Schweiz
Natur

Vermisste Wanderer in Bondo wurden von Felsmassen erfasst

«Wir müssen uns damit abfinden, dass wir niemanden mehr finden können»

26.08.2017, 12:0626.08.2017, 16:05
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Die Suche nach den acht vermissten Personen im Bergsturzgebiet von Bondo wurde eingestellt. Die Polizei rechnet mit dem Schlimmsten und geht davon aus, dass alle acht vermissten Personen von den herabstürzenden Felsmassen erfasst worden sind. Die unterbrochene Suche wurde vorerst nicht wieder aufgenommen.

Um 14 Uhr informiert die Kantonspolizei Graubünden über die neusten Erkenntnisse. Andrea Mettler, Einsatzleiterin der Kantonspolizei Graubünden, sagt, dass man niemanden habe finden können, obwohl alle Mittel für die Suche eingesetzt wurden. «Wir haben Hunde, Helikopter, Suchtrupps eingesetzt und haben doch niemanden gefunden. Wir müssen uns damit abfinden, dass wir niemanden mehr finden können.»

Im Laufe der Ermittlungen habe es sich bewahrheitet, dass die Vermissten im hinteren Teil des Val Bondasca vom Felssturz erfasst worden seien, sagte Polizeisprecher Roman Rüegg am Samstagmittag im Bergell vor den Medien. Es handelt sich um vier Deutsche aus Baden-Württemberg, zwei Personen aus der Steiermark in Österreich und zwei Berggänger aus dem Kanton Solothurn. Rüegg wies darauf hin, dass die Felsmassen gemäss Experten mit einer Geschwindigkeit von 250 Stundenkilometern vom Berg stürzten.

Im betroffenen Gebiet ist mit weiteren Felsabbrüchen und Murgängen zu rechnen. Die Lage werde laufend neu beurteilt, hiess es in einer knappen Mitteilung der Kantonspolizei Graubünden vom Samstagvormittag.

Alle Einsatzkräfte stünden nach wie vor im Einsatz. Nach einem erneuten Murgang, der am Freitagnachmittag das Dorf Bondo streifte, wurden die Rettungs- und Aufräumarbeiten vorerst eingestellt. Am Samstagmorgen wurden nur «nötigste Sicherungsarbeiten» unten im Tal vorgenommen.

Am Mittwochvormittag hatte sich eine gewaltige Felsmasse vom 3369 Meter hohen Piz Cengalo, der an der Grenze zu Italien steht, gelöst. Vier Millionen Kubikmeter Gestein donnerten ins Val Bondasca, einem Seitental des unteren Bergells. (kün/sda)

Der Bergsturz bei Bondo GR

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Der Bergsturz bei Bondo GR
Nach einem Gewitter und kleineren Bergstürzen walzte sich am 31. August um halb zehn Uhr abends erneut ein Murgang durch das Val Bondasca bis nach Bondo. Einmal mehr wurde die Talhauptstrasse überschwemmt und weiter beschädigt.
quelle: keystone / gian ehrenzeller
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