High in Las Vegas! Die Bilder gingen kürzlich um die Welt, als in der Spielerstadt Kiffer erstmals legal ihr Gras kaufen konnten. Nicht nur wegen der Liberalisierungswelle in Nordamerika und des CBD-Booms verspüren Hanf-Freunde in der Schweiz Rückenwind.
Der Verein «Legalize it!» verschiebt nun gar den für Anfang April geplanten Start zur Unterschriftensammlung der Hanf-Initiative. «Noch vor einem Jahr waren wir mit unserem Anliegen fast alleine. In den letzten Monaten haben sich aber so viele Akteure bei uns gemeldet, die mitmachen wollen», sagt Nino Forrer, Sprecher von «Legalize it!». Ziel sei nun, die Initiative so breit wie möglich abzustützen, den Trägerverein in wenigen Wochen aufgegleist zu haben und dann die Unterschriftensammlung zu starten. «Insbesondere wollen wir bürgerliche Politiker ins Boot holen».
Beim Zürcher FDP-Nationalrat Hans-Peter Portmann rennt Forrer offene Türen ein. Schon vor über 20 Jahren sei er bei der damaligen Bundesrätin Ruth Dreifuss (SP) vorstellig geworden wegen der Hanf-Legalisierung. Ohne Erfolg. 2008 schickte das Volk die erste Hanfinitiative mit 63 Prozent Nein-Stimmen bachab. «Nun ist die Zeit reif», glaubt Portmann. Er kann sich gut vorstellen, im Unterstützungskomitee mitzumachen – sofern die FDP die Ja-Parole beschliesst. Dies ist durchaus denkbar. Denn sogar FDP-Bundesrat Ignazio Cassis hat sich schon als Kiffer geoutet und kämpfte 2007 an vorderster Front für die Legalisierung.
«Mit der Strafrechtskeule zu schwingen, bringt bei Cannabis nichts», sagt auch FDP-Nationalrätin Christa Markwalder. Ob sie aber im Unterstützungskomitee der Hanfininiative mitmachen würde, lässt sie noch offen.
Nur Zigarren raucht SVP-Nationalrat Alfred Heer. Als freiheitlich denkender Mensch unterstütze er die Cannabis-Legalisierung. «Aber nur, wenn die anderen europäischen Länder mitziehen», präzisiert er.
Ob mit oder ohne SVP-Unterstützung. Forrer zeigt sich zuversichtlich, dass die Hanf-Legalisierung diesmal bei der Bevölkerung besser ankommt als 2008. «Wir gehen davon aus, dass wir die nötigen Unterschriften in der dafür notwendigen Zeit zusammenbringen».
(amü)