Die Staatsanwaltschaft des Kantons Zürich hat die Untersuchung gegen den bekannten Reformpädagogen Jürg Jegge eingestellt.
Sein ehemaliger Schüler Markus Zangger hatte in seinem Buch «Jürg Jegges dunkle Seite» publik gemacht, dass er und weitere Schüler von Jegge über Jahre hinweg sexuell missbraucht worden waren. Laut Einstellungsverfügung sind alle bekannten Fälle verjährt.
In der Einstellungsverfügung heisst es, Jürg Jegge habe die sexuellen Kontakte zwischen ihm und Markus Zangger sowie weiteren Schülern bestätigt. Er könne sich nicht mehr an die Namen erinnern, aber es seien weniger als zehn gewesen.
Nach 1985 sei es aber nicht zu weiteren sexuellen Handlungen mit Kindern gekommen. Wie die Staatsanwaltschaft nun verlauten liess, seien alle Delikte, die vor dem 30. September 1992 vernommen worden waren, verjährt.
Weiter hat der Staatsanwalt 18 männliche Personen ermittelt, die nach diesem Datum noch minderjährig waren und in der Stiftung Märtplatz, wo Jegge arbeitete, eine Ausbildung absolviert hatten. Diese bestätigten jedoch, dass es zu keinen sexuellen Handlungen mit Jürg Jegge gekommen sei, heisst es in der Einstellungsverfügung. Auch ein Aufruf in den Medien sei ergebnislos verlaufen.
Die Verfahrenskosten von 4'400 Franken werden Jürg Jegge auferlegt. Indem er die sexuellen Handlungen mit mehreren Minderjährigen gestanden habe, sei klar, dass er die Persönlichkeit seiner ehemaligen Schüler verletzt habe. Deshalb seien sämtliche Voraussetzungen für eine Kostenauflage an den Beschuldigten erfüllt. (cma)