Schweiz
International

Flavia Kleiner von Operation Libero traf Barack Obama.

Flavia Kleiner (im gelben Mantel) von der Operation Libero posiert neben Barack Obama.
Flavia Kleiner (im gelben Mantel) von der Operation Libero posiert neben Barack Obama.screenshot twitter.com/BarackObama
Interview

«Er ist sehr bodenständig» – Operation-Libero-Chefin Kleiner über ihr Treffen mit Obama

Grosse Ehre für Flavia Kleiner: Die Co-Präsidentin der liberalen Schweizer Polit-Organisation Operation Libero wurde am Samstag zu einem Treffen mit dem Ex-US-Präsidenten eingeladen. Im Interview spricht sie über Obamas Botschaft, seine Ausstrahlung und eine Einladung in die Schweizer Berge.
01.10.2018, 17:2402.10.2018, 00:47
Mehr «Schweiz»

Frau Kleiner, am Samstag haben Sie Barack Obama in Amsterdam getroffen. Wie kam es dazu?
Flavia Kleiner:
Ich wurde von der Obama Foundation persönlich dazu eingeladen, mit zehn anderen zivilgesellschaftlich engagierten Persönlichkeiten aus ganz Europa in Amsterdam mit dem früheren US-Präsidenten zu diskutieren.

Worüber haben Sie gesprochen?
Der genaue Inhalt der Gespräche bleibt vertraulich. Aber grundsätzlich ging es Obama und seiner Stiftung darum, uns zuzuhören. Sie wollen wissen, wie sie zivilgesellschaftliche Akteure, welche die grossen Probleme unserer Zeit anpacken wollen, am besten unterstützen können. Die Obama Foundation überlegt sich derzeit, wie sie ihr Engagement in der ganzen Welt gestalten will.

«Obama ist auf der einen Seite sehr bodenständig, auf der anderen Seite strahlt er Weitsicht und Umsicht aus.»

Weshalb kam die Obama Foundation auf Sie zu?
Darüber kann ich nur spekulieren. Doch werte ich das als eine Anerkennung der Pionierarbeit, welche die Operation Libero seit nun bald schon vier Jahren leistet.

Auf der Website der Obama Foundation heisst es, Sie würden Obama gerne auf eine Schweizer Bergspitze mitnehmen. Hat er die Einladung angenommen?
Ich befürchte, das wird in nächster Zeit nicht passieren (lacht). Es gab leider keine Gelegenheit, Barack Obama in die Schweiz einzuladen. Als Vorbereitung auf das Treffen haben wir für die Stiftung einen Fragebogen ausgefüllt. Eine Frage war, welchen Ort in seinem Heimatland man Obama zeigen würde. Da habe ich mich für die Alpen entschieden.

Flavia Kleiner, NGO Operation Libero, postuliert im Namen eines "Buergerlichen, linken und NGO-Komitees gegen die Durchsetzungsinitiative" ein Nein zur Volksinitiative "Zur Durchsetzung ...
Flavia Kleiner ist Co-Präsidentin und Geschäftsleiterin der Operation Libero.Bild: KEYSTONE

Wie viel Zeit hat sich Barack Obama genommen?
Das Treffen dauerte rund 90 Minuten. Obama sprach von den wahnsinnig vielen Herausforderungen, mit denen wir konfrontiert sind. Gleichzeitig zählte er die vielen Lösungsansätze auf, die eigentlich vorhanden wären. Wir haben dann diskutiert, was man tun muss, um diesen Lösungen zum Durchbruch zu verhelfen.

Was war ihr Eindruck von Obama?
Ich war sehr beeindruckt von seiner Besonnenheit, Ausstrahlung und Fähigkeit, uns zuzuhören und gleichzeitig seine Botschaft mitzugeben. Er ist auf der einen Seite sehr bodenständig, auf der anderen Seite strahlt er Weitsicht und Umsicht aus. Die Amerikaner würden dem wohl «Gravitas» sagen.

«Man muss fest von der Sache überzeugt sein – auch wenn man für die eigenen Überzeugungen mal im Gegenwind steht.»

Was war seine zentrale Botschaft?
Er hat uns vor allem darin ermutigt, weiterhin dafür zu kämpfen, dass sich junge Leute für das engagieren, woran sie glauben. Dafür muss man fest von der Sache überzeugt sein – auch wenn man für die eigenen Überzeugungen mal im Gegenwind steht. (cbe)

Giacobbodcast mit Flavia Kleiner

Video: watson

Obamas Jugend – als er noch nichts von seiner Karriere wusste

1 / 16
Obamas Jugend – als er noch nichts von seiner Karriere wusste
Barack Obama, fotografiert von Lisa Jack im Jahre 1980, als Erstsemester-Student an seiner Universität.
quelle: imgur
Auf Facebook teilenAuf X teilen
DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
18 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
bcZcity
01.10.2018 17:41registriert November 2016
Man tut immer so als ob man von solchen US-Politikern etwas lernen könnte. Dabei ist es doch umgekehrt, die US-Politik(er) könnte(n) von uns etwas lernen...nämlich was echte Demokratie bedeutet! Das haben die dort nicht ganz kapiert und dümpeln dazu noch mit einem völlig veralteten Wahlsystem herum.
10925
Melden
Zum Kommentar
avatar
glointhegreat
01.10.2018 21:41registriert Dezember 2014
Da habt ihr aber die richtigen gefragt was bodenständig sei.... 🤦
3411
Melden
Zum Kommentar
avatar
Spooky
01.10.2018 22:23registriert November 2015
Ach, diese Promis!
235
Melden
Zum Kommentar
18
Er ist Secondo, Hauptmann und Filmemacher – und würde sofort für die Schweiz sterben
Luka Popadić ist Filmemacher und Offizier in der Schweizer Armee. Er würde sein Leben für die Schweiz geben. Aber er prangert auch ihre Missstände – die er als serbischer Secondo sieht – an. In seinem neuen Film behandelt er genau diesen Zwiespalt.

«Echte Schweizer» – so heisst Luka Popadićs Dokumentarfilm, der nächste Woche in die Schweizer Kinos kommt. Acht Jahre gingen die Arbeiten für den Film. Darin setzt er sich mit der Frage auseinander, was es bedeutet, ein «echter Schweizer» zu sein – und im Kontext der Schweizer Armee.

Zur Story