic.twitter.com/K2L9VAZovv
— GVA Dictator Alert (@GVA_Watcher) 8. Oktober 2016